Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 34-35/3. (2015)
Dorin-Ioan Rus: Regionalgeschichten des Waldes in Rumänien
Marisia XXXIV-XXXV Die Geschichte der Fischerei55 56; Heinrich Wachner57 58 59 stellte Die Nebennutzungen des Waldes58 dar, Erich Jeckelius beschrieb Die Sammelwirtschaft der Zigeuner59 und Hans Kaufmes60 61 präsentierte Die Geschichte der Landwirtschaft und Viehzucht. Otto Witting hat die Geschichte der Forstwirtschaft unter folgenden Gesichtspunkten behandelt: Waldbestand62, Entwicklung der Besitzverhältnisse63, Waldnutzung64, Verkehrsverhältnisse und ihre Bedeutung für den Holzhandel65, 55 Ders., Die Geschichte der Jagd, in: Das Burzenland, Band 5, Teil 1, Kronstadt, 1929, S. 41-95. 56 Ders., Die Geschichte der Fischerei, in Das Burzenland, Band 5, Teil 1, Kronstadt, 1929, S. 107- 125. 57 Heinrich Wachner (1877-1960) wurde in Tärgu Mure§ geboren. Von 1896 bis 1900 studierte er in Berlin, Marburg und Klausenburg Naturwissenschaften mit den Schwerpunkten Geologie und Geographie. Zwischen 1900 und 1902 wurde er Lehrer für Geographie und Naturkunde in Hermannstadt, von 1903 bis 1905 Professor am Bistritzer Gymnasium, von 1905 bis 1919 war er Mittelschullehrer am Mädchenseminar in Schäßburg und von 1919 bis 1946 unterrichtete er Geographie und Naturkunde am Honterusgymnasium in Kronstadt. 1911 veröffentlichte er seinen Beitrag zur Geologie der Umgebung von Segesvár in Budapest; 1924 veröffentlichte er Die Geologie des Nord-Ost-Randes von Siebenbürgen; in 1934 sein Kronstädter Heimat- und Wanderbuch und 1938 seine ersten Ergänzungen zu seinem Wanderbuch als Beiträge zur Heimatkunde des Burzenlandes im 3. Jahrgang der Mitteilungen des Burzenländer Sächsischen Museums in Kronstadt. Außerdem sind Wachners Verdienste um die Erforschung der Pflanzenwelt Siebenbürgens bemerkenswert. (Vgl. Heinz Heitmann, Bedeutender Naturforscher Siebenbürgens - Informationen zu Siebenbürgen und Rumänien, in „Siebenbürgische Zeitung", vom 15. Oktober 2002, S. 7. 58 Heinrich Wachner, Die Sammelwirtschaft, in Das Burzenland, Band 5, Teil 1, Kronstadt, 1929, S. 99-102. 59 Erich Jeckelius, Die Sammelwirtschaft der Zigeuner, in Das Burzenland, Band 5, Teil 1, Kronstadt, 1929, S. 102-104. 60 Hans Kaufmes (1897-1971) wurde im Brenndorf geboren und hat die Grundschule in Kronstadt absolviert. Nach dem ersten Weltkrieg studierte er Agrarwissenschaften in Klausenburg und Stuttgart- Hohenheim. Danach wurde er Lehrer an der Sächsischen Landwirtschaftsschule in Marienburg. In dieser Zeit war er auch als Mitglied der Volksgemeinschaft der Deutschen in Rumänien politisch tätig. 1944 wanderte er nach Österreich aus und übersiedelte 1950 in die USA, wo er 1956 Hochschullehrer wurde. Er hat über 50 wissenschaftliche Artikel und Studien veröffentlicht. (Vgl. Schriftsteller-Lexikon der Siebenbürger-Deutschen. Bio-bibliographisches Handbuch für Wissenschaft, Dichtung und Publizistik. Begründet von Joseph Trausch, fortgeführt von Friedrich Schuller und Hermann A. Hienz, Band VIII, К-L, von Hermann A. Hienz, Böhlau Verlag Köln, Weimar, Wien, 2001, S. 19-23. Vasile Ciobanu, Contributii la cunoa§terea istoriei sa§ilor transilväneni 1918- 1944, Sibiu, 2001). 61 Hans Kaufmes, Die Geschichte der Landwirtschaft und Viehzucht, in Das Burzenland, Band 5, Teil 1, Kronstadt, 1929, S. 125-223. 62 Er meinte, dass die Waldrodung die Grundlage zur Entwicklung der Landwirtschaft bildete und brachte dazu demographische und philologische Beweise, wie die Zunahme der Bevölkerungsanzahl und alte Gemarkungsnamen. Er präsentierte tabellarisch die Waldtypen nach der Bodenbeschaffenheit, Holzart und Art der Besitzer und bemerkte einen Rückgang der Eichen- und Fichtenwaldungen. (Vgl. Witting, Forstwirtschaft. S. 3-6). 63 Die königlichen Freibriefe bildeten die Grundlage der Besitzverhältnisse in Siebenbürgen: Wald, Weide und Gewässer waren gemeinsames Eigentum der sächsischen Marktgenossenschaften. Bis ins 19. Jhdt. gab es dem Besitzverhältnis nach Allodialwälder, Dominalwälder und Wälder der freien sächsischen Distriktsgemeinden. Im 18. Jahrhundert sind die Kirchenwälder erwähnt (Vgl. Witting: Forstwirtschaft, S. 7-10). 64 Die Waldnutzung ist in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste war die Deckung der eigenen und öffentlichen Bedürfnisse. Das in dem benachbarten Wald erzeugte Holz wurde für Bedürfnisse der Insassen oder öffentlichen Gebäude verwendet. Infolge der Seltenheit einiger Holzarten, der drohenden Holzknappheit und der Missbräuche wurden einige Wälder unter Verbot gesetzt und Taxen für Bauholz erhoben. Die Erzeugung von Brenn- und Bauholz in eigener Regie für die Deckung der Bedürfnisse der einzelnen Bürger begann in Kronstadt im Jahre 1787 als ein Holzmagazin 179