Zalai Múzeum 11. Kereszténység Pannóniában az első évezredben (Zalaegerszeg, 2002)

Tomka, Péter: Christ oder Heide? Das Grab 317 von Táp-Borba

Christ oder Heide? Das Grab 317 von Táp - Borba 215 digkeit, wenn man die weiteren, erwahnten Exemplare auch mitrechnet, steigert sich die Zahl auf 13), davon sind 7 auch abgebildet (ROTH 1980, 331-332). Sie stammen aus alien Gegenden des byzantinischen Rei­ches, aus Mersin (Kleinasien), Zypern, angeblich aus Àgypten, und Kertsch. In die Liste wurden ausserdem noch Exemplare aus Konstantinopel, Konstantinopel oder Syrien aufgenommen, dazu kommt noch ein Pressmodell aus Karthágó 6 . Aufgeführt sind weiters zwei Kreuze, deren Fundort ausserhalb des Reiches liegt: aus dem alemannischen Graberfeld von Friedberg (Grab 15, s. CHRISTLEIN 1973, 169, abgebildet unter Nr. 3, es ist umgekehrt montiert) und aus dem berühm­ten Awarenfund von "Pusztatóti" (heute wieder Ozora­Tótipuszta, BONA 1982-83, 104). Die Unterschrift des Bildes lautet "Pressblechkreuze" (das Kreuz von Mer­sin ist aber gegossen). Ich habe leider bisher keine Möglichkeit gehabt, aile Daten nachzupriifen. Trotz­dem habe ich die Tafel von H. Roth ein bischen umge­staltet, ergánzt und eine zweite Tafel zusammengestellt, nach Typen geordnet, möglichst in Massstab eins zu eins. Auf Abb. 7. sind Kreuze vom Gebiet des byzanti­nischen Reiches, auf Abb. 8 weitere, die ausserhalb des Reichsgebietes zum Vorschein gekommen sind, darge­stellt. Zwischen die reichsbyzantinischen habe ich unter die Nummern 5 und 6 die von Roth zitierten, aber nicht abgebildeten Stiicke der Dumbarton-Oaks-Sammlung aufgenommen (Fundort Konstantinopel oder Syrien, nach den Fotos in ROSS 1965, Taf. XII umgezeichnet), weiters unter Nr. 9 die Urform mit Christus in der Mitte und vier Apostel in den Médaillons (es stammt wahr­scheinlich aus Àgypten, bekanntgeworden im Frankfur­ter Kunsthandel und landete in der Dumbarton-Oaks­Collection, WERNER 1936, Taf. I. und ROSS 1965, Taf. XXIII.), schliesslich unter Nr. 10 das umgezeichne­te kleine Blechkreuz mit ovalen Médaillons von Kon­stantinopel (ROSS 1965, Taf. XXIV, Nr. 10). Die ausserhalb der Reichsgrenze gefundenen Kreuze (Abb. 8) zeigen enge Beziehungen zu den "Echten". Nr.l ist langst bekannt, aus Gold gegossen und gehört zum Schatzfund von Kelegej, Ukraine, Nordkiiste des Schwarzen Meeres, linkes Ufer der Dnjepr-Miindung (nach ERDÉLYI 1982, 41-42, Abb. 18 und BÁLINT 1989, 96, Abb. 40). Das Ensemble mit als Halsschmuck umgearbeiteten Miinzen (die letzte ist Constans II, 641­668) war höchstwahrscheinlich fúr einen hohen Wiir­dentrager der Steppenleute bestimmt. Nr.2 stammt aus Eski-Kermen, Krim, Gruft 257, Grab 6 (AJBABIN 1982, 186-187), augenscheinlich krimgotisch. Das Kreuz ist aus Bronze gegossen, vergoldet und kam gemeinsam mit einer in eine Perlenschnur eingefügten Münze des Heraklios (629/30 - 641) zum Vorschein. Nr. 3 wurde in einem alemannischen Graberfeld gefun­den (Friedberg, nach CHRISTLEIN 1973). Nr. 4 ist das von Éva Garam rekonstruierte Blechkreuz aus Vajska (Ju,), Grab 5, publiziert und datiert in die 2. Hafte des 6. Jhs, bei BRUKNER 1982 (GARAM 1991, 160), der Fundort liegt gegeniiber Vukovar am Ostufer der Donau, also ausserhalb der Provinz. Unter Nr. 5 befin­det sich das Kreuz von Külevca, Grab 78 (NO-Bulga­rien, umgezeichnet, ein Silberblechkreuz, 5,5 mal 3 cm, die ovale Motiven sind dem Kreuz aus Vajska ahnlich, in der Mitte besass es einmal eine Glas- oder Steinein­lage VZAROVA 1976, 126, Abb. 75, 6-7: FIDLER 1992, 185 und Taf. 111,7). Uwe Fidler meint, dass der Anhânger möglicherweise erst mit grosser zeitlicher Verzögerung in das Grab gelangt ist 7 . Nr 6 und 7 sind das Kreuz und das sekundar verwendete Kreuzfrag­ment von Ozora-Tótipuszta nach GARAM 1993 Taf. 86-87, schliesslich unter Nr.8 das Kreuz von Táp. Um die Verwandschaft dieser Kreuze zu belegen, braucht man nicht zu viele Argumente. Aile habén eine nach aussen verbreiterte Form eines "lateinischen" Kreuzes und tragen stilisierte Pflanzenmotive. Die mei­sten haben kreisrunde Rosetten auf den vier Balken des Kreuzes und eine Kreuzform oder einen Kreis in der Mitte (dahinter steckt entweder das Crux gemmata mit den fünf Wunden Christi oder die grösseren Kreuze mit Christus in der Mitte und vier Médaillons - Apostel, Evangelisten, Propheten - auf den Balken) 8 . Man kann vielleicht die Exemplare nach der Herstellungstechnik gruppieren (gegossene und gepresste) oder auf Grund der Motivik des Mittelfeldes (Kreuz oder Kreis) sortie­ren, usw. Verwendet wurden diese Kreuze immer als Hangeschmuck einer Halskette und sie können (müssen aber nicht) Reliquien beinhalten. Auf den ersten Blick ist klar, dass die Kreuze von Ozora-Tótipuszta und Táp eng zusammengehören und sich von den anderen mar­kant unterscheiden, sie müssen auch etwa zeitgleich sein. István Bóna hat seinerseits darauf hingewiesen, dass echte Zellen mit Einlagen (auf den Balken) ausser der awarischen nur das Kreuz von Assiut (Àgypten) besass (in dem Fali Smaragdé, Abb. 7.8), etwas áhnliches könnte das Vorbild des Kreuzes von Ozora gewesen sein. Er wagte die Hypothèse, dass die Kreuze von Ozora (und Táp) nicht echte byzantinische Arbeiten, sondern awarische (oder onogurische) Nachahmungen sind (BÓNA 1982-83, 130-131). Die Möglichkeit besteht, es ist kein Zweifel, dass die Awaren (oder Ono­guren) das gesamte notwendige technische Know-how inne hatten - ein gutes Beispiel liefert dazu das Press­model aus dem Grab 28 von Tiszafüred (Ohrgehange mit Vogelgestalt, GARAM 1990, 73-86 - es ist nicht uninteressant, dass Bóna eben aufgrund der möglichen identischen Werkstatt der Ohrgehange mit Vogelgestalt und des Kreuzes aus Ozora die einheimische Fertigung vorgeschlagen hat). Éva Garam hat auch die Meinung, dass die gepressten Kreuze awarischen Nahahmungen von den byzantinischen ahnlichen Kreuzen sind (GARAM 1991, 159). Um diese Hypothèse zu bewei­sen und die anderen Möglichkeiten 9 auszuschliessen, brauchen wir noch weitere Funde und Argumente. Die Horizontalstratigraphie und die Analyse der

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