Zalai Múzeum 10. 50 éves a Zalaegerszegi Göcseji Múzeum (Zalaegerszeg, 2001)
Bakler, Klára–Molnár, András: „Das Schaffot sehe aus seinen Augen” (Graf Ludwig Batthyány und die Geheimpolizie 1839–1848)
198 Bakler, Klára - Molnár, András Kreisen unter der Benennung „Oppositioneller Kreis" beantragte. 55 Die Vereinigung ist am 22. Január 1847 geschehen. Nach dem Polizeibericht war Batthyány einer der tatigsten Mitglieder des neuen oppositionellen Kreises. 56 Ab Január 1847 wurde Graf Ludwig Batthyány von der Geheimpolizei noch strenger iiberwacht. Man war in Wien über die ÀuBerung auch unterrichtet, die Batthyány in seinem engen Freundeskreis tat. Aus dem Pester Palást von Batthyány berichtete ein Geheimagent, daB der Graf sehr ernst darauf hinwies, wenn er gegen die Regierung opponiere, wolle er doch nie an revolutionâren Umtrieben aber am wenigsten an der Aufwieglung der Bauern Anteil nehmen. 57 Graf Ludwig Batthyány und mehrere andere oppositionellgesinnte Magnaten sollten über einen Reformplan einig sein, laut dessen nur derjenige an der Magnatentafel Sitz und Stimme erhalten dürfte, der ein bestimmtes Besitztum nachwies. Die Stándetafel soil aus Reprásentanten bestehen, die auf 6 Jahre erwahlt werden. Die Wâhlbarkeit soil ubrigens von einer bestimmten Geldsumme jáhrlicher Einktinfte abhangen. 58 Die Opposition einigte sich schon am 15. November 1846 darauf, daB die Liberalen mit der Leitung von Batthyány eine homogène Partei bilden werden. Batthyány erhielt den Auftrag, die Mitglieder der Opposition zur Konferenz, die im náchsten Marz gehalten werden, sollte einzuladen. Diese Konferenz sollte im Sitzungssaal des Pester Komitates in Anwesenheit von etwa 600 Opponenten stattfinden. 59 Nach einem Geheimbericht sind die Mitglieder des Oppositionellen Kreises durch den Gráfén Ludwig Batthyány eingeladen worden, damit sie an der Konferenz der Opposition teilnehmen. Am Vorabend dieser Konferenz sollte der Oppositionelle Kreis eine Generalversammlung abhalten. 60 Die Geheimpolizei meldete über diese Konferenz, die am 15. Márz 1847 im Lokale des Oppositionellen Kreises eröffnet wurde, daB der Graf Ludwig Batthyány zum Prásidenten der Oppositionspartei gewahlt wurde. Die Konferenz bestátigte die von Ludwig Kossuth entwickelten Grundsátze. Batthyány sprach endlich den BeschluB aus, daB ein aus 8 Mitgliedern bestehender AusschuB das ausführliche Programm der Oppositionspartei bearbeiten soil. 61 Man beriet über dieses Oppositionsprogramm auf der Konferenz am 6. Juni 1847 und es wurde auch angenommen. Die Geheimpolizei bekam Kenntnis davon, daB an dieser, unter dem Vorsitz des Grafen Ludwig Batthyány abgehaltenen Konferenz 400 Individuen, darunter auch solche, die áhnliche Versammlungen friiher nie besuchten, teilnahmen. Von Seiten der oppositionellgesinnten Magnaten waren etwa 30 zugegen. 62 Die ungarischen Liberalen wollten die durch das Oppositionsprogramm verfaBten Reformforderungen auf dem náchsten Landtag auf die Tagesordnung setzen und sie wollten die Anhanger der Oppositionspartei zu den Deputierten wáhlen. Über die Rolle, die Batthyány bei der Deputiertenwahlen spielte, kann man in dem Informationsprotokoll das Folgende lesen: Im Juni 1847 hat die Opposition in Pest einen Fonds zusammengebracht, um die Wahl der oppositionellgesinnten Manner zu Landtagsdeputierten durchzusetzen. Zu Landtagsdeputierten soil im Eisenburger Ko mi tat Graf Ludwig Batthyány gewált werden. 63 Batthyány gab spâter diese Vorstellung auf. Im August auf einer, bei dem Grafen Batthyány in Steinamanger abgehaltenen Zusammenkunft verstándigte man sich dariiber, daB statt des Grafen zwei Leiter der Opposition vom Eisenburger Komitat zu Deputierten kandidiert werden. 64 Batthyány wollte mit der Hilfe seiner Beauftragten das Tolnaer, Baranyaer und WeiBenburger Komitat auch an die Seite der Opposition stellen. Im September sammelte das Oppositionskomitee in Pest zu diesem Zweck Geld, um noch einige Komitate an sich zu ziehen. 65 Die Leiter der Oppositionspartei, besonders Graf Ludwig Batthyány, erklárten sich für die Wahl Kossuths im Pester Komitat zum Deputierten. 66 Die Korteswerbung für die Wahl von Kossuth hatte solchen Erfolg, daB man befürchtete, es würde das nötige Geld zur Bewirtung der zahlreichen Wáhler fehlen. Der Oppositioneller Kreis lieB schlieBlich mehrere Subskriptionsbögen zirkulieren, auf dem sich zuerst der Graf Ludwig Batthyány mit 2000 Forint unterschrieb. 67 Batthyány übte einen entscheidenden EinfluB auf den Verlauf des náchsten Landtages dadurch, daB er seine ganze Autoritát und finanziellen Mittel einsetzte, um Ludwig Kossuth zum Deputierten des Pester Komitats wáhlen zu lassen. Der Landtag vor der Revolution Auf dem Landtag, der am 12. November 1847 begann, wurde Erzherzog Stephan, der Sohn des verewigten Palatins Josef zum Palatin gewâhlt. Gegen die Meinung der Mehrheit der Opposition war Batthyány dagegen, daB die höchste Würde in Ungarn von den Habsburgén erfüllt werde. Diese Ansicht wurde von dem Grafen seit Monaten verkündigt. Im September 1847 berichtete die Geheimpolizei, daB Batthyány noch immer gegen die Wahl des Erzherzogs Stephan zu Palatin agitiert. Batthyány wollte einen Mitbewerb um die Palatins würde erhalten, und er wollte, daB der Palatin von der Mehrheit gewáhlt wird. 68 Batthyány war auch auf diesem Landtag der Anführer der Magnatenopposition und nahm an der Gesetzesvorbereitungsarbeit der Stándetafel teil. Batthyány hielt Kontakté sowohl mit dem Oppositionellen Kreis, als auch mit den Oppositionsführern vom Lande, die nicht auf dem Landtag anwesend waren. 69 Batthyány berief