Zalai Múzeum 8. (Zalaegerszeg, 1997)

B. Hellebrandt Magdolna: Keltische Eroberung und Ansiedlung in Nodrungarn

Keltische Eroberung und Ansiedlung in Nordungarn 71 rieren. Bei diesem ersten Grab sind keine menschlichen Überreste von den Findern erwâhnt worden. Wir haben auf diesem Gelânde 1990-93 Ausgrabungen durchge­fiihrt. Der keltische Friedhof liegt auf einer leicht ge­neigten Fláche auf dem Hang des Sárvárberges. Der oberhalb liegende Berg selbst ist trotz seinem Namen kein befestigter Platz. Auf der Kuppe kamen keine, auf den Aufenthalt von Menschen hinweisenden Scherben, Tierknochen zum Vorschein, es gibt keine Spuren von Schanzen und Gràben, der Platz ist auch vom Erforscher der Erdburgen, Gyula Nováki begangen worden und er ist auch zu demselben Ergebnis gekommen. (Vom 14. November 1991 datiertes Schreiben Gyula Novákis. НОМ A 2355-1994.). Insgesamt 18 Gráber sind auswertbar. Die ersten drei sind als symbolisch aufzufassen, keine Überreste von Menschen gab es darin, ihre Anordnung erinnert aber an Brandbestattungen. Tatsâchlich waren die Graber 4­7, 10-12, 15-18 Brandbestattungen. Im Grab 9 lag ein Skelett. Die Tiefe der Graber verandert sich zwischen 51 und 186 cm. Zeitbestimmende Funde des Grabes 3 waren der Schwertschleifer (Abb. 6), im Grab 4 bei den Knochen eines halbierten Schweines das Schneidemes­ser vom Stomfa-Typ, Lange 38 cm (Abb. 7, 5). Eine Analogie dazu bilden Stomfa und Sopron-Bécsidomb (HUNYADY 1942 LU. 1-2.). Parallel dazu wurde noch in Höfen (Pegnitz) im Grab 1 ein Messer gefunden, auf dem die am Ende des Griffs zu sehende kleine Öse ebenfalls vorhanden ist (SCHWAPPACH 1975. 109­136.) Diese Öse ist klein, sie konnte nicht zum Aufhan­gen des Messers dienen, eventuell hátte ein Band oder Faden zur Verzierung durchgeíadelt werden können. Auch in Ménfőcsanak wurde so etwas von den die Aus­grabungen durchführenden Forschern in den Grabern 6, 14, 19 entdeckt (UZSOKI 1987. 38.). Aufmerksamkeit verdient die im Grab 7 gefundene Fibel vom Тур Mün­singen (Abb. 7, 2). Die in den Grabern 1, 3, 5, 6 und 16 beigesetzten Krieger wurden mit Schwert begraben, neben jedem Schwerttráger lag auch eine Lanzenspitze, obwohl die Lanze im Grab 1 nicht vorhanden war, und mit Ausnahme des Grabes 1 jedes Schwert zusammen­gebogen war. Die Schwertscheide des Grabes 16 zeigt eine Drachenverzierung (Abb. 7, 1). Im Grab 11 befand sich eine bei uns seltene Waffe, eine Pike. Ihre Scheide hat einen schmaleren Querschnitt als die Lanzenspitzen, ihr langer Schaft hat einen rundén Querschnitt, ist gestaucht und das Ende ist zu einer kleinen Lanzenspitze gehàmmert das Material ist Eisen. Ihre Lange betrâgt 32 cm. Eine Parallèle dazu ist aus dem Komitat Veszprém bekannt (Felsőörs), sowie ist ein âhnliches Stuck im alten Material von Rezi-Rezicseri zu finden (HORVÁTH Corpus I. 124., Taf. XXXIV, 11), aber diese war nur 15,4 cm lang. Auch in der Slovakei ist Analogie auf dem Fundort VALALIKY-KOST ANY bekannt (GASAJ - MÁCALOVÁ 1987. 6/3., 15 cm lang.) In Novajidrány kann es auf Grund der als Waffen zu qualifizierenden Beigaben von sieben bewaffneten Kriegern gesprochen werden. Ein halbes Schwein wurde in das Mânnergrab 3 und 4 gelegt und Tierknochen befanden sich aulierdem im Grab 11 und 12. Der Groftteil der Keramik wurde mit Töpferscheibe hergestellt, aber die Urne im Grab 12 ist doppelkonisch, von Villanova-Form und handgeformt, genauso wie das kleine Henkeltöpfchen und die im Grab 8 zum Vorschein gekommenen kleinen Gefaite in Form eines Blumentopfes, von denen eines einen kleinen, flachen, stielartigen Griff hat. Ebenfalls handgeformt ist die Beigabe 2 des Grabes 17, ein verzierter Topf. Die Begrabnisstàtte von Novajidrány wurde in der Période LT B 2 benutzt. In Kenntnis ail dieser Angaben können wir die Ereignisse von Anfang bis Ende durchdenken. Wenn sich etwa um 425-420 v. Chr. eine Reitertruppe - wie angenommen wird - von der Rheingegend in Bewegung gesetzt hat, hatten sechzig Jahre nicht vergehen mïissen (HUNYADY 1944. 36.), damit diese in Nordungarn an­kommt. Wir haltén für wahrscheinlich, dali diese um 400 v. Chr. iiber die Donau gesetzt hat, und auf den am Fuite der Berge vorhandenen Wegen nach Osten vorge­drungen ist. Die in Muhi bestatteten keltischen Krieger haben die dort lebende skythische Bevölkerung unter­worfen, so, wie das auch anderswo geschehen ist. Die Kelten haben die Urbevölkerung nicht ausgerottet, son­dera wir können mit einem gewissen Nebeneinanderle­ben rechnen, die Einbürgerung hat Zeit in Anspruch ge­nommen und es ist wahrscheinlich, dali es zu dieser Zeit groíte lokale Abweichungen geben konnte, und das zu verschiedenen Zeiten erfolgte.

Next

/
Oldalképek
Tartalom