Varga Imre: A magyarországi protestáns iskolai színjátszás forrásai és irodalma

Schultheater der Protestanten

DIE QUELLEN DES UNGARISCHEN SCHULTHEATERS SCHULTHEATER DER PROTESTANTEN - Auszug — Der vorliegende Band erscheint im Rahmen des Projektes zur Erschliessung, Re­gistrierung und Veröffentlichung unserer kulturellen und historischen Schätze, in der Reihe „Quellen und Schrifttum des ungarischen Schultheaters". Er enthalt Angaben bzw. Literatur über Theatervorstellungen, die in den verschiedenen protestantischen Bildungsanstalten Ungarns, d.h. in den evangelischen, unitarischen und kalvinistischen Schulen gehalten worden sind, in der Zeit von der Aufnahme der Reformation bis zu den 1800-er Jahren. Die Denkmäler des protestantischen Schultheaters in Ungarn sind zahlenmässig viel geringer, als die der katholischen Orden, namentlich der Schulen der Jesuiten und Piaristen. In manchen Hinsicht nehmen sie es aber nicht allein mit denen auf, sondern sind sogar bedeutender als jene. Das protestantische Schultheater bedient sich bereits in der ersten Zeit seinen Bestehens, in den sog. Disputationsdramen der nationalen Sprache und greift populäre, allgemeinverständliche Themen auf. Später, im Einklang mit der Wandlung des Bildungsideals, wird auch in den protestantischen Schulen die Muttersprache zugunsten des Lateins in den Hintergrund gedrängt, doch nicht in dem Masse, wie in den katholischen. Im 18. Jahrhundert wiederum bedienen sich die pro­testantischen Schulen der ungarsprachigen Theatervorstellungen, um die nationale Ge­sinnung und die Muttersprache zu fördern, und die dramatische Gattung zu verweltli­chen. Das protestantische Schultheater hat eine wesentliche Rolle in der Vorbereitung des ungarsprachigen berufsmässigen Theaters. Es erzieht nicht nur das Publikum, son­dern auch die Schauspieler und Dramatiker zur Erschaffung und Aufrechterhaltung der nationalen Dramatik und des nationalen Schauspiels. Trotz seiner wesentlichen kulturhistorischen und gesellschaftlichen Rolle ist das protestantische Schultheater in der Forschung bis dato immer marginal geblieben. Die Forscher hatten bisher vor allem für die ungarischen Werke ein Auge, in ihren Unter­suchungen machten sich literaturhistorische Gesichtspunkte geltend. Der Anspruch auf eine vollständige, auf realen Kenntnissen fussende Bearbeitung des protestantischen Schultheaters in Ungarn machte daher eine andere Einstellung notwendig. Man hatte die Quellen mit neuen Methoden zu erschliessen und zu registrieren, und, statt sich mit zufälligen Entdeckungen zu begnügen, auf die systematische Forschung zu kon­zentrieren. Bei der Arbeit sind nicht nur die ungarsprachigen Produktionen in Betracht gezogen worden, da bis 1800, zum Schlusspunkt unserer Untersuchungen, die sprach­lichen Unterschiede noch keine politischen bedeuteten, war doch die offizielle Sprache des Landes das Latein. Es entspricht der damaligen gesellschaftlichen Realität viel mehr, wenn wir die Denkmäler unserer damaligen kulturellen Lebens nicht von der Sprache,

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