Zalai Múzeum 10. 50 éves a Zalaegerszegi Göcseji Múzeum (Zalaegerszeg, 2001)

Szőke Béla Miklós: Egy avar kori indavirág (Késő avar kori övgarnitúra Zalaegerszeg–Ola, Új kaszárnya területéről)

122 Szőke Béla Miklós zwar noch spater zu datieren, tragt aber neuerlich das ursprüngliche Motiv der Riemenzunge aus Silberblech von Vágóhíd. Nach der Rankenblume von Kiskőrös-Vagóhíd falit als nachste jené von der Wende vom 7. zum 8. Jahr­hundert im Frauengrab 2129 von Zamárdi auf. Auf dem Riemen einer Tasche (?) sind die rechteckigen Beschlage und die U-förmige, einseitige Riemenzunge mit an beiden Enden mit klassischen Rankenblumen versehener S-förmigen Wellenranke verziert. Es musste aber nicht mehr viel Zeit vergehen, bis sich die Rankenblume auf das gesamte Gebiet des Khaganats ausbreitete und ihre Variationen auf den verschiedenartigen Metallschmuckstücken der Gürtel auftreten. Die Anfánge betrachtet, denken wir zurecht daran, dass die Rankenblume auch weiterhin eher auf den freier auszufüllenden und grössere Gestaltungsflá­chen bietenden Riemenzungen auftritt, als auf kleine­ren Gürtelbeschlagen mit vorgegebenen (rechteckigen, schild- oder kreisförmigen) Rahmen. Unsere Daten­sammlung - welche nicht annahernd vollstándig ist und eher nur einen reprásentativen Querschnitt zu zei­gen bestrebt war - kam nicht zu einem solch eindeuti­gen Ergebnis. 1. Die Rankenblume tritt am frühesten auf den grossen Riemenzungen auf. a) Die erste, noch auf Blech gezeichnete, symmetrische Rankenblumen-Komposition von Kiskőrős-Vágóhíd wird von verhaltnis­massig wenigen und zeitlich und örtlich weit voneinander entfernten, gegossenen Nachah­mungen begleitet, denen gemeinsam ist, dass ihr Muster nicht durchbrochen, sondern sich aus einem vertieften Hintergrund heraushebt. Die Funde stammen stets aus der Nahe jeweils bedeutender Machtzentren. b) Eine bedeutendere Gruppé der grossen Riemenzungen bilden die Stücke aus einer Platte mit Tülle oder Blechunterlage und mit durchbrochener Verzierung. Hier öffnet sich eine auffallig oberfláchig gezeichnete, stel­lenweise unkenntlich schlecht ausgeführte Rankenblume aus einer Schlinge, die einer Wellenranke entspringt. Die Bildflache um­fasst die Rahmen in den Varianten von einfa­cher Linie über plastisches Zick-Zack-Muster und Wellenlinie bis zum Perlrand. Die Bei­funde gleichen sich auffallend und kennzeich­nen stets die Frühphase der Spatawarenzeit (Blechbeschlage und Schnalle mit Blechrie­menplatte und ausgeschnittener Verzierung und/oder gegossene Beschlage mit Greifendar­stellung). c) Die sauberer gezeichnete, stellenweise auch um neue Details bereicherte Rankenblume er­scheint bereits auf sorgfáltiger gegossenen, grossen Riemenzungen mit rundén Fortsatzen für die Vernietung am Riemen. 2. Den grossen Riemenzungen folgen mit einer ge­wissen Phasenverschiebung die ersten Nebenrie­menzungen, auf welchen die in den klassischen Rankenblumen endenden Schlingen aus einer Wel­lenranke mit ganzer oder anderthalb S-Biegung an­setzen. Eine besondere Gruppé bilden die Neben­riemenzungen mit Rankenverzierung von scharf ge­schnittenen Kontúrén auf vertieftem Hintergrund (Faciès „Kisalföld" - kleine Tiefebene). Ihre typischen Beifunde sind die schildförmigen und rundén Be­schlage sowie die Schnallen mit ovalem Ring und schildförmiger Riemenplatte. 3. Die Gürtelbeschlage jedweden Typs sind mit Ran­kenblumen verziert. Bereits auf den durchbrochenen, rechteckigen Beschlagen erscheint die Rankenblume, wo sie am Ende aus einer liegenden S-förmigen Ranke entsprungenen Schlinge erblüht (angefangen bei den Riemenbeschlagen der Frauen von Zamárdi), spater aber auf den breiten schildförmigen Beschlagen, haupt­sachlich in symmetrischen „Lebensbaum" -Kompositi­onen. Die auf rundén Beschlagen erscheinenden Ran­kenblumen mit scharfen Kontúrén auf vertieftem und punziertem Hintergrund (Faciès „Kisalföld") wurden als Wirbel komponiert. Schliesslich werden die schmalen, wappenschildförmigen Beschlage mit einge­ritzten Blumen auf punziertem Hintergrund verziert. 4. Auf Schnallen und Zaumzeug finden wir die Ran­kenblumen-Komposition fast ausnahmlos in der Vari­ante „Kisalföld" mit vertieftem Hintergrund, wobei die Schnallen untereinander auffállige Àhnlichkeiten be­sassen, trotz der weit voneinander entfernten Fundorte. Vorrangiges Ziel dieser Studie ist es, Parallelen zu den besprochenen Motiven innerhalb des awarischen Umfeldes zu suchen und zu systematisieren. Als Er­gebnis ist festzuhalten, dass die „Entwicklung" dieser Motive recht statisch war. Es scheint im herkömmli­chen Sinne keine Entwicklung gégében zu habén, nur jeweils besser oder schlechter gelungene Kopien. Am anschaulichsten beweist das die Gliederung des Ran­kenblumenmotivs. Die Rankenblume besteht bereits bei ihrem frühesten Auftreten (in den letzten Jahr­zehnten des 7. Jahrhunderts) aus den gleichen Charak­teristika, die bis zum Ende der Awarenzeit typisch sind. Auf den Gürtelzieraten variieren die mit weniger Inventionen zusammengestellten Kompositionen, da sich vielmehr die Qualitat der Ausführung, als die Struktur der Motive andert. Beweise für das Fortleben der Rankenblume im Karpatenbecken sind die sog. mahrischen Blechknöpfe, auf denen die eindeutig in die Spatawarenzeit zurück­greifenden Blumenmotive mit Vorliebe verwendet werden. Es stellt sich allerdings die Frage, wieweit sich

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