Zalai Múzeum 13. Németh József 70 éves (Zalaegerszeg, 2004)

László András Horváth–Katalin H. Simon: Kupferzeitliche Siedlungen auf dem Fundort Dobri–Alsó-mező

76 László András Horváth - Katalin H. Simon stellbar, dass der überwiegende Teil der Krüge im Objekt 25 gefunden wurde. Vier Typen (K2, K4.1, K4.2 und K4.4) kamen ausschlieBlich da zum Vorschein. Der Тур K4.3 tauchte nur im Objekt 20 auf. Die bestimmbaren Parallelen stammen überwiegend aus den Siedlungen der Balaton-Lasinja- und Lasinja­Kultur. Im nördlichen Teil des Lasinja-Kreises sind praktisch keine Gegenstücke bekannt. Verziert wurden sie mit gegeneinandergestellten Linienbündeln, mit einfachen Ritzlinien und mehrmals mit doppelten Punktreihen. Das aus Rhomben bestehende Netz­muster hatte auch in Norden deutliche Analogien. Die Schüssel ist der am hâufigsten auftretende GefáBtyp des ganzen Lasinja-Kreises, Schüsseln kommen in jeder Kultur in der gröBten Zahl vor. Die Schüsseln von Dobri -Alsó-mező konnten in 26 Typen und Untertypen eingeordnet werden. Das erste, was in die Augen falit, ist die Vielfáltigkeit dieser GefáBe. Die herrschende Auffassung, nach der für die Balaton­Lasinja-Kultur in erster Reihe die Schüsseln mit einge­zogenem Mund und (scharfem) Randknick charakte­ristisch wáren, 171 wurde durch das Fundmaterial von Dobri nicht bestátigt. Das ist auch vom Gesichtspunkt ihres Ursprungs aus von auBerordentlicher Bedeu­tung. 172 Die geschlossenen GefáBe sind in Dobri durch drei, eventuell vier Typen (Тур SL2, Тур SL6.1 und Тур SL13) vertreten. 173 Das Übergewicht der offenen Schüsseln ist eindeutig. Die Verteilung dieser GefáBe war in den einzelnen Objekten gleichmáBig. Im Objekt 25 befanden sich fast aile (22) Schüssel­typen, wáhrend im Objekt 20 stieBen wir nur auf 16 der Typen. Drei Typen (SL1.2, SL 13, SL14) kamen ausschlieBlich im Objekt 20 vor, dagegen wurden sieben Einheiten (SL1.1, SL2, SL6.2, SL7.2, SL7.4, SL10, SL15) nur im Objekt 25 gefunden. Es ist unbedingt erwàhnenswert, dass nur etwa die Hálfte der Typen und Untertypen der Schüsseln in Transdanubien ihre Entsprechungen hatten, der Тур SL16 war früher in diesem Horizont unbekannt und ein Тур (SL10) wies auf eindeutige nördliche Verbindungen hin. Der Begriff des Topfes ist in der Typologie der Balaton-Lasinja-Kultur keine problemlose Er­scheinung. Obwohl GefáBe solcher Art schon in den ersten typologischen Versuchen abgebildet wurden (KALICZ 1969, Abb. 7. oben rechts; KALICZ 1973, Abb. 1. 6-7; Abb. 3. 1), wurde die Erwáhnung der Bezeichnung 'Topf vermieden. Es ist aber klar, dass sowohl die sog. „faBförmigen GefáBe" als auch die „lánglich doppelkonischen GefáBe mit zwei dicken Henkeln" (KALICZ 1973, 136) nicht nur typologisch, sondern auch funktionell Töpfe sind. Aus den ausführ­lichen Analysen stellte es sich klar heraus, dass man mit verschiedenen Formen der Töpfe rechnen mufi (BÁNFFY, 1994a, 239; BÁNFFY 1995b, 42; BÁNFFY 1996, 100; HORVÁTH L. 1991, 120; HORVÁTH L. 2002, 264-266). 174 Die Tatsache, wonach nur kleine Bruchstücke dieser GefáBe in den meisten Fallen zur Rekonstruierung zur Verfügung stehen, erschwert die typologische Einstufung dieses Haupttypes. Im Gegensatz zu den vorerwáhnten Siedlungen fanden wir in Dobri recht wenige Fragmente von Töpfen, sie machen aber 11,9 % der GefáBe aus. Die sechs Topftypen werden meistens nur durch je ein einziges Bruchstück vertreten. Die meisten Topfformen und Bruchstücke kamen im Objekt 20 zum Vorschein. Einige wurden noch im Objekt 23 gefunden. Über­raschend ist, dass der riesige Grubenkomplex 25 nur ein einziges, den Тур T6.2 vertretendes Topffragment enthielt. Die Parallelen der Töpfe von Dobri kamen ausschlieBlich im Karpatenbecken vor. Bei den Töpfen müssen die, in der Balaton-Lasinja­Kultur immer háufiger beobachteten, tönernen Gefafideckel erwáhnt werden. Eine ausführliche Typologie der Deckel steht noch aus, so können wir uns gegenwártig nur auf unsere Gegenstánde stützen. In Dobri fanden wir die Bruchstücke von sieben Deckeln, die in zwei voneinander gut trennbaren Untertypen eingeordnet werden konnten. Der Тур Dl kam ausschlieBlich im Objekt 25 vor, wáhrend die Mehrzahl des Typs D2 im Objekt 20. Obwohl man in Dobri, aber auch auf anderen Fundorten, recht wenige GefáBdeckel kennt, ist die Vielfáltigkeit bei diesen Ge­genstánden in der behandelten Siedlung auffallend. Die Frage, zu welchen GefáBtypen die Deckel gehört habén konnten, steht noch offen. Die Zahl der GefáBe, die mit diesen Deckeln zugedeckt werden konnten und ihrer GröBe nach nur engmündige GefáBe - vor Allém Krüge und Töpfchen - gewesen sein konnten, ist mit GröBenordnungen höher als die der Deckel. Vorratsgefáfie. Wie mehrmals erwáhnt wurde, können wir in der Kupferzeit über VorratsgefáBe neo­lithischer Art nicht mehr sprechen. Das hángt mit aller Gewissheit mit den durch Klimawandel ausgelösten Ànderungen in der Wirtschaft und Nahrungsmittelpro­duktion zusammen. Das bedeutet aber nicht, dass die kupferzeitlichen Kulturen in Európa keine zur Spei­cherung dienenden GefáBe gehabt hâtten. Hier soil aber gleich ein allgemeines Missverstándnis beseitigt werden, nàmlich, dass die SpeichergefáBe zugleich immer auch GroBgefâBe sein müssen. Für die Aufbe­wahrung von speziellen Flüssigkeiten - wie z. B. der Honig - oder für einige Früchte u. a., reichten auch kleinere Behálter aus. Unter den VorratsgefáBen von Dobri konnten sechs Typen, bzw. Untertypen nachgewiesen werden, die

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