Zs. Kakuk , I. Baski (Hrsg.): Kasantatarische Volksmärchen: Auf Grund der Sammlung von Ignác Kúnos.

Texte

11 Jungen: "Gibst du das Pferd oder das Leben?" "Wenn ich lebe, wird sich auch ein Pferd finden", sagte sich der Bursche, [3] gab das Pferd hin und ging weiter zu Fuss. Wie er so dahinging, drehte er sich um und sah, dass ihm der Wolf wieder folgte. "Mein Pferd hat er gegessen und jetzt kommt er, um mich auf­zufressen", sagte der Bursche und wartete, dass der Wolf ihn eiholt. Der Wolf kam auch an: "Hei, Bursche, du hast erfüllt, um was ich dich gebeten habe, jetzt sage, welchen Wunsch du hast." Als er so sprach, erzählte ihm der Bursche, wie sich die Sache verhielt. Der Wolf hörte ihn an und sagte: "Hei ho, [mein] Junge, da hast du eine sehr schwierige Sache übernommen, wahrlich, das ist sehr weit." Dann sagte er: "Hopp, sitz auf mir!" und er setzte den Burschen auf seinen Rücken. Sie gingen gemächlich weiter und kamen in eine Stadt. Der Wolf belehrte den Burschen: "In diesem und diesem Schloss gibt es ein Pferd mit einem goldenen Schweif und silberner Mahne; als du dieses Pferd heraus holst, besteigst es und reitest davon, doch zum Zaumzeug greife nicht an, hole es ohne Zaum und Halfter heraus!" Der Bursche ging, wie sich gehört, in den Stall des Pferdes. Als der im Stall das mit wertvollereren und konstbareren Steinen als Silber und Gold eingefasste Zaumzeug erblickte, wollte er es unbedingt haben. "Ich muss auch das Zaumzeug mitnehmen", sagte er und berührte es mit der Hand. Die Diener des Padischahs ergriffen den Burschen und führten ihn vor den Padischah. Der Padischah fragte den Burschen: "Warum hast du das getan?" Der Bursche erzählte, wie sich die Sache verhielt und [4] dass er Sohn ein es Padischahs ist. "Wenn es dem so ist, dann gebe ich dir den Hengst, doch auf dem Rückweg wirst du ihn mir zurückgeben, nicht wahr?" Als der Padischah so sprach, willigte der Bursche ein. Er sattelte und zäumte den Hengst recht schön auf, sass auf und ritt davon. Am Weg aber wartete der Wolf. Als er sah, dass der Bursche gesund und munter war und das Pferd heraus holte, war er sehr froh. "Nun, [mein] Junge, gehen wir", sagte der Wolf. Der Bursche machte sich zu Pferd auf den Weg, der Wolf trabte nebenher. Nachdem sie [schon] lange gegangen sind, erreichten sie die Stadt eines Padi­schahs. Der Wolf sagte zum Burschen: "Nim, Kamerad, der Vogel ist in dieser Stadt, im Schloss des Padischahs, in einem goldenen Käfig. Neben dem Käfig ist ein Glöckchen, [ich bitte dich,] berühre dieses Glöckchen nicht! Nimm den Vogel mit dem Käfig und bring ihn heraus!" sagte er und schickte den Burschen hinein. Der Bursche ging hinein. Als er den Vogel mit dem Käfig in die Hand nahm, sagte er sich: "Hei, es wird nichts passieren, wenn ich es anfasse", und er berührte das Glöckchen. Die Glocke begann sofort laut zu lauten. Der Bursche wurde von mehreren Seiten eingekreist, ergriffen und vor den Padi­schah geführt. [5] Der Padischah fragte: "Warum hast du auf diese Weise gestohlen?" Der Bursche sagte, dass er der Sohn eines Padischahs ist und erklärte, wie sich die Sache verhielt. Der Padischah sagte: "Den Vogel gebe ich dir, doch ich habe eine Bedingung. In einer gewissen Stadt lebt ein Padischah, er hat eine sehr schöne Tochter, wenn du das Mädchen herbringst, wird der Vogel dein sein!" Der Bursche willigte ein und ging mit gesenktem Kopf hinaus.

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