Zalai Múzeum 6. (Zalaegerszeg, 1996)

Kiss Attila: Das Gräberfeld von Szekszárd-Palánk aus der zweiten Hälfte des 5. Jh. und der ostgotische Fundstoff in Pannonien

Das Graberfeld von Szekszárd-Palánk aus der zweiten Halfte des 5. Jh. und der ostgotische Fundstoffin Pannonien59 (KISS 1995b) zu beobachten ist, wo im Falle von drei Grab-Paaren bei den nebeneinander liegenden Mânner­VI. Analyse der Funde 1. Die Fibeln vom Тур Levice-Prsa Das Fibelpaar aus Grab 210 und die im awaren­zeitlichen Grab 100 gefundene Fibel werden von der archáologischen Forschung aufgrund der Terminologie von J. Werner (WERNER 1959) Levice-Prsa (ung. Léva-Perse) Typus genannt (HOLL 1983. HEINRICH 1990). Den auf der Halbinsel Krim, im Karpatenbecken und dessen unmittelbarer Umgebung auftretenden Fibeltyp (HEINRICH 1990 Abb. 7; BONA 1991 Abb. 34) datiert A. Holl. (= A. Heinrich) - mit J. Werner iibereinstimmend - auf die Mitte und in die 2. Hâlfte des 5. Jh. 2. Die Fibeln vom Тур Sokolnice/Szekszárd Dieser Fibeltyp erhielt 1984 von A. Kaltofen den Na­men Тур Sokolnice (KALTOFEN 1984 53-54), 1992 hingegen von V. Bierbrauer den Namen Тур Szekszárd (BIERBRAUER 1992 Abb. 1) Deshalb verwende ich die Bezeichnung Тур Sokolnice/Szekszárd. Das Fibelpaar aus Grab 217 ist in der Literatur lángst bekannt (SALAMON-BARKÓCZI 1978 201, Abb. 16:1; SALAMON-BARKÓCZI 1978-79 Abb. 50:1; SALAMON-BARKÓCZI 1982a 164, Abb. 14:1; SA­LAMON-BARKÓCZI 1982b 45, Abb. 11:1-2; BIER­BRAUER 1992 270, Abb. 7:7-8). Die Analogien des Fundes hat V. Bierbrauer bereits 1975 gesammelt (BIERBRAUER 1975 112), mit der Bemerkung: „bleibt die Zeitstellung und damit die Herkuuft der Acquasanta-Fibel offen" (BIERBRAUER 1975 112). Die Frage nach der Herkunkt hat eigentlich J. Tejral 1982 beantwortet. als er auf die Identitat der Komposition der Fibel von Sokolnice und der Schnalle von Kassa/Kosice hinwies (TEJRAL 1982 44, Abb. 30). Die von V. Bierbrauer 1975 offen gelassene Frage: wo wurden die Sokolnice/Szekszárd/Acquasanta-Fibeln hergestellt, wo befand sich die Werkstatt? - beantworten die Motive auf den in diesen Kreis gehorenden Fibeln und Schnallen (Abb. 11). (Literatische Bezugnahmen s. in den Bildunterschriften von Abb. 11) Die Motive der Sokolnice/Szekszárd-Fibeln erschei­nen - in embryonalem Zustand - auf den Fibeln von Mezőkászony/Kosino/Barabás (Abb. 11:1), auf den Fi­beln von Dabronc-Ötvöspuszta (Abb. 11:2), bzw. auf der Sokolnice-Fibel (Abb. 11:3), und tauchen dann in einfacherer oder komplizierterer Form an den Funden von Tiszalök (Abb. 11:5), Charnay (Abb. 11:6), Kassa/Kosice-Magnetitgrube (Abb. 11:7), Macvanska Mitrovica-Zidina Grab 149 (Abb. 11:8), Sokolnice Grab und Frauenskeletten die gleiche Beziehung festgestellt werden kann. 5 (Abb. 11:9), Ungarn (Abb. 11:10), Szekszárd-Palánk Grab 217 (Abb. 11:11), Ungarn, Ráth-Sammlung (Abb. 11:12) auf. Beziiglich des Standortes der Werkstatt oder Werk­stàtten gibt es natürlich keine Angaben, es sind uns lediglich die Orte bekannt, an denen die Schnallen und Fibeln in die Erde gelangt sind. Diese befinden sich in der Gegend des oberen Laufes der Theift (Tiszalök, Kassa/Kosice), in Siidostpannonien (Macvanska Mitro­vica, Szekszárd), sowie in Màhren (Sokolnice). Zu diesen Funden sind die Funde unbekannten Fundorts aus dem Karpatenbecken hinzu zu zàhlen (die Fibel der Ráth-Sammlung, UNM Schnalle). Was heiftt. daft die den gleichen „Motiveschatz" enthaltenden Funde fur den Werkstatt-Standort im Karpatenbecken sprechen. Für die Fibeln vom Тур Sokolnice/Szekszárd kann aufgrund ihrer Lángeabmessungen (Charnay: 8.0 cm, Szekszárd: 8,7 cm, Acquasanta: 9,0 cm, Sokolnice: 10.1 cm, Ráth-Sammlung: 10,7 cm) vorlàufig keine chrono­logische Reihe aufgestellt werden, obwohl die gröftte dieser Fibeln um 33% gröfter ist als die kleinste. Die Datierung der Funde hat die Forschung - im groften und ganzen einhellig - bereits vorgenommen (TEJRAL 1982 242. KISS 1984 68; BIERBRAUER 1992 Abb. 1). Dementsprechend gehören die Funde zum Teil in die Übergangsphase D2/D3 (Mezőkászony/Ko­sino/Barabás, Tiszalök), zum anderen Teil in die Phase D3 (Dabronc-Ötvöspuszta, Kassa/Kosice, Szekszárd­Palánk Grab 217, Sokolnice Grab 5), was die Zeitspan­ne zwischen 450/460-480/490 bedeutet (BIERBRAUER 1992 270-274. Abb. 1). 3. Axtförmige Anhangsel In Bezug auf die axtförmige Anhángsel hat die Forschung (KOVRIG 1951 116; ANNIBALDI-WER­NER 1963 370, Anm. 43; SALAMON-BARKÓCZI 1970 65; TEJRAL 1973 42-43; JAHNKUHN 1973 560; BIERBRAUER 1975 172; TEJRAL 1982 131) schon fast „allés" gesammelt, ob wir nun den ostgotischen oder den geistigen Hintergund der Funde in Betracht ziehen. Was das Grab von Szekszárd-Palánk betrifft, so ist mit Bedauern festzustellen, daft auch dieses Grab und seine Funde in das vom 3. bis zum Ende des 5. Jh. (z. B. Acquasanta) dauernde Intervallum fallen, weshalb dieser Тур nicht zur Datierung des Grabes beitrágt. 4. Halbmondförmige Anhangsel Im 4-5. Jh. sind im Karpatenbecken mehrere Typen der Halbmonde bekannt (Liste 2): a. Blechhalbmonde, die aufgrund des durch eine pràgefrische Miinze des Gratianus (367-383) datierten Schatzfundes von Tekerőpatak und durch die Lunula aus Grab 63 von Viminacium die

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