Zalai Múzeum 12. 50 éves a Nagykanizsai Thúry György Múzeum (Zalaegerszeg, 2003)

Dobrovits Mihály–Őze Sándor: Török nyelvhasználat a 16. századi Dél-Dunántúlon

190 Dobrovits Mihály - Őze Sándor Türkischer Sprachgebrauch auf dem südlichen Transdanubien im 16. Jahrhundert In dieser Studie möchten wir jené Frage beant­worten, auf welchen Gebieten des Lebens und was fur eine Wirkung die Kultur der Ungarn und der Türkén in der Zeit der Türkenherrschaft aufeinander ausgeübt hat. Im vorliegenden Fali möchten wir die Fragen des Sprachgebrauchs etwas náher untersuchen. Vor allém das, wer, warm und wie die türkische Sprache auf dem Gebiet des königlichen Ungarns und des türkischen Eroberungsgebiets benutzt hat. Aus unserer Studie zeigt sich gerade, dass die Türkischkenntnisse keineswegs allgemein bezeichnet werden konnten, son­dern ganz im Gegenteil es gait als aufíerordentliches, hervorragendes Ereignis, eine aufzeichnungswerte Würde, oder als eventuell Zeichen einer Sünde, wenn jemand die türkische Sprache verstand. Im Zusammen­hang mit dem Sprachgebrauch ist der Gebrauch der entsprechenden Sprachniveaus zu prüfen, und es ist auch zu beobachten, dass es auch unter denen, die die türkische Sprache keimen, selten vorkommt, wenn jemand die schwere mit arabischen und persischen Wörtern und Ausdrücken durchwobene Literatur­sprache gekannt hátte. Die Kenntnisse beschrankten sich meistens auf die türkische Umgangssprache, in derén Besitz sich der Sprechende mit den einfachen türkischen Soldaten und Zivilen gut verstàndigen konnte, die Elitekultur des Osmanischen Reiches blieb fur ihn aber verschlossen. Diesen Eindruck von uns verstârkt die Tatsache, dass keine Person in dem königlichen und eroberten Lan­desteilen (aufier Bartholomeus Georgievits, der in türkischer Gefangenschaft war und in der Serailschule lernte) ausgewiesen werden konnte, die die türkische Schriftlichkeit gekannt hàtte. Der einzige Versuch ist der von Melius. Von der Kenntnis der türkischen Schriftlichkeit, von eventuellen ernsten Überset­zungsversuchen wissen wir nur in Siebenbürgen. Sogar über die berühmten türkischen Beyts von Balassi stellte sich heraus, dass sie lieber die Ergebnisse einer gele­gentlichen, dichterischen Bravour sind, als die eines tiefen Interesses für die türkische Kultur. Was die Dynamik der Kenntnisse beider Kulturen voneinander anbelangt, ist gut zu beobachten, dass wàhrend die Türkén die ungarische Sprache aus Praxis-, Verwal­tungs-, und Diplomatiegründen gekannt habén, und es ist zwar gut auszuweisen, aber mit ziemlich schwachen Bekehrungsversuchen auch zu rechnen ist, waren für die Einstellung der ungarischen Volksmeinung west­liche Topói charakteristisch.

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