Marisia - Maros Megyei Múzeum Évkönyve 30/1. (2010)

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Forschungen im Kastell von Porolissum. Bericht zur Kampagne 2009 121 Lampen (Taf. 3/6). Hervorzuheben sind mehrere großstückig überlieferte, z.T. mit Flickungen versehene Gußbronzestücke, die von Großbronzen (Statuen) stammen.16 Von besonderem Interesse waren die Fragmente von Wandmalerei (Abb. Taf. 3/7). Bei den Putzen, die auf eine ehemalige bunt gestaltete Architekturfassung oder sogar auf Wandma­lereien hinweisen, lassen sich zwei Arten unterscheiden: 1) karbonatisch gebundene, grau­weiße Kalkputze mit entweder monochromer oder mehrfarbiger Malerei und 2) durchgefärbte monochrome Kalkputze (s.o.).17 Es handelt sich um mehr als sechzig Fragmente von geringer (bis ca. 12 cm2) Fläche, die losgelöst von einem Wand-, Decken- oder Bodenzusammenhang, gefunden wurden. Die Putzschicht ist mit einer nur wenige Millimeter (2-15 mm) betragenden Stärke18 für römische Putze ausgesprochen dünn.19 Etwas mehr als zwanzig Fragmente stammen aus einer gemalten Raumfassung oder sogar von einer bildlichen Darstellung. Sie weisen - mit Ausnahme eines Fragmentes mit grüner Malschicht20 - eine rote Farbigkeit (Eisenoxid) auf. Bei einigen Fundstücken setzt sich die rote Malerei geradlinig von dem weißen Fondton des Kalkputzes ab.21 Die Putze der Malerei/ Raumfassung differenzieren sich in Aufbau, Zusammensetzung und Farbigkeit deutlich von den oben beschriebenen, z.T. an den Wänden des Gebäudes in situ erhaltenen durchgefärbten Materialien: Sie sind einlagig und - mit wenigen Millimetern Stärke - verhältnismäßig dünn aufgetragen. Tonige Bestandteile verleihen ihnen eine zartgrau bis ockerweiße Farbigkeit. Es handelt sich um einen harten Kalkputz, dessen Zuschlag sich aus fein gehäckseltem, nur noch durch die Abdrücke nachweisbares Stroh/Gras sowie feinen Sanden (0 bis 1 mm) zusammen­setzt und keinen Ziegelzusatz aufweist.22 16 Die konservatorisch-/restauratorische Behandlung erfolgte materialspezifisch nach standardisiertem Prozedere, das freilich dem jeweiligen Erhaltungszustand, der Art und Konsistenz der Auflagerungen sowie der gebildeten Korrosionsprodukten etc. Rechnung trägt. So wurde bei den fragilen und instabilen Metallfunden eine erste Notsicherung oder auch Vorfestigung vorgenommen. Hierbei kam das in der Konservierung/Restaurierung bewährte Kunstharz Paraloid B72, ein Copolymer aus Etnylmethacrylat und Methylacrylat, in 5%iger Lösung (Lösungsmittel: Aceton) zum Einsatz. Die fester gebundenen Oberflächenauflagerungen (Sediment) wurden mechanisch mit Skalpell, Dentalwerkzeug, Glasfaserstift, mitunter auch mit einem Mikrofräser (besetzt mit Korund- und Edelstahlköpfen) entfernt. Zum Teil reichte aber auch das simple Reinigen mit einem Wasser- Alkoholgemisch (Applikation mit Naturhaarpinsel). Die Korrosionsprodukte wurden mechanisch ausgedünnt oder auch entfernt, wobei Skalpelle, weichere Holz- oder Plastikstäbchen sowie der Ultraschallfeinmeißel zum Einsatz kamen. Korrosionsreste wurden je nach Zustand mit dem Komplexon 3 EDTA behandelt. Die Festigung labiler Teile sowie Verklebungen erfolgten wiederum mit Paraloid B72 - nun allerdings in höherer Konzentration (20%, in Aceton gelöst). Zur langfristigen Sicherung hinsichtlich Depotlagerung bzw. möglicher künftiger Ausstellungssituation erhielten alle behandelten Metallteile einen vor Korrosion schützenden temporären Überzug aus mikrokristallinem Wachs (Cosmoloid H 80), der in Shellsol D 40 (20%) gelöst, mit dem Pinsel auf das vorher mittels Fön erwärmte Objekt aufgetragen wurde. Die Arbeiten erfolgten unter Stirnlupe oder Mikroskop. 17 Die Feststellung, dass es sich um karbonatisch gebundene Putze und Wandmalereien (= Fresko) handelt, ist visueller Natur. Chemische Analysen sind bisher noch nicht durchgeführt worden. Für die Anfertigung des Querschliffs danken wir Frank Mucha (Erfurt). 18 Einzig SF 207 weist eine Stärke von 22 mm auf. 19 Putze römischer Wandmalereien und Raumfassungen haben normalerweise eine Stärke von mehreren Zentimetern. 20 SF 416. Pigment: wahrscheinlich grüne Erde; die geringe Größe (3,1 x 2,3 cm) und der schlechte Erhaltungszustand lassen keine Schlüsse auf die künstlerische Gestaltung zu. 21 Z.B.: SF 371 (Abmessungen: 27,7 mm x 21,8 mm x 9,1 mm). 22 Die Putzfragmente mit Malerei/Raumfassung sowie die durchgefärbten Putze erwiesen sich durchgehend als äußerst stabil. Die konservatorische Behandlung beschränkte sich daher auf:

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