Zalai Múzeum 10. 50 éves a Zalaegerszegi Göcseji Múzeum (Zalaegerszeg, 2001)

Szőke Béla Miklós: Egy avar kori indavirág (Késő avar kori övgarnitúra Zalaegerszeg–Ola, Új kaszárnya területéről)

Egy avar kori indavirág 121 Zalaegerszeg festgestellt werden: der seilartige Ran­kenstengel und das sich aus einfachen Elementen zu­sammensetzende, d.h. aus zwei in Halbkreisbogen auf­gehenden Kelchblattern und einem dreiteiligen Blüten­blatt komponierte Rankenblütenmotiv. Letzteres wie­derholt sich auf der langlichen, U-förmigen Riemen­zunge, wahrend auf der anderen, etwas gedrungenen Riemenzunge eine dreiblattrige Palmette, d.h. eine ein­fache Lilienverzierung vorkommt. Als eine Art Vorganger des seilartig gedrehten Ran­kenstengels mögen jené mittelawarenzeitlichen vier­eckigen, gepressten Blechbeschlage angesprochen werden, welche scheinbar das sich im Zerfall befindli­che germanische Flechtband mit Pflanzenelementen und Blattern vereint. Die reineren Formen des Motivs sind jené, bei denen der Rankenstengel mit in vier Ecken verlaufendem Blattschmuck kreuzförmig ver­láuft und um sich selbst geschlungen ist. Sie treten ausnahmlos auf gegossenen Beschlágen auf. Den náchsten Schritt in der Entwicklung verkörpert die Gürtelgarnitur des Grabes 111. von Homokmégy-Ha­lom. Sie besitzt einen breiten schildförmigen Gürtelbe­schlag, auf welchem der gedrehte Rankenstengel eine Kreuzform beschreibt, die Rankenenden wandeln sich hingegen in Kreislappen um. Den Beschlágen von Za­laegerszeg steht der Streufund von Zimony (Zemun ­Govedi brod) am náchsten. Die Achse des durchbro­chenen, gegossenen Bronzebeschlages entsteht aus ei­nem gedrehten Rankenstengel, mit auf beiden Seiten befindlichen, aber schlecht zu interpretierenden (oder vom Zeichner nicht richtig verstandenen) Blatt­und/oder Blütenmotiven. Der seilartige Rankenstengel und die kreuzförmige Komposition falit auch bei anderem Gürtelzierat auf. Bei einer Gruppé der gegossenen Riemenzungen aus Bronze mit einem gitterartig durchbrochenen inneren Féld, aus einfachen glatten Ranken- und Blumenmoti­ven und zwei- oder dreiteiligen Blattchen, besteht ein grundlegender Unterschied jedoch darin, dass der plastische Rahmen der Bildflache nicht mit in die Ver­zierung einbezogen worden ist. In Stil, Komposition und Ausführung stehen die in Tószeg gefundene Schnalle mit ovalem Schnallenrahmen und schildarti­gem Laschenbeschlag, eine ahnliche Schnalle, weiters Nebenriemen- und Lochkranzbeschláge einer vergol­deten Bronzegarnitur aus Grab 2 von Székkutas den Beschlágen von Zalaegerszeg naher. Die dritte, zu die­sem Kreis gehörige Schnalle ist aus der vergoldeten Gürtelgarnitur aus Messing des i.J. 1894 in Hohenberg gefundenen Grabes bekannt. Die Bildflache der gros­sen Riemenzunge der gegossenen Gürtelgarnitur in Grab 139 von Szeged-Kundomb besteht gleichfalls vollkommen aus zweibandrig gedrehten Ranken und sich aus ihnen heraus verzweigenden kurzblattrigen, in kleinen Bogén verlaufenden Stabchenranken. Die Ver­zeirung ist so angelegt, dass - und dies weist schon di­rekt in Richtung der Zalaegerszeger Beschlage - auch am inneren Rand des Rahmens der gedrehte zweiteilige Rankenstengel rundherum verlauft. Josef Hampel bewertet innerhalb der Gruppé der Rankenverzierung als eine der gelungesten Kompositi­onen jené, bei der „über den sich gabelförmig verzwei­genden Blattern ein dreiteiliges Blatt sitzt oder schwebt". Als Grundtyp stellt er eine kleine, durchbro­chene Riemenzunge aus Keszthely vor. Im klassischen Fali besteht die Rankenblume aus zwei sich weit öffnenden mondsichelförmigen Blatt­chen (=Kelchblatt), aus einem darüber ausgespartem, dreieckigem Féld (=Blütenboden) und dem bogenför­migen, dreiteiligen Blatt (=Blütenblatt). In den meisten Fallen ist die Rankenblume nicht für sich alleine, son­dern in organischer Einheit mit ihrem Tráger, mit einer Wellenranke abgebildet. Die früheste Rankenblume ist aus dem Grab IX von Kiskör ös-Vágóhíd auf uns gekommen. Da es sich di­rekt neben dem Grab VIII befand, in welchem sich am Hals eines Madchens der gut bekannte, byzantinische oder nach byzantinischer Art gefertigte, mit Almandin­anhangern und Goldglöckchen verzierte Halsschmuck befand, der mit Sicherheit ins letzte Drittel des 7. Jahr­hunderts datiert ist, besteht kein Grund zur Annahme, dieses mit dem Grab IX nicht in eine Zeit zu setzen, denn Material, Form und die Art der Befestigung der Riemenzunge sind ebenfalls charakteristisch für das 7. Jahrhundert. Diese Riemenzunge ist demnach der frü­heste Fund mit Rankenblumenverzierung. Ein beson­ders glücklicher Umstand ist, dass auf ihm gleichzeitig allé Charakteristika der Verzierungen vertreten sind, wie die klassische Rankenblume mit Rankenstengel und auch die sich davon verselbstandigende Art, fer­ner das Durchschlingen des Rankenstengels und der punzierte Hintergrund, welche in ihren Grundzügen unveràndert bis an das Ende der Awarenzeit erhalten geblieben sind. Die linienklare Kompositionsweise weist auf einen gebildeten Kunstschmied'hin. Deshalb und wegen der Einmaligkeit der Motive auf der Riemenzunge konnte man vermutén, der Gürtelschmuck sei in einer (byzan­tinischen?) stadtischen Werkstatt gefertigt. Aufgrund seiner spáteren grossen Verbreitung ist es jedoch wahr­scheinlicher, dass das Stück von einem bereits im Kar­patenbecken ansassigen Kunstschmied graviert wurde, und das dergestalt mitgebrachte Wissen und Muster­buch durch die Werkstatt weitervererbt wurde. Diese Annahme wird scheinbar durch die gegossene grosse Riemenzunge des Grabes 204 von Kiskőrös-Város alatt, die bis fast ins Detail die gleiche Form jener aus dem Graberfeld von Nemesvölgy (Edelstahl) hat, unter­stützt. Die vergoldete bronzene Gürtelgarnitur des Grabes 71 von Komárom (Komárno) -Schiffswerft ist

Next

/
Oldalképek
Tartalom