Zalai Múzeum 5. (Zalaegerszeg, 1994)
Kovács Tibor: Chronologische Fragen des Überganges von der Mittel- zur Spätbronzezeit in Transdanubien
ZALAI MÚZEUM 5. 1994 Kovács Tibor: Chronologische Fragen des Überganges von der Mittel- zur Spàtbronzezeit in Transdanubien In der letzteren Zeit bot sich zur Bearbeitung des die Kultur der inkrustierten Keramik reprasentierenden, vier Bronzeschmucke und auch einige Bronzegegenstande enthaltenden Grabfundes unter Mitwirkung von Sylvia Palágyi (Veszprém, Bajcsy-Zsilinszky út), Géza Szabó (Mucsi), Nándor Kalicz (Neszmély) und Róbert Müller (Szigliget) die Möglichkeit. Über einige Details der bald in einem selbstàndigen Band erscheinenden Arbeit möchten wir nun skizzenhaft berichten. 1 Über die Kultur der inkrustierten Gefasse gab 1938 P. Patay, sodann 1975 I. Bona eine Übersicht von monographischem Anspruch. 2 In den sechziger-siebziger Jahren bildeten sich — vor allem durch die Forschungen von G. Bandi 3 und I. Torma 4 voneinander abweichende Ansichten über die Herkunft der charakteristisches Denkmalmaterial zuriicklassenenden Population, über die ràumliche und zeitliche Lage ihrer territorialen Gruppén aus. Diesen anschliessend kann in den Arbeiten von I. Bona, 5 A. Mozsolics, 6 F. Kőszegi, 7 T. Kemenczei, 8 В. Hansel, 9 A. Tocik und J. Vladár, 10 L. Veliacik, 11 V. Furmánek, 12 G. Schumacher—Matthaus 13 und des Verfassers der vorliegenden Zeilen 14 eine Konfrontation zwischen den Meinungen betreffs der Zeit, als die im Kerngebiet der Kultur zum Vorschein gekommenen Hortfunde in die Erde gekommen sind, wie auch der Bestimmung jener Ursachen, die das Erlöschen des selbstàndigen Lebens der erörterten Population geführt haben, wahrgenommen werden. Wegen den zeitlichen Schranken sollen hier — ohne in die ausführliche Erörterung einzugehen — von den offenen bzw. umstrittenen Fragen bloss einige hervorgehoben werden: — Ob es in der berührten Zeitperiode eine gut umgrenzbare transdanubische Metallkunst existierte und welche spezifische Merkmale sie führte? — Ob sich — ihre Typen bzw. Verbergungszeit betrachtet — die an die Kultur der inkrustierten Keramik knüpfbaren bzw. die Hortfunde von Koszider-Typ voneinander absondern lassen? — Wann und weshalb die Selbstàndigkeit dieser Kultur aufhört und wie sich das weitere Schicksal der den betrâchtlichen Teil Transdanubiens besitzenden Population gestaltet? Wer allé haben in der ihnen folgenden Zeit im erörterten Gebiet gelebt und welche Rolle ist der Kultur der inkrustierten Gefasse in der Ausgestaltung der Szeremle-Kultur zugefallen? Im Vortrag wünschen wir zur Beantwortung dieser Fragen einige Anhaltspunkte gebén. *** Was den ersten Themenkreis anbelangt, wurde die vollstàndigste Typenskala der betreffenden Metallkunst aufgrund der in den ausgehenden sechziger Jahren bekannten Angaben von I. Bona zusammengestellt. 15 In seiner Auslese konnte er sich vor allem auf die Hortfunde stützen, da ihm damais auf einige Dutzende schâtzbare Gràber mit Metallbeigaben zur Verfügung standén. Diese enthielten aber nur wenige, auch vom chronologischen Gesichtspunkt aus gut auswertbare Typen. Seitdem nahm die Zahl der authentischen Funde mit einer Schaftlochaxt von Kftënov-Typ (Siklós, Grabfund) und einer áhnlichen, zum GuB von Waffen dienenden Gufíform (Pécsszabolcs, Siedlungsfund), 16 ferner noch mit einer, vielleicht mit den oben erwáhnten verwandten Axt aus einem Grab von Zamárdi zu. 17 Aus einem Gràberfeld von Veszprém kam dann ein Dolch mit mittelrippe und vier Nieten in der Gesellschaft einer Hülsennadel zum Vorschein. 18 Eine ànhliche Nadel wurde auch neulich in einem Grab von Vörs Gefunden. 19 Früher wurden in diesem Gebiet aus den Gráberfeldern von Mosonszentmiklós 20 und Esztergom 21 unbekannte Kegelkopfnadeln, Nadeln mit durchbohrtem Hals und tordiertem Schaft publiziert. Die bei weitem nicht kompiette aufzáhlung ergánzt das Grab von Veszprém Bajcsy-Zsilinszky Str., auf das wir spater zurückkommen werden. In diesem fanden die ErschlieBer ein Randleistenbeil und eine Nadel von Wetzleinsdorf Тур. 22 Unsere Kenntnisse werden in vieler Hinsicht durch vier, bisher nicht publizierte Hortfunde erweitert. Von diesen enthielt der grölíte Fund, der in Szigliget (Kom. Veszprém) zutage gefördert wurde, insgesamt 146 Gegen-