Zalai Múzeum 13. Németh József 70 éves (Zalaegerszeg, 2004)

László András Horváth–Katalin H. Simon: Kupferzeitliche Siedlungen auf dem Fundort Dobri–Alsó-mező

Kupferzeitliche Siedlungen aufdem Fundort Dobri - Alsó-mező 11 8,9 % aller GefaBarten bedeuteten. Auch in dieser Ka­tegorie zeigten sich die in der Verteilung der einzelnen GefaBarten feststellbaren Differenzen. Die Amphore, dièse speziell zu Wasserspeicherung dienende Form ist einer der kennzeichnendsten GefáBtypen der Balaton-Lasinja-Kultur, sogar des ganzen Lasinja-Kreises. Obwohl meistens in Bruch­stiicken, kommt sie in jeder Siedlung in groBer Zahl vor. In Dobri kennen wir so viele Exemplare, dass sie diesmal - im Gegensatz zu den friiheren Analysen (HORVÁTH L. 1991; HORVÁTH L. 2002; HOR­VÁTH - SIMON 2003) - mehreren Typen zugeordnet werden konnten. Die ersten zwei Untertypen der Amphoren (Тур VI. 1 und Тур VI. 2) kamen mit einer einzigen Ausnahme im Objekt 20 vor und auch die Bruchstücke von groBen Behâltern wurden ausschlieB­lich in diesem Grubenkomplex gefunden. Dagegen lagen die Fragmente des einzelnen Milchtopfes im Objekt 23 (Abb. 14. 16), wàhrend der groBe Gruben­komplex Objekt 25 keine VorratsgefáBfunde enthielt. Ihre Parallelen fanden sich vorwiegend im südlichen Lasinja-Gebiet, aber man soil darauf hinweisen, dass dieses Bild wegen der recht wenigen Zahl der veröf­fentlichten VorratsgefáBbruchstücke auch irrefuhrend sein kann. Löffel. Wie schon oben angedeutet, konnten wir trotz der hohen Zahl der Exemplare die exakte Ty­pologie der Tonlöffel im üblichen Sinne nicht schaffen. Ein groBes und bis heute ungelöstes Problem ist die Bestimmung der Funktion dieser Gegenstànde. Zu dieser Frage gibt es mehrere Theorien. Man bringt die Löffel einerseits mit der Metallverarbeitung in Ver­bindung, anderseits stellt man sie als Lampen vor, oder sie werden als spezielle TrinkgefàBe betrachtet. 175 AuBer einer formellen Typologie braucht man zur Lösung dieses Problems unbedingt naturwis­senschaftliche Untersuchungen, wobei auch das Her­anziehen der lengyelzeitlichen Exemplare unver­meidlich zu sein scheint. Unserer Meinung nach ist es am wahrscheinlichsten, dass bestimmte Funktionen mit bestimmten Löffeltypen in Verbindung standén. Aufgrund der Bearbeitung der Materialien von mehreren zeitgleichen Siedlungen körmén wir im All­gemeinen sagen, dass die Zahl der GefáBtypen wesentlich höher ist, als früher gedacht wurde. Auch die einzelnen Fundorten wiesen nicht diegleichen Typen auf. Es gibt viele Einzelstiicke oder Formen, die in einigen Siedlungen durch mehrere Exemplare vertreten sind, aber an anderen Fundstellen fehlen. In Dobri kamen zahlreiche GefáBtypen vor, die an ande­ren Fundorten der Balaton-Lasinja-Kultur unbekannt waren und umgekehrt: es fehlten hier viele Typen, die sonst in anderen Siedlungen der mittleren Kupferzeit Transdanubiens hâufig zu finden waren. In Dobri ist das Fehlen solcher, anderswo hâufig auftretenden GefaBarten wie das ButtengefaB und die schon erwàhnten konischen Schüsseln feststellbar. Trotz der vielen, aus Transdanubien stammenden Parallelen binden aber die formellen Àhnlichkeiten und das Verzierungssystem die mittelkupferzeitliche Siedlung von Dobri in so hohem Grad an die Lasinja­Kultur Sloweniens und Kroatiens, 176 dass es sich auf unserem Fundort nicht mehr um eine Balaton-Lasinja-, sondern um eine Lasinj a-Siedlung handeln kann. 177 Die Richtigkeit dieser Annahme wird durch die zu­kimftigen Forschungen, vor Allem durch die Analyse der heute noch unpublizierten Fundmaterialien bestà­tigt oder widerlegt. Im Laufe der Analyse behandelten wir die einzelnen typologischen Einheiten nach Objekten, so hatten wir die Möglichkeit, die innere Chronologie des Fundortes aufzustellen. Zwei Grubenkomplexe, die Objekte 20 und 25, ergaben das Gros der Funde. Nach der Untersuchung der proportionalen Verteilung der Typen und Untertypen kamen wir zu einem iiber­raschenden Ergebnis. Innerhalb des einheitlich schei­nenden Materials ergaben sich markante Unterschiede. Fiinfzehn von den 67 Typen und Untertypen - 22% aller Einheiten - wurden ausschlieBlich im Objekt 20 gefunden, 178 wàhrend 20 Typen (29%) nur im Objekt 25 179 aufzufïnden waren. Vielleicht ist die Tatsache noch interessanter, dass vier von den fünf im Objekt 28 gefundenen GefaBarten nur in diesem Objekt in Dobri anwesend waren. Die Objekte 20 und 25 enthielten mit den Objekten 17 und 23 nur in den Fallen - insgesamt viermal - gemeinsame Typen, als dièse in alien drei (Objekt 20-25-17/23) vorhanden waren. Dièse sind allgemeine Formen ohne bedeutende Datierungskraft. Àhnliches war bei den Objekten 29 und 31 zu beobachten. Ohne auf die Einzelheiten einzugehen, erwàhnen wir hier, dass die Bechertypen iiberwiegend fur das Objekt 20 charakteristisch waren, aber die Schalen in den Objekten 25, 28 und 29 gefunden wur­den, wàhrend sie im Grubenkomplex 20 fehlten. Die Mehrheit der Krugtypen befand sich im Objekt 25, wàhrend keine Töpfe ebenda vorhanden waren. Nicht nur die GefâBformen, sondern auch die GefàBteile zeigten dieselbe Verteilung. Mit senkrecht stehenden Wulsthenkeln wurden im Objekt 20 Schüsseln und Amphoren versehen, wàhrend im Objekt 25 Schalen und eine Amphore. Wàhrend in zwei Objekten (20 und 23) insgesamt acht waagrechte Wulsthenkel gefunden wurden, enthielt das Objekt 25 keine davon. Wie gesehen, zeigen auch die Keramikmacharten wesentliche Unterschiede auf. Von den 25 Waren-

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