Zalai Múzeum 8. (Zalaegerszeg, 1997)

B. Hellebrandt Magdolna: Keltische Eroberung und Ansiedlung in Nodrungarn

70 B.Hellebrandt Magdolna eines, in der Nahe des Endes durch drei. Das ver­siegelnde Ende verdickt sich etwas und ist mit einem S­förmigem Motiv verziert. Zum Teil ist der Fund von Felsőméra âhnlich (HUNYADY 1944. Abb. 7, 7.). Die Buchse der Lanzenspitze ist kurz, ein âhnlicher LT B­Typ ist in Sopron-Bécsidomb gefunden worden (HU­NY ADY 1942. L.2.). Die Nâhe von skythischen und keltischen Friedhöfen zueinander, beziehungsweise die gemeinsame Nutzung einer Begrabnisstatte ist von den Forschern seit den be­kannten Angaben Hunyadys (HUNYADY 1944. Abb. 2) in mehreren Fallen beobachtet worden. Mihály Párducz hat bei der Auswertung des Friedhofs von Szentes-Vekerzug (PÁRDUCZ ACTA 1955. 14.) konstatiert, dali die Begrabnisstatte bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. benutzt worden ist. Dazu konnen wir Analogien aufzâhlen, so zum Beispiel aus dem nordungarischen Gebiet das Beispiel von Budapest-Rákospalota, wo in einer, in die La-Tène-Àra übergehenden Begrabnisstatte ein Urnengrab zum Vorschein kam, das skythische Funde enthielt, aber auf Grund des raupenartig gegliederten hohlen Bronzereifs steht es aufter Frage, dali bereits ein Kontakt mit den Kelten bestanden hat (NAGY 1959. 16.). In Szob, auf dem Hof des Gregersen-Schlosses sind auch keltische Bestattungen aufter den Skythengrâbern entdeckt worden (MNM A IV. 1960/183). In Nógrádkövesd und Piliny waren im skythischen Friedhof auch Keltengráber (PATAY 1955. 74.), so daft Pál Patay die Grenze des hiesigen Aufenthalts der Skythen am Anfang des 3. Jahrhunderts v. Chr. festgelegt hat. In Mátraszele ist die Begrabnisstatte der Kelten bekannt (PATAY 1972. 353­358), aber auch die der Skythen (PATAY 1962. 72­76). Weiter ostlich, in Tarcal, kamen skythische und keltische Scherben bei der Weinrodung zum Vorschein (MNM A.X.960/396.). In Hejőkeresztúr wurde ein skythisches Graberfeld beim Kiesabbau an der Strafte nach Mezőcsát 1957 vernichtet. Der Groftteil der Funde bestand aus Urnengrâbern, es wurde aber auch eine La­Tène-Urne mit herausgewölbten, also blasenartigen Bruchstük-ken eines Armreifens gefunden (K. VÉGH K. 1969. 72.). Ich muft noch erwáhnen, daft auch der in Kesznyéten, im Graberfeld der Skythenzeit im Grab 11 zum Vorschein gekommene Krug keltische Vorbilder hat, wenn er auch von skythischen Töpfern angefertigt wurde (HELLEBRANDT 1986-87. Abb. 6, 5). Borbála Maráz hat in Siidostungarn mehrere Grâberfelder aus der Skythenzeit erwahnt, in denen keltische Funde zutage kamen (MARÁZ 1981. 98-99.). Der Beginn der Nutzung des im Gebiet von Csanyte­lek-Ujhalastó aufgeschlossenen Grâberfeldes liegt am Ende des 7. Jahrhunderts v. Chr./Anfang des 6. Jahr­hunderts v. Chr., und die Zeit des Abschlusses der Nut­zung des Friedhofs ist fraglich. Auf Grund der Beigaben des keltischen Grabes 93 glaubt die Autorin annehmen zu diirfen, daft die Nutzung bis zur Keltenzeit gereicht hat, das heifit, bis zur 2. Hàlfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. (MARÁZ 1977. 55.). Die Feststellung von Analo­gien könnte in óstlicher Richtung fortgesetzt werden, so zum Beispiel in Nagyenyed-Őrhegy (ROSKA 1942. 190.) und in Egreskáta (PÁRDUCZ 1954. 56.). Neben den skythisch-keltischen Begrabnisstátten fin­det man an immer mehr Fundstellen solche Gràber, die keltisch sind, aber unter den als Beigaben hinzugelegten Gegenstânden sind friihere, der frühen Eisenzeit zuge­ordnete Stiicke. Neben der bekannten Rozvágyer (HU­NYADY 1942. Tafel V, 2, 13, 14, 16) handgeformten Villanova-Urne und dem Henkelkrug muft ich die neue­ren Funde des Radostyáner Friedhofs (HELLEBRANDT 1990. Corpus II. Grab 14) erwáhnen, wo in einem Grab typische, auf Töpferscheibe heigestellte keltische Kera­mik (Abb. 4) und eine punzierte, mit Delphinen bzw. mit einem Drachenpaar verzierte Schwertscheide mit Schwert (Abb. 5) in Vergesellschaftung von doppelko­nischen, handgeformten Urnen gefunden wurden. Die Reihe kann mit dem in Csobaj entdeckten Grab fortge­setzt werden, in dem aufter einem, mit Bockköpfen ver­zierten Kantharos klassischer Schönheit (HELLE­BRANDT 1989. HOME Abb. 4, 9-11. und Acta 439­461.) auch sehr grofte, 56,6 cm hohe, doppelkonische Urnen mit Buckeln (HELLEBRANDT HOME 1989. Abb. 6, 11. und 12), sowie eine handgeformte Schüssel (HELLEBRANDT 1989 Abb. 6, 7.) waren. In unserem Gebiet sind noch die sogenannten Hufeisenverzierungen auf den handgeformten Gefaften aufter den Buckeln und Griffknöpfen intéressante Verzierungen. Solche sind zum Beispiel in Bodroghalom (HELLEBRANDT 1993. Abb. 11, 1,6) zum Vorschein gekommen und in Kisto­kaj als Beigabe 2 des Grabes 18 (HELLEBRANDT 1994 Veroffentlichung vorbereitet). Analogien dazu sind ost­lich davon, in den westlichen Teilen der Ukraine und Rumàniens, sowie in der Slowakei zu finden (HELLE­BRANDT 1993. 29-30.). Wir können feststellen, daft wahrend allé Keramikgefáfte im Vácer Graberfeld auf Töpferscheibe hergestellt wurden, findet man in östli­cher Richtung fortschreitend immer mehr Töpfererzeug­nisse, die nicht auf der Töpferscheibe gefertig worden sind. Ein Beispiel dafiir ist auch unser neuester Fundort, Novajidrány. Im Jahre 1984 wurden in Sárvár im Forst­haus Nr. 1 beim Graben einer Sickergrube an der nörd­lichen Seite des Hauses eiserne Schwerter, Messer und auch Scherben gefunden. Die Funde sind aus einer Ticfe von 60-80 cm entnommen. Das Schwert hat eine Lange von 60,5 cm, es ist gerade, zweischneidig, ein Teil der Scheide wurde ebenfalls daneben gefunden und auf die­ser ist ein schmaler, spitz zulaufender Aufhanger zu se­hen. Das Messer hat einen langen Griff und eine gebo­gene Klinge. Die Funde kamen auf Umwegen ins Her­man-Otto-Museum ( WOLF - SIMÁN 1986. 352.). Aus den Scherben ist es spâter gelungen, die Urne zu restau-

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