Zalai Múzeum 11. Kereszténység Pannóniában az első évezredben (Zalaegerszeg, 2002)
Szőke, Béla Miklós: Christliche Denkmäler in Pannonien aus der Karolingerzeit
250 Szőke, Béla Miklós Basilika bestattet wurden. BloB nach Translatio der Überreste des Papstes Leo I durch Papst Sergius I [688] ins Kreuzhaus der Peterkirche begann man, auch innerhalb der Kirche zu bestatten.[BORGOLTE 1989, 7293]) Die Kirche sollte aus Stein - und nicht aus Holz, wie BÓNA 1966, 325 meint - gebaut worden sein (in diesem Fall kann man kaum damit rechnen, daB anhand der awarischen Tradition zunâchst eine Holzkirche gebaut wurde, wie die Kirche der in gleicher Zeit bekehrten Sachsen [LOBBEDEY 1970; LOBBEDEY 1978]. Bisher die einzige, sicher aus dem 9. Jahrhundert stammende Holzkirche Ostmitteleuropas wurde in Zalaszabar-Borjúállás Insel von Róbert Müller freigelegt [MÜLLER 1995, 91-100, weitere Analogien siehe: AHRENS et all. 1982, 501-631]), da die Kirchen in der Zeit der „karolingischen Renaissance" nicht nur im Reich, sondern auch in den neu eroberten Provinzen von einer imposanten Gröfie waren (mit einer Lange von 50-100 Meter oder noch mehr) und sorgfáltig aus Stein errichtet wurden - besonders wenn es sich um einen Bischofssitz handelt. Um die Kirche herum soilten auBerdem noch fur die zahlreichen Dienstleute des Bischofs- und/oder Khaganensitzes genug Grabplatze geschaffen sein, d.h. ein ausgedehnter, mehrschichtiger Friedhof errichtet worden sein. In der Kleinen Tiefebene war das Leben bis zum Ende des 9. Jahrhunderts abgesehen vom Streifzug des Heeres Swatopluks, der die Gegend „im Wolfsrachen" verwilstete (883-884) ziemlich ereignislos. In diesem vom Heiligenkult tief durchdrungenen Zeitabschnitt hinderte das bekehrte Volk der Kleinen Tiefebene nicht daran, sich neben der von einem Chorbischof errichteten und zu seiner eigenen Grabstatte erwahlten Kirche bestatten zu lassen. Demgegeniiber wurden weder Spuren von einer Kirche, noch einem mehrschichtigen Grâberfeld oder von Gebâuden des ebendort vorausgesetzten Khaganensitzes unter dem Bau der Zuckerfabrik entdeckt, obwohl der Fundort des Kelches von der Urzeit ab kontinuierlich besiedelt und archaologisch gut dokumentiert ist. Auf das hier besprochene Zeitalter bezieht sich eine einzige, aber keinesfalls unwichtige Angabe: in unmittelbarer Nahe des Cundpald-Kelches wurden namlich statt mehrerer Schichten von Grabern um eine Kirche herum spatawarenzeitliche, heidnische Grâber geborgen! 1938 wurden Graber auf dem Gebiet der Zuckerfabrik zerstört. Von den Funden sind 1954 zwei unverzierte GefaBe und zwei Armbander aus Bronzedraht mit rhombischem Querschnitt und punzierter Verzierung vom Ende des 8. und Anfang des 9. Jahrhunderts ins Stadtmuseum von Sopron gelangt. Ebendort wurden GefaBbruchstiicke mit Wellenlinienbandverzierung gefunden, die von Bona anhand der Meinung von Gy. Török in die gleiche Zeit gesetzt wurden (BONA 1966, 306). Karl der GroBe mobilisierte im Herbst 791 mit groBem Ehrgeiz seine ganze Reiterei, um gegen die Awaren einen „Kreuzfeldzug" zu fiihren. In diesem Heer marschierte nicht nur seine ganze weltliche, sondern auch kirchliche Aristokratie (Über die Militardienst leitender kirchlicher Würdentrager: PRINZ 1971). Als sie bis in die Umgebung von Győr gekommen sind, waren sie hauptsachlich wegen logistischer Fehler so sehr kampf- und bewegungsunfahig geworden, daB fur Karl bloB eine einzige Aufgabe blieb: sein Heeresgefolge (mehrere seiner Bischöfe bezahlten mit ihrem Leben fiir das Abendteuer - siehe die Berichte der Annalen) schnellst möglich wieder in Sicherheit zu fiihren. NaturgemaB wahlte er die alté römische StraBe nach Savaria (Szombathely) und Scarbantia (Sopron), und durchquerte auch die Gegend von Petőháza. Der Kelch wurde also unter viel prosaischeren Umstánden unter Erde begraben: er war nâmlich kein Beifund eines Chorbischofsgrabes, sondern entweder „Denkmal" eines awarischen Kriegers (die Entfernung zwischen dem Fundort des Kelches und den bekannt gewordenen spâtawarischen Grabern ist doch ziemlich groB), oder bloB ein kleiner „Hortfund", der von einem Mitglied des Karls Heeres geborgen wurde. Christliche Baudenkmâler - die Kirche von Mosaburg/Zalavár Aufgrund der Datensammlung des Verfassers der Conversio, der im Intéresse seines eigenen Bistums nach Vollstândigkeit strebte, wurden in den beinahe dreiBig Jahren zwischen der Ansiedlung Priwinas in Mosaburg (Anfang der 840er Jahren) und der Zusammenstellung des Salzburger „WeiBbuches"(870871) in Unterpannonien 31 mit Besitzer, Ortsname und/oder Patrozinien bezeichnete Kirchen gebaut, die von Salzburger Erzbischöfen geweiht wurden. Von diesen wurden im letzten halben Jahrhundert archaologisch lediglich drei Kirchen erforscht: jeweils eine in Zalavár-Récéskút, in Zalavár-Burginsel und in Zalaszabar-Borjúállás-Insel. Der GrundriB einer vierten Kirche ebenfalls von Zalavár-Burginsel ist vom Kupferstich des Ingenieuroffizieres Giulio Turco aus 1569 bekannt. Es ist gewiB, daB die kleine Kirche von ZalavárKövecses nicht in der Karolinger- sondern in der Árpádenzeit (Cs. SÓS 1984, 14-17, Plan 3-4; áhnlich TÓTH 1990, 149), als eine andere, als die am Nordwestrand der Zalavár-Burginsel freigelegte Kirche gebaut wurde. Letztere kann aufgrund des reichen Fundmaterials der um die Kirche herum freigelegten Graber (1996 barg ich hier knapp 300 Graber) nicht früher als um die Mitte des 11. Jahrhunderts datiert werden. (Über die früher ausgegrabenen Graber siehe: Cs. SÓS 1963, 160-188). Jeder sachlichen Grundlage entbehrt die Interpretation des Gebâudes von Sümeg als karolingerzeitliche Kirche; dieses stammt eher aus der spatrömischen und/oder der Árpádenzeit. Der Ausgraber Iván Ádám hat in seinem Bericht von dem - übrigens ebenfalls von ihm freigelegten - römischen Kastell auf 150 Schritt