Zalai Múzeum 9. 100 éves a Keszthelyi Balatoni Múzeum (Zalaegerszeg, 1999)

Straub Péter: A Keszthely-kultúra kronológiai és etnikai hátterének újabb alternatívája

218 Straub Péter vorgekommenen silbernen doppelschildförmigen Gürtelbeschlage weisen sowohl serologisch als auch typologisch auf italische langobardische Verbindungen hin, die - da sie Gürtelgarnituren mit vielen Riemenzungen sind - höchstwalirscheinlich an den Anfang des 7. Jahrhunderts datiert werden können (obwohl die Datierung der italischen Exemplare problematisch ist). Die Keszthelyer Exemplare der Gürtelgarnituren alpinen Typs und die Ohrgehànge mit polyederförmigem Anhanger weisen innerhalb des germanischen Kreises hauptsachlich ebenfalls auf langobardische Verbindungen hin. In Beziehung mit der Entstehung der Keszthely­Kultur bemfen sich die Forscher nach István Bóna auf den Angriff der Awaren 582 in Syrmium und 584 in Singidunum. nach denen der Khagan Baján Knegsgefangene in sein Reich übersiedelt hatte (die Angaben von Johannes Ephesinus und Theophylactus Simoccata). Das könnte zugleich als Grund der Datierung dieser Kultur in das 6. Jahrhundert dienen. In den von Samu Szádeczky-Kardoss ins Ungarische übersetzten und veröffentlichten Teilen dieser Quelle sind aber diesbezügliche Angaben nicht zu finden (SZÁDECZKY 1992. 49-50. 62-63). Das Detail der Miracula Sancti Demetrii, in dem es um, nördlich von Syrmium an der Donau angesiedelte byzantinische Kriegsgefangene Anfang des 7. Jahrhunderts geht, gilt für die Keszthely-Kultur - wegen ihrer geographischer Ausbreitung - nicht. aber für das Fundmaterial des Komitates Baranya viel mehr. Aufgrund der Verbindungen einzelner Gegenstandstypen der Keszthely-Kultur mit dem archáologischen Fundmaterial der italischen Langobarden Anfang des 7. Jahrhunderts ist es aber zweifellos, dali die Frauen und Kinder, die die Plündcrung von Friaul in den Jahren 610 und 611 nach dem Bericht von Paulus Diaconus überlebten, in Transdanubien zu suchen sind (SZÁDECZKY 1992. 148). Die Quelle bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit, um eine schriftliche Angabe und eine archaologische Kultur miteinander in Beziehung zu bringen. Hier kann man auch die Lösung der Frage suchen, warum die Mannergrâber in den Gràberfeldern der Keszthely-Kultur fehlen. Obwohl es nicht ausgeschlossen ist, dali die allmàhlich verarmende römische Bevölkerung auf dem Hochland am Plattensee das Erscheinen der Keszthely­Kultur erlebt habén könnte und auch an ihrem Lében teilgenommen habén dürfte. ist das mangels datierbaren achaologischen Fundmaterials nicht zu beweisen. Was den Ursprung der Kultur betrifft, scheint die langobardische Linie viel besser verfolgbar zu sein, da die in Italien durchgeführten Ausgrabungen vom Beginn unseres Jahrhunderts und wegen ihrer FachmáJiigkeit besonders die in den letzten Jahrhunderten gemachten Freilegungen aus Mangel an byzantinischen Graberfelder ahnlichen Alters unverháltnismafiig bessere Vergleichsmóglichkeiten bieten. In der Zukunft müssen einerseits natürlich so viele Graberfelder der Keszthely-Kultur veröffentlicht werden, wie es möglich ist, und andererseits soil man klâren, warum einige italische langobardische Gegenstandstypen in Transdanubien vorkommen und im Gegensatz dazu andere (tauschierte Gürtel, Scheibenfibeln mit Cloissoné-Technik. goldene Blechkreuze), die nach der früheren, traditionellen Chronologie Anfang des 7. Jahrhunderts in Italien benutzt waren. hier vollkommen fehlen. Da aber die Datierung des in Italien vorgekommenen Fundmaterials gegenwártig eine Krise aussteht, ist es nicht ausgeschlossen. daíi die Keszthely-Kultur zu dessen Datierung gute Anhaltspunkte bieten kann. In dem Falle nâmlich, wenn ein. durch eine schriftliche Quelle unterstützter Terminus post quem-Zeitpunkt gégében ist (610-611). der einen fremden Fundkreis teils langobardischen Urspnmgs datiert, in dem das Fehlen gewisser Gegenstánde auch darauf hinweisen kann, daíi diese vor dem Beginn des 7. Jahrhunderts auch noch in Norditalien benutzt werden konnten oder mindestens nicht als allgemein verbreitete Gegenstánde betrachtet werden können. Übersetzt von Katalin H. Simon

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