Zalai Múzeum 5. (Zalaegerszeg, 1994)
Kovács Tibor: Chronologische Fragen des Überganges von der Mittel- zur Spätbronzezeit in Transdanubien
160 Kovács Tibor standé. Sie reprasentieren groBe und kleine herz- und ankerförmige Anhanger, sowie Kreuzrippenhánger und Spiralröhrchen. (vgl. Abb. I.) 23 Ali diese Typen kommen in Mucsi (Kom. Tolna) in einem vor einigen Jahre zutage geförderten Hortfund vor, jedoch werden diese noch von einer Scheibenkopfnadel, von herzförmigen Anhàngern mit offenem Ende und von einem bisher unbekannten, Blechanhánger ergánzt. Der aus Kiskőszeg (Battina, Jugoslawien) stammende, vielleicht nicht völlig kompiette Hortfund besteht aus 10 ankerförmigen Anhàngern verschiedenen GröBe und aus drei Kreuzrippenanhangern. Das eine Exemplar von diesem letzteren ist an der Vorder- und auch an der Rückplatte verziert. 25 Mit groBer Wahrscheinlichkeit dürften die groBen ankerförmigen Anhanger, die Kreuzrippenanhànger, die Kegelförmige Bronzknöpfe und mit getriebener Verzierung versehenen herzförmigen Anhanger, die als Teil einer Privatsammlung (Ráth-Sammlung) in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in das Ungarische Nationalmuseum gelangten, zu ein und demselben Hortfund gehört habén. 26 Durch die aufgezàhlten Siedlungs- und Grabfunde, sowie die vorgeführten Hortfunde erweiterte sich einerseits der Kreis der an die Kultur der inkrustierten Keramik knüpfbaren Bronzetypen, anderseits in betràchtlicher Zahl die Menge der von uns bekannten Metallgegenstande der Kultur. In fast völliger Ermangelung von GuBformen 27 können vorlaufig nur auf typologischer und quantitativer Grundlage jené Schmuckgegenstande bestimmt werden, die vo allém oder ausschlieBlich als Produkte der örtlichen Metallkunst betrachtet werden können. Diese sind die folgenden: sog. Kammanhànger bzw. anthropomorphe Anhanger, herzförmige Anhanger mit getriebener Verzierung und in gröBter Zahl bei den Kreuzrippenanhangern in der Verzierung bzw. bei den ankerförmigen Anhàngern in der GröBe sichtbare verschiedene Varianten. Ihr ràumliches und zeitliches Vorkommen gibt entsprechende Anhaltspunkte zur Beurteilung der Lebensdauer dieser Metallkunst. Von ihnen ist vielleicht der charakteristischste Тур der ankerförmige Anhanger (Abb. 2.). Ihre aus Knochen erzeugten Vorlàufer sind aus dem Mitteldonauraum (Glockenbecher-Kultur) 28 und vor allém aus dem Karpatenbecken (Nitra-, 29 Nagyrév-, 30 Maros-Kultur 31 ) bekannt. Sie kamen in gröBter Zahl, als Streufunde in Nagyrév—Zsidóhalom zum Vorschein. 32 Ein als áltest scheinendes Exemplar aus Bronze stammt aus Nyergesújfalu, aus einem Urnengrab der Tokod-Gruppe (HatvanKultur). 33 In Kenntnis dieses Stückes ist die kulturelle Zugehörigkeit eines gleichaltrigen Grabfundes von Tata ohne Keramik, der neben dem ankerförmigen Anhanger noppenförmig ausgehende, massive Lockenringe, Blechröhrchen und einen, aus schmalem Draht erzeugten Armring enthàlt. 34 Dasselbe kann auch von einem eben falls von Bona mitgeteilten Grab aus Szekszárd gesagt werden. Auch hier кат die Keramik abhanden, von seinen Bronzén blieben bloB, dem vorangehenden Exemplar àhnliche Armringe, ein Spiralröhrchen und ein ankerförmiger Anhanger erhalten. 35 Aus diesen wenigen Angaben kann man darauf schlieBen, daB der erörterte Schmuckgegenstand zur Frühphase der Kultur der inkrustierten Keramik auch schon aus Bronze hergestellt worden ist. Jedoch ist es unsicher, ob die frühesten Exemplare der Tokod-Gruppe, in den MetallgieBereien der Kisapostag-Kultur, oder aber in denen der Kultur der inkrustierten Keramik erzeugt worden sind. Die frühe Erzeugung des Typs wird übrigens auch durch solche Exemplare bestàtigt, die auBerhalb des Kerngebietes der Kultur der inkrustierten Keramik gefunden wurden. So z.B. je ein Grabfund aus Dunaújváros und Pákozd, und ein Siedlungsfund aus Lovasberény (laut Bóna IL Phase der Vatya-Kultur) 36 , sowie der vorausgesetzte Grabfund von Galgamácsa (laut Kalicz II. Phase der Hatvan-Kultur). 37 Von unserer Karte (Abb. 2) kann abgelesen werden, daB die als jüngerste vermuteten Exemplare sowohl im Stammesgebiet (Balatonkiliti 38 ), wie auch auBerhalb von diesem (Bölcske, 39 Százhalombatta, 40 Kötegyán 41 ) in den Hortfunden von Koszider-Typ vorkommen. Zu den Kreuzrippenanhangern (Abb. 3.) dürften als irgendwelche Vorbilder die mit kreuzförmig eingekerbtem Motiv verzierten Scheibenkopfnadeln gedient habén. 42 Zu den relatív frühen gehören jené Kreuzrippenanhánger von Dunaújváros, die laut den Daten von Bóna mit einem Ösenhalsring (Grab 1028) bzw. mit Kugelkopfnadeln (Grab A 78 und 251) gemeinsam vorhanden waren. 43 Im Grab von Vörösmart (Zmajevac) von unsicherem Ursprung kommt der erörterte Тур mit einer Kegelkopfnadel gemeinsam vor. 44 Was die als jüngster scheinenden Exemplare anbelangt, so müssen wir die — einen KosziderTyp zeigenden — Hortfunde von Budaörs, 45 ferner von Dunaújváros (I) 46 erwâhnen. Die glatten oder mit getriebenen Punkten verzierten, herzförmigen Anhanger (Abb. 4.) können auf frühbronzezeitliche Vorgànger zurückgeführt werden. In dem einen zur Kultur der inkrustierte Keramik gehörenden Grab von Csór wurde ein unverziertes Exemplar in der Gesellschaft mit einer Kugelkopf- und Kegelkopfnadel vorgefunden. 47 Dem Anschein nach wurde die mit dreier Punktgruppen verzierte Variante dieses Typs von den Metallwerkstàtten der Kultur der inkrustierten Keramik ausgebildet. Solche und áhnlich verzierte Exemplare gibt es in gröBerer Zahl in den Hortfunden von Szigliget (18 Stuck, Simontornya 48 und des Ipoly-Tales, 49 sowie in dem aus Bárca zum vorschein gekommenen Hortfund von Koszider-Typ. 50 Zur feineren chronologischen Einreihung der sog. Kammanhànger bzw. der anthropomorpher Anhanger (Abb.5.) stehen uns keine authentischen Siedlungs- und