Zalai Múzeum 11. Kereszténység Pannóniában az első évezredben (Zalaegerszeg, 2002)

Müller, Róbert: Die Bevölkerung von Fenékpuszta in der Frühawarenzeit

96 Müller, Róbert 2000. 341-357.) mit alleinstehenden Funden (Grab „A"). In zwischen stellte sich heraus, dass im Jahre 1981 das Ung. Nationalmuseum das Grabungstagebuch von Radnóti aus dem Jahre 1948 erworben konnte ­siehe Anmerkung 6. - und danach hat schon Radnóti mindestens zwei frühawarenzeitliche Grâber gefunden. Die Funde konnten wir im Magazin des Balaton Museums identifizieren. Im vorigen Jahr und heuer konnten wir die Ausgrabung fortsetzen und das Graber­feld erschliessen. Wir konnten noch 111 frühawaren­zeitliche Graber fínden. Wenn wir die Skelettreste ohne Zusammenhang und die Störungen der mittelalterlichen Objekte berücksichtigen stand das Graberfeld ursprünglich aus mehr wie 125 Grabern. Wir fínden natürlich Gemeinsamkeiten mit dem Graberfeld vor der Süd-Mauer. Vor allém hier waren auch fast 2/3 der Ohr­ringe mit Körbchen verziert (65 %, im Graberfeld vor der Süd-Mauer waren es 75 %, im Horreum-Graberfeld 63 %). Es kamen auch Stilusnadel aus Bronze oder Eisen vor. Wir fanden eine silberne Pferdchenfibel, ahnliche Form wie im Horreum Graberfeld Grab 17. (BARKÓCZI, 1968. Taf. LXVI. 2.; BARKÓCZI, 1971. taf. 84. 2.) und eine bronzene Scheibenfibel mit Schwa­stikverzierung, âhnlich wie im Grab 11/1963 vor der Süd-Mauer (MÜLLER, 1999. 172. Abb. 3. 11/1.). Mit Ausnahme des Grabes „A" sind keine Speise- oder Getránkbeigaben vorgekommen. Es sind aber auch mehrere Unterschiede. Waffe fanden wir nicht nur im Grab „A" - aus dem die Râuber mit Sicherheit eine Spatha mitgenommen habén - sondern auch in einfa­cheren Grabern kamen Kurzsax, Kampfbeil, Pfeilspit­zen vor. Bis jetzt waren im Material von Fenékpuszta die byzantinischen Fibeln mit gepresster Silberplatte genauso unbekannt, wie die germanische Schnalle mit grosser, runder Riemenplatte, ein Ohrringpaar mit Kleeblattförmigem Anhanger und Glaseinlage. In kei­nem Grab fanden wir Steinumrahmung. (Das bekraftigt unsere Annahme, dass auch Lipp kein Grab mit Stein­umrahmung gefunden hat.) Das Grab „A" war ein Kammergrab, die im Grab gebliebenen Funde bewei­sen, dass der hier Bestattete gleichrangig sein musste mit den in der altchristlichen Basilika oder in dem Gra­berfeld neben dem Horreum Bestatteten. Dieses Gra­berfeld beweist wieder, dass wir am Ende des 6. und am Anfang des 7. Jahrhunderts in Fenékpuszta mit ver­schiedenen Volksgruppen rechnen müssen. Aufgrund der Ergebnisse der Ausgrabung in der Ödenkirche-Flur besteht die Möglichkeit zur Neuwer­tung eines anderen Graberfeldes. Es handelt sich um das kleine Graberfeld 1600 m nördlich von der Befesti­gung, das neben der Fenéki-Strasse im Jahre 1973-74 erschlossen wurde. Das Material hat Sági veröffentlicht und meinte das hier eine christianisierte, vornehme, germanische, ostgotische Familie sich bestattete, die im Jahre 536 vor dem ostgotisch-byzantinischen Krieg aus den Süden hierher flüchtete. Die letzte Bestattung fand knapp nach der awarischen Landnahme statt, da die kleine Riemenzunge im „Martinovka-Stil" und die ein­gliederige Schnalle nicht in die Zeit vor 568 zu datieren sind (SÁGI, 1991. 133-135.). Laut Bóna ruhte hier eine vornehme Langobarden-Familie (BÓNA, 1993. 157­158.). Ich hielt auch das Graberfeld für langobarden­zeitlich und meinte das es sich um eine frânkische, ale­mannische oder türingische Familie handelt, die zu den Langobarden flüchtete (MÜLLER, 1996.). Ein Teil der Funde - wie z.B. die tauschierte Gürtelgarnitur - sind nur zwischen breiteren Grenzen in das zweite Halfte des 6. Jahrhunderts zu datieren, sie konnten genauso vor und nach 568 ins Erde gelangen. Ich muss gestehen, meine Meinung beeinflusste, dass ich kaum vorstellen konnte, dass in der Frühawarenzeit eine so vornehme, geschlossene, germanische Familie sich hier niederlas­sen konnte. Es schien logischer, dass es um eine, zu den Langobarden geflüchtete Familie sich handelt. Das Grab „A" der Ödenkirche-Flur beweist, dass dies weit nicht so unvorstellbar ist. Heute würde ich eher meinen, dass diese vornehme Familie nach 568 den Awaren sich angeschlossen konnte und bekam mit den anderen Angeschlossenen hier in Fenékpuszta eine Unterkunft. Aufgrund der niedrigen Graberzahl und der Datierung der Funde ist es vorstellbar, dass diese Familie nicht wie die anderen reichen Gemeinschaften bis etwa 630 hier lebte, sondern aus einem unbekannten Grund schon früher, noch vor dem 7. Jahrhundert Fenékpusz­ta verhess. Noch eine Möglichkeit müssen wir erwahnen. Vor dem Nordtor befindet sich auch ein Graberfeld, dessen Grossteil im 16-17. Jahrhundert durch den Plattensee verschwemmt wurde, aber im Jahre 1971 gelang uns einige Graber freizulegen (MÜLLER, 1979. 145-148.). Vier von den sechs Grabern waren beigabenlos, in zwei war Steinumrahmung zu beobachten. Die Funde - Tau­benfibel, eiserner Armring, Perlen - habén einen spât­antiken Charakter, lassen sich aber nicht pünktlich datieren. Die Graber schneiden diese Schuttschicht durch, die nach der Zerstörung der Befestigung in der Mitte des 5. Jahrhunderts bei der Wiederherstellung entstand, deshalb ist soviel sicher, dass sie nach 473, also nach den Abzug der Ostgoten entstanden. Sie kön­nen Bestattungen der zurückkehrenden spatantiken Bevölkerung aus dem Ende des 5. oder Anfang des 6. Jahrhunderts genauso wie aus der Langobardenzeit oder aus dem letzten Drittel des 6. Jahrhunderts sein. Auf diese Frage kann nur die Fortsetzung der Ausgra­bung eine Antwort gebén. Zusammenfassung Die Forschung nahm auch bisher an, dass die Bevöl­kerung der Keszthely-Kultur mehrere Wurzeln hat und neben der wahrscheinlich weiterlebenden, spatantiken Bevölkerung mit der Anwesenheit von byzantinischen und verschiedenen germanischen Elementen zu rech­nen ist. Auch darin sind die meisten Forscher einig,

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