Zalai Múzeum 11. Kereszténység Pannóniában az első évezredben (Zalaegerszeg, 2002)
Müller, Róbert: Die Bevölkerung von Fenékpuszta in der Frühawarenzeit
94 Millier, Róbert Darán zeichnete er die Linie der Süd-Mauer an. Von der Landstrasse föhrt ein Gutsweg zu der Meierei und dieser Weg wird von Schranken begleitet, am Plan mit Punkten bezeichnet. An einer Ansichtskarte über Fenékpuszta, gedruckt noch vor 1907 sieht man diese Schranken, mit denen die Pferdekoppel umgránzt war (Abb. 2.). Der südliche Teil war cca 90 m südlich von der Süd-Mauer in W-0 Richtung geteilt. Darüber steht geschrieben: Völkerwanderungszeitliches Gráberfeld. Darunter sind in zwei Gruppén Grabhügel mit Kreutzen gezeichnet. Etwa 150 m von der Süd-Mauer ist eine Punkt-Strich Linie, die die Südgrenze des Graberfeldes bezeichnet. Die westliche Grabhügelgruppe deutet die Grabungsstelle von Lipp, die östliche die von Csák an. Die beidé Gruppén sind von einander weit entfernt (etwa 170 m). Csák hat seine Gráben zu den nördlichen und östlichen Schranken vermessen. (Südöstlich vom Zollhaus ist auch eine Grabhügelgruppe zu sehen. Kuzsinszky berichtete, dass beim Bahnbau /1888/ römische Gráber zerstört wurden, dessen Funde Csák erworben hat (KUZSINSZKY, 1920. 69.). Die Bahnlinie lauft östlich vom Zollhaus und der Befestigung.) Die Gráberfeldabschnitte von Lipp und Csák gehören zu einem grossausgedáhn spatrömischen Gráberfeld, in dem auch frühawarenzeitliche Grabergruppen sich befinden. Von den 300 Grábern die Lipp erschlossen hat waren mehr als 2/3 Ziegelgraber, 3 bei Csák waren es fast 1/3. 4 Aufgrund des Inventarbuches des Balaton Museums hat T. Pekáry 48 Gráber dieser Ausgrabung identifiziert und veröffentlicht, sie sind ausnahmslos römerzeitlich. 5 Den nordöstlichen Teil dieses Graberfeldes fand Radnóti im Jahre 1948. Sein Grabungsplan kennen wir leider nicht, aber im Grabungsprotokoll steht, dass er südlich der Befestigung in der zweiten Parzelle, zwischen den 6. und 7. Turm, also östlich vom Südtor 26 Gráber erschlossen hat, von denen 11 Ziegelgraber waren. 6 Csák fand aufgrund seines Grabungstagebuches und der Abbildungen von Kuzsinszky mindestens drei frühawarenzeitliche Frauengraber nebeneinander. Die Gráber L, 2. und 3. im Graben VII. beinhalteten eine Fibel in Form eines Doppelpferdes mit punzierter Punktkreisverzierung, Perlen, Armband (Grab 1.), ein Körbchenohrringpaar, eine Scheibenfibel mit altchristlicher Darstellung, Augenperlen und drei Armbander (Gragb 2.), bzw. einen Körbchenohrring, eine Kleidungsnadel (Stilusnadel) einen Armband und einen Ring (Grab 3.). 7 Laut Beschreibung könnten höchstens weitere 4 Gráber in diese Zeit datiert werden. 8 Csák berichtet über keine Gürtelgarnituren, er fand aller Wahrscheinlichkeit nach nur römische Gürtelschnallen und Riemenzungen, demnach wurden die Manner der Frauen ármlich bestattet. Die durch Lipp gefundenen Gráber zeigen einen anderen Charakter. Hier wurden drei Manner mit Silbergarnitur bestattet. Der eine besass ein Schwert östlichen Typs, wie I. Bóna feststellte (BÓNA, 1982/1983. 117-119.). Er rekonstruierte in welchem Grab welche Garnitur gefunden wurde. Das alteste Grab, mit dem Schwert stammt noch aus dem 6. Jahrhundert, die anderen sind etwas jünger, stammen aus der Wende des 6/7. Jahrhunderts oder aus den ersten Jahrzehnten des 7. Jahrhunderts. Zwar Lipp erwáhnt sie nicht, Bóna meinte, dass aufgrund der zwei Trensenbruchstücke hier auch symbolische Pferdebestattungen vorkommen konnten (BÓNA, 1982/1983. 118.). Das eine war gewiss kein Trensenbruchstück (LIPP, 1886. Tafel VI.2.) sondern ein Nagel mit Schleife und darin ein Kettenglied, das andere gehörte tatsachlich zu einer Trense, aber ich würde nicht daraus auf eine symbolische Pferdebestattung schliessen. Zu den Vornehmen Manner mit Gürtelgarnituren gehörten die Frauen mit Körbchenohrringen. Die Vornehmste hatte Ohrringe aus Gold - LIPP, 1886. Tafel III. 12. - ahnlich zu dem Horreum Grab 9.(BARKÓCZI, 1968. Taf. LIX. 1-2.; BARKÓCZI, 1971. Taf. 78. 1-2.), an beiden Armen Armbander, der eine mit Schlangenkopf, der andere endet auch in Tierköpfen, aber mit Glaseinlagen, um den Hals waren Augen- und Bernsteinperlen, unter dem Kiefer eine silberne Scheibenfibel mit BellerophonDarstellung (LIPP, 1886. Taf. III. 2a-2b.), vom selben Prágestock wie Horreum Grab 12. (BARKÓCZI, 1968. Taf. LXI. 2.; BARKÓCZI, 1971. 80. 2.). In mehreren Grábern fand Lipp Körbchenohrringe aus Silber und nur einen einzigen aus Bronze gegossen. Er zeigt auch einen Auswahl aus silbernen bzw. bronzenen Stilusnadeln. 9 Lipp berichtet, dass er an der Erschliessung seines interessantesten Ziegelgrabes persönlich teil nahm. Im Grab waren ein Mann, eine Frau und ein Kind bestattet. Die Beigaben des Mannes, Schnalle und Riemenzunge aus Silber, Eisenmesser, Zwiebelkopffibel sind eindeutig spatrömisch, wie auch die Nadel mit bikonischem Kopf und die kleine Glasflasche neben dem Kind, weiters das Kastchen mit den Jahreszeitdarstellungen und das goldene Ohrringpaar und die Fibel des Fraues. Die Gegenstande sind in das Ende des 4. oder Anfang des 5. Jahrhunderts zu datieren. Umso überraschend ist, dass am linken unterarm der Frau ein Schlangenkopfarmband und unter dem Schádel eine silberne Nadel - also eine Haarnadel - gefunden wurden (LIPP, 1886. 146-151. Taf. I. 2a-2c, Taf. IV 7a7b.). Schlangenkopfarmbander kennen wir nur aus den Grábern der spáten Keszthely-Kultur, die beste Analogie der 16 cm langen Nadel ist die Stilusnadel aus dem 30. Grab des Horreum-Graberfeldes (BARKÓCZI, 1968. Taf. LXVII. 12.; BARKÓCZI, 1971. Taf. 85.12.) Lipp musste hier sich irren. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat auch bei der Ausgrabung in Fenékpuszta Lipp Notizen über die Funde der einzelnen Gráber gemacht 10 , aber die kurze Beschreibung ermöglichte nicht immer danach die tatsáchlichen Funde zu identifízieren. So konnte es vorkommen, dass er einige Funde der Ausgrabung in Alsópáhok, - wo er knapp vor dem Beginn in Fenékpuszta seine Forschungen beendete (LIPP, 1886. 142.) - als Funde aus Fenékpuszta veröffentlich-