Zalai Múzeum 9. 100 éves a Keszthelyi Balatoni Múzeum (Zalaegerszeg, 1999)

Straub Péter: A Keszthely-kultúra kronológiai és etnikai hátterének újabb alternatívája

A Keszthely-kultúra kronológiai és etnikai hátterének újabb altemetivája 217 gibt. in derén Fundmateríal vor 568 völlig unbekannte Frauenschmucksachen germanischen Typs (einzelne Kleinfibeln und Broschen, Körbchenohrringe, Brustnadeln. Fingerrmge. Armbander), von den Mânnern getragene Gürtelgarnituren. ferner Verzierungstechniken (zweiter germanischer Tierstil, Punkt-Linie-Motív) vorkommen. Das bedeutet soviel, daft diese Funde einer, betont nach 568 in Transdanubien gelangten langobardischen Gemeinschaft angehört habén könnten. Die Bestimmung der zweiten Komponente ist komplizierter. Obwohl es von serologischem Standpunkt aus einheitlich vorkommt. besteht sie nach den Bestattungssitten, archáologischen Funden, aber auch nach der abweichenden Tragungsweise der einzelnen Schmucksachen eindeutig aus zwei Teilen. Diese Tatsache kann aber nicht anders. nur damit erklárt werden, daft die Bestattungen der Population römischen Ursprungs - námlich die spatrömischen und die frühbyzantinischen Graber -. die zwei verschiedene Epochen vertreten. voneinander aufgrund der Indexzahlen nicht abzusondern sind. Von den Funden der síében, serologisch als römisch bestimmten Graber sind die Beigaben nur des Grabes 12 fíir eine archâologische Untersuchung geeignet. Die Analogie der in diesem Kindergrab gefundenen Scheibeiűíbel mit eingetiefter Verziemng - die einen. auch im Komitat Baranya bekannten Fundtyp vertritt ­isi als Grabfund in Európa nur in der frühbyzantinischen Koman-Kultur Nordalbaniens aufzufinden, sie war unter den Germánén völlig unbekannt (GARAM 1993. 122). Das Kindergrab 5 hat infolge des wenigen Knochenmaterials kein serologisches Ergebnis, aber das aufter der Scheibenfibel in diesem Grab vorgekommene goldene Ohrgehángepaar mit Halbmondanhanger (RIEMER 1992. 127) und der Juwelenkragen (GARAM 1991. 173) sprechen für eine byzantinische Herkunft. Trotz dem Vorkommen einer Scheibenfibel im Grab 12 ist diese Bestattung biochemisch nicht der byzantinischer Gruppé zuzuordnen. Das ist der einzige Widerspruch zwischen der biochemischen und archáologischen Analyse (Tabelle l), und ist hauptsâchlich damit erklarbar. daft die im Maturus-Alter gestorbene Frau langobardischer Abstammung infolge ihres Alters durch die schnelle Assimilation zwischen den zwei Völkern. oder durch Ehe zu diesem Schmuck kam. Das bekráftigt die Vorstellung, wonach die Reprásentation der Funde des vorigen Siedlungsgebietes im Falle des archáologischen Fundmaterials der in awarisches Milieu gelangten fremden Elemente überwiegend in den Bestattungen von noch als Kind hierher gekommenen. jung verstorbenen Personen zu erwarten ist. Sie brachten námlich ihre Schmucksachen beinahe gleich, ohne Modewechsel ins Grab mit, wâhrend dessen Spuren im Grab ihrer Eltern bzw. Grofteltern infolge der kulturellen Assimilation in den hier verbrachten Jahrzehnten weniger zu entdecken ist. Bei der Datierung der in den. als byzantinisch bestimmbaren Gràbern gefundenen Beigaben ist es festzustellen, daft Scheibenfibeln àhnlichen Typs in der Koman-Kultur Anfang des 7. Jahrhunderts bekannt sind. und auch die Funde des Grabes 5. namlich das Ohrgehânge mit halbmondförmigem Anhànger und der Ring mit zackiger Verzierung im Material des Karpatenbeckens vom Anfang des 7. Jahrhunderts mehrere Analogien haben. Diese Graber können also in die zweite Halfte des 6., aber auch an den Anfang des 7. Jahrhunderts datiert werden. Nach der serologischen Analyse weist das Knochenmaterial von neun - archaologisch beigabenreichen - Gràbern langobardische Verbindungen auf Besonders beachtenswert ist, daft Kleinfibeln in den vier Bestattungen im Horreum­Graberfeld vorkamen. deren Тур teilweise auch im pannonischen Material vor 568 bekannt ist. Die Tatsache. daft sie einsam - oder als nicht zusammengehörende Glieder von Paaren - ohne Groftfibeln sind, spricht für ihren Datierungswert. Von den Langobarden war namlich - wie es bei den ungestörten Gràbern festgestellt werden konnte (Tabelle 2) - die Tracht mit vier Fibeln in Pannonién beliebt (WERNER 1962, 42; BONA 1974, 36; BONA 1981, 298). Mit dem Tragen der Kleinfibeln horten die nach Norditalien gezogenen Langobarden Anfang des 7. Jahrhunderts auf. und anstatt dieser erschienen groftteils die Scheibeiűíbeln Cloissoné-Technik. Die Ànderung der Tracht kann man bei den Frankén (MARTIN 1995, 633-638), aber bei fast alien westgermanischen Völkern (ZELLER 1974. 384), so auch bei den frühawarenzeitlichen Gépiden im Karpatenbecken schön auf der Spur folgen (KISS 1992. 46). Aufier der eigenartigen Trachtweise der Kleinfibeln weist auch die Form einiger Exemplare darauf hin. daft sie aus Norditalien spâter nach Transdanubien zurückgelangte Stücke sind (BONA 1993, 139, 154). Da die goldenen Körbchenohrringe im Horreum­Gráberfeld in den Beisetzungen der langobardischen serologischen Gruppé beigegeben worden waren - und sie auch in der Koman-Kultur mit den biblische Szenén darstellenden Scheibenfibeln nicht in den gleichen Grabensemles vorkamen (BARKÓCZI 1993, 332) -, ist es wahrscheinlich, daft es nicht urn byzantinische, sondera um italische Stücke geht, die in Italien aufgrund zahlreicher Analogien Anfang des 7. Jahrhunderts benutzt waren. Das bezieht sich auf die Scheibenfibeln mit Filigrantechnik und Steineinlage ebenfalls. deren Gegenstücke im merowingischen Kulturkreis Anfang des 7. Jahrhunderts bekannt sind (GARAM 1993, 332). Die im Grab 15 und 16

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