Á. Berta (Hrsg.): Wolgatatarische Dialektstudien: Textkritische Neuausgabe der Originalsammlung von G. Bálint, 1875–76.
Á. Berta: Vorwort
II Texte zustande gekommen war, eingebaut. So erklärt sich die Tatsache, dass Bálints Wörterbuch im Verhältnis zu den Texten ein gewisses Plus aufweist. [12] S. hierzu Bálint Gábor jelentése, S. 9 und seine Einleitung zu der kasantatarischen Grammatik, S. VI. [13] Man hat seine Texte sogar in Astrachan verstanden und für richtig gehalten. S. a.a.O. in der voranstehenden Anm. [14] Während der Sammeltätigkeit hat er sehr gut tatarisch gelernt: Nach dem zweiten Monat seines Aufenthaltes in Kasan sprach Bálint ohne besondere Schwierigkeit mit seinem Diener und Quartiergeber tatarisch. Als Verständigungssprache hat Bálint in der Schule jedoch das Russische gebraucht. [15] Wie aus seinem Bericht hervorgeht, hat er mit Hilfe von Timofeev Vasilij eine kleine tatarische Grammatik für die Seminaristen in tatarischer Sprache abgefasst. Die Schüler haben dann die kleine Grammatik als Hilfsbuch in handschriftlicher Form gebraucht. [16] Zur Zeit von Bálints Besuch studierten 70 Seminaristen in der Zentralschule. [17] Es fehlt nocht eine tiefgehende linguistische Auswertung dieser wichtigen Gruppe von Sprachdenkmälern. Man kann auf diesem Gebiete der Untersuchung den kleinen Aufsatz von F.S. Bajazitova erwähnen (s. Bajazitova 1978 , 58 -63). In ihrer Arbeit vergleicht die Verfasserin einige phonetische, morphologische und lexikalische Eigentümlichkeiten der Sprache dieser Bücher mit den Entsprechungen aus den heutigen Mundarten von Getauften und der tatarischen Schriftsprache. Ihre Beispiele deuten darauf hin, dass die heutigen Mundarten von Getauften um Kasan dieselben mundartlichen Charakterzüge aufweisen, die auch in den Büchern von damals zu beobachten sind. Andererseits kann aber festgestellt werden, dass die von Bajazitova erwähnten mundartlichen Merkmale sich nicht ausschliesslich auf die.Mundarten von Getauften beschränken, da Fälle wie z.B. ma. j>. ss. _f, ma. j ~ ss. y, ma. ss. h usw. im ganzen tatarischen Sprachgebiet verbreitet sind. [18] In allen dem Herausgeber zugänglichen ehemaligen Veröffentlichungen und auch im Wörterbuch von Ostroumov ist im Wortanlaut bei den einschlägigen Wörtern x-geschrieben. In Bálints Materialien ist dagegen bei Wörtern türkischen Ursprungs fast ohne Ausnahme ein j- (in unserer Umschrift im weiteren: zu finden, und die Bezeichnung 3-{in unserer Umschrift im weiteren: j-) kommt hauptsächlich in Lehnwörtern (arabischen, neupersischen und russischen Ursprungs) vor. Sporadische Abweichungen von dieser Norm sind sehr selten zu finden: so z.B. jali n/75:16/ übrigens yali n- 'bitton, flehen'; yät, уб г übrigens ját 'schnell', jö r "spasshaft'. Über die Frage des wortanlautenden y- bzw. J- schreibt