Zalai Múzeum 11. Kereszténység Pannóniában az első évezredben (Zalaegerszeg, 2002)
Müller, Róbert: Die Bevölkerung von Fenékpuszta in der Frühawarenzeit
Die Bevölkerung von Fenékpuszta in der Frühawarenzeit 95 te. Schon Bóna nahm an, dass Lipp nach dem Gedáchtnis seinen Bericht schrieb (BÓNA, 1982/1983. 117.). Damit könnte man erklaren, dass er einerseits schrieb in Fenékpuszta fand er im Gegensatz zu den anderen Gráberfeldern keine melonenkernförmigen Perlen, der Schaft der Stilusnadeln ist nie gespalten und hier wurde nie die Vorderseite der Ringé der Körbchenohrringe als eine Platte gestaltet, die bekennzeichnend fur die Keszthely-Kultur in der Spatawarenzeit waren, anderseits veröffentlichte er solche Gegenstánde, die angeblich in Fenékpuszta gefunden wurden, die aber mit Sicherheit in die Mittel- bzw. Spatawarenzeit zu datieren sind. Da meinen wir vor allém die Schnallen (LIPP, 1886.Taf. I. 12, 16-19.) und die Armbânder (LIPP, 1886. Taf. II. 1-4.). Im Herbst vorigen Jahres und heuer im Frühjahr konnten wir mit der Unterstützung des Ministeriums für Nationales Kulturerbe südlich der Befestigung forschen (Abb. 3). Fast 100 m entfernt von der Süd-Mauer stiessen wir auf ein spatrömisches Graberfeld und habén hier 76 Graber freigelegt. Die Entfernung entspricht des Planes von Csák. Bei Lipp waren 2/3 der Graber aus Ziegel gebaut, bei Csák 1/3 und bei uns von den 76 Graber 30, knapp 40 %. Dieses Verhaltnis steht zwischen den beiden, wie auch wir annehmen, dass unser Gráberfeldabschnitt zu dem durch Lipp und Csák untersuchten Graberfeld gehört und wir zwischen den beiden eine Flache freigelegt habén. Es hat den Anschein, dass die Graber in verschiedenen Dichte und Breite vorkommen. Wir fanden keine Bestattung der Keszthely-Kultur. Demnach befanden sich in dem grossausgedehnten spátrömischen Graberfeld in zwei Gruppén Graber der Keszthely-Kultur. In der Westhalfte bestattete sich eine vornehme, reiche Gruppé (Waffe, Goldschmuck, Gürtelgarnituren aus Silber) in der Osthalfte fand Csák möglicherweise nur den südlichen Rand einer frühawarenzeitlichen Grâbergruppe. Gemeinsam ist in beiden Grábergruppen das Vorkommen von Körbchenohrringen, Stilusnadeln und die Scheibenfibel mit altchristlicher Darstellung. Es gibt ein Graberfeld der Frühphase der KeszthelyKultur unmittelbar vor der Süd-Mauer, westlich des Südtores, die Sági wie es wir schon erwahnten 1963 entdeckte und früher wurde angenommen, dass es zum Graberfeld von Lipp und Csák angehört. Zu den bisher bekannten 140 habén wir weitere 58 Graber gefunden. Zerstreut fanden wir auch 3 spátrömische Graber hier, aber keines war ein Ziegelgrab, wie auch früher kaum Ziegelgraber direkt vor der Süd-Mauer gefunden wurden. Das Graberfeld wird in Richtung Westen breiter. Vor dem Turm Süd3 ist es etwa 20 m, vor dem Turm Süd2 etwa 30 m breit und westlich vom Turm Südl fanden wir das ausserste Grab etwa 40 m von der Mauer entfernt. Mit wenigen Ausnahmen sind die Funde ganz identisch mit den bisher bekannten. Nennenswert ist eine frankische Fibel, ein Altstück, der aber gemáss der Mode des 7. Jahrhunderts einzeln benützt wurde und wir fanden sie vor dem Kinn. Die Dame trug einen Körbchenohrring, dessen Тур bei uns bis jetzt unbekannt war. In einem anderen Grab war eine germanische Eisenschnalle mit Gegenbeschlag. Germanische Züge zeigen auch die bronzegegossene Gürtelbeschlage. Es kam auch eine Pfeilspitze mit tordiertem Stiel und Tülle, weiters ein aus Silberblech gepresstes Körbchenohrringpaar vor. In Vergleich mit den durch Lipp freigelegten Graber ist festzustellen, dass die Graber von Lipp reicher waren, dort fand man Waffe, silberne und silbervergoldete Scheibenfibeln, Körbchenohrring aus Gold. Ein wesentlicher Unterschied ist in dem Bestattungsritus zu beobachten. Lipp (LIPP, 1886. 143.) und über die Ausgrabung von Csák Kuzsinszky (KUZSINSZKY, 1920. 70.) berichten detailliert über die Form der Graber, zahlen die verschiedenen Varianten der Ziegelgraber auf, aber sie erwáhnen mit keinem Wort die Steinumrahmung, die für die Graber vor der Süd-Mauer so charakteristisch ist. Südlich der Befestigung befínden sich möglicherweise also 3 Graberfelder aus der Frühawarenzeit, die neben Gemeinsamkeiten auch Unterschiede aufweisen. Südlich der Befestigung, etwas weiter entfernt an einem kleinen Hügel, die aufgrund der hier befíndlichen Reste der Kirche des mittelalterlichen Dorfes Fenék Ödenkirche-Flur (Pusztaszentegyházi dűlő) genannt wird befíndet sich ein weiteres Graberfeld der Frühawarenzeit. Mit Recht nehmen wir an, dass auch der hier bestattete vornehme Militarführer und seine Gefolgschaft in der Befestigung von Fenékpuszta wohnten. Auch hier begann Lipp die Ausgrabungen im Jahre 1883. Seine Beschreibung (LIPP, 1886. 140.) über einen rundén, römerzeitlichen Turm in dem bis eine Tiefe von 5.5 m Bestattungen verschiedener Zeiten vorkamen fand schon Kuzsinszky unglaublich (KUZSINSZKY, 1920. 46-47.). 1910 wurde die Nord-Halfte des Hügels durch die Zalatal-Bahnlinie durchschnitten. Südlich davon, an der höchsten Stelle des Hügels führte 1913 Csák Ausgrabungen durch. Er hat die Grundmauern eines viereckigen, 9 x 6 m grossen Gebáude gefunden mit spátmittelalterlichen Grabern umgeben, hielt aber das Gebaude tronzdem für einen römerzeitlichen Wachturm (Keszthelyi Hírlap, 7. Dezember 1913.). 1943 wurde die Strassenach Sármellék gebaut und dazwischen ein römerzeitliches Gebaude zerstört. In seinem Bericht hat Radnóti schon damais festgestellt, dass Csák die mittelterliche Kirche des Dorfes Fenék erschlossen hat. 1948 hat dann Radnóti die Kirche neu ausgegraben. Sein Grabungsplan und Grabungstagebuch waren verschwunden - Ungarn's archaologische Topographie (1966) erwahnt nur zwei spátmittelalterliche Schadel mit Jungfernkranz als Funde (MRT 1. 80. Fundort: 21/25.) - deshalb wollten wir im Rahmen einer Notgrabung im Jahre 1998 den Grundriss der Kirche kláren. Im Chor, teilweise unter der Ost-Mauer fanden wir ein altberaubtes Germanengrab aus dem Anfang des 7. Jahrhunderts (MÜLLER,