Zalai Múzeum 13. Németh József 70 éves (Zalaegerszeg, 2004)

László András Horváth–Katalin H. Simon: Kupferzeitliche Siedlungen auf dem Fundort Dobri–Alsó-mező

78 László András Horváth - Katalin H. Simon gruppén, die in den Objekten 20 und 25 anwesend waren, fanden wir nur zwei, einander entsprechende Gattungen. Die Verzierungsarten analysierend fiel es schon im ersten Augenblick auf, dass die Tongegenstànde des Objektes 25 viel hâufiger als die anderen verziert wurden. Noch wesentlicher ist, dass gewisse Verzierungsformen ausschlieBlich in dem einen, oder in dem anderen Objekt auftauchten. Im Objekt 20 kamen nur die einfacheren Dekorationen - einfache schráge Linien und Punktverzierang - vor. Dagegen fanden wir die entwickelteren Formen - gegeneinan­dergestellte Linienbündel und das sog. kombinierte Muster - überwiegend im Objekt 25, 180 wahrend sie im Objekt 20 fehlten. Nehmen wir hierzu, dass - wie oben gesehen - die letzten zwei Verzierungen nur in der zweiten und dritten Phase der Lasinja-Kultur in Gebrauch waren. Also wir müssen mindestens die drei damit in Verbindung gebrachten Objekte (23, 25, 28) in diese Perioden der Kultur datieren. Es konnte also nachgewiesen werden, dass die zwei in der Siedlung von Dobri beobachteten Areale nicht nur territorial, sondern auch zeitlich voneinander klar getrennt werden konnten. 7.0 Zusammenfassung lm letzten Jahrzehnt erhöhte sich die Zahl der veröffentlichten Balaton-Lasinja-Siedlungen be­deutend (KALICZ 1995b; KALICZ 2003; BÁNFFY 1995b; NÉMETH 1994; VIRÁG 1990; VIRÁG 2002; EGRY 1999; EGRY 2001; OROSS 2002; HORVÁTH L. 1991; HORVÁTH L. 2002). Die GröBe der freige­legten Gebiete zeigt einen groBen Unterschied, aber allé liefern weitere Kenntnisse zur inneren Struktur der mittelkupferzeitlichen Siedlungen Transdanubiens. Der Fundort Dobri - Alsó-mező passt sich mit der erschlossenen Fláche von 11.000 m 2 und mit dem reichen Material der Objekte gut in diese Reihe hinein. Die erste urzeitliche Besiedlungsphase der Fund­stelle falit in die Zeit der Spátlengyel-Kultur. Sie ist nur durch ein Siedlungsobjekt und einige sekundár liegende GefáBfragmente vertreten. Über die Siedlung kann nichts Naheres gesagt werden. Nach der Spátlengyel-Periode wurde der Fundort durch die Bevölkerung der Balaton-Lasinja-Kultur besiedelt. Die meisten kupferzeitlichen Objekte stammen aus dieser Période. Im Laufe der Grabung konnten nur Gruben verschiedener Funktion erschlos­sen werden, die Spuren von Hausern oder anderen Bauten wurden nicht beobachtet. Die zwei, sich terri­torial trenneden Areale gehörten zu zwei, einander fol­genden Perioden der ersten Hálfte der mittleren Kupferzeit Transdanubiens. Als eines der wichtigsten Objekte erwies sich das Objekt 28, das aufgrund seiner Funde und der Ein­füllung eine Kultgrube war. Den eindeutigen Beweis der örtlichen Metallerzeugung lieferte die kleine Tondüse im Objekt 25. Durch die Materialanalyse wurde es wieder bestatigt, dass man zu dieser Zeit mit einer, an Formen und Techniken viel reicheren Kultur rechnen soil, wie es früher angenommen wurde. Die strengen Regein, nach den die urzeitlichen Gegenstande gefertigt wurden, konnten sich nur auf einigen Typen, auf die sog. Leittypen bezogen, bei der Formung anderer GefáBe und Werkzeuge hatten die Handwerker eine viel gröBere Freiheit. Dieser Tatsache ist die uner­wartete Vielfaltigkeit der Gegenstande zuzuschreiben, die auch in Dobri beobachtet werden konnte. Die nàchste kupferzeitliche Epoche - die Kultur der transdanubischen Furchenstichkeramik - war an die­sem Ort durch zwei Objekte vertreten. Für die hiesige Gleichzeitigkeit der beiden letzten Kulturen gab es (auch) da keine Beweise. Durch die Bearbeitung des auf dem Fundort Dobri freigelegten archàologischen Materials wurde das Bild der südwesttransdanubischen Kupferzeit weiter be­reichert. Wir hoffen, dass die vorliegende Studie die Fachleute zu weiteren Forschungen bewegen wird. 181

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