Zalai Múzeum 5. (Zalaegerszeg, 1994)

Figler András: Die Fragen der Frühbronzezeit in Nordwest-Transdanubien

ZALAI MÚZEUM 5. 1994 Figler András: Die Fragen der Frühbronzezeit in Nordwest-Transdanubien Die in Titel genannte geographische Region Nordwest­Transdanubien oder Kleine Tiefebene, ist nicht nur für das jetzige Ungarn, sondera auch für das Karpatenbecken ein wichtiges Tor, es ist zugleich Grenzgebiet, und deshalb liegt seine Bedeutung aus dem Aspekt der Forschung ur­zeitlicher Kultur auBer Zweifel. Doch bleibt es eine groBe Schuldigkeit der ungarischen Urzeitforschung, dafí die Zahl der aus diesem Gebiet stammenden authentischen und publizierten Funde so gering ist. Auch die Autoren der in den letzten Jahrzehnten erschienenen zusammenfas­senden Monographien und Studien waren in der Mehrheit aus Mangel an neueren Angaben dazu gezwungen, sich auf altère und unsichere Streutfunde und mündliche Mit­teilungen stützend, dieses Gebiet mit lockeren Fádén an archàologische Kulturen der angrenzenden Gebiete an­zuknüpfen. (BÓNA 1965; KALICZ 1968; PATEK 1968; KŐSZEGI 1988; KALICZ—SCHREIBER 1990; 1991.) Dies gilt auch in höherem MaBe für die Erforschung der Frühbronzezeit. In erster Linie ist es deshalb das Ziel meines Vortrages solches Fundgut vorzustellen, das eventuell bei der Klàrung einiger Fragen in Verbindung mit dem Gebiet von Hilfe sein könnte. Táp-Borbapuszta (Abb. 4-5.; Abb. 6. 1-13, 16-19) Wahrend seit Jahrzhenten betriebener Ausgrabungen eines Awarenfriedhofes wurden Reste einer friihbron­zezeitlichen Siedlung sichtbar. В bisher freigelegte runde Gruben mit Asche-Humus-Einfüllung beinhalteten Fund­gegenstànde aus der Makó-Kultur. Charakteristische Typen des Keramikmaterials sind folgende: HohlfuB­Schüsseln mit Innenverzierung (Abb. 4. 1; Abb. 6. 1—5); tiefe Schüsseln mit gewölbter Seite, zylindrischem Hals und verdicktem Rand (Abb. 4. 2—6); Töpfe mit eiför­miger Gefàssform, kurzem, zylindrischem, oder gewölb­temHalsund verdicktem Rand (Abb. 4. 8—13; Abb. 5.1—2, 4—7, 9; Abb. 6. 6—9, 11—12); dünnwandige kurzhalsige Nàpfe mit ovaler oder kugeliger GefàBform (Abb. 5. 8, 11); groBe ovale Amphoren mit kurzem zylindrischem Hals (Abb. 5. 10,13—14; Abb. 6. 13,16). Charakteristische Verzierungen sind Einschnitte an der AuBenseite der Rànder, am unteren Teil der GefàBe Besenstrichrauhung oder eingeritzte Linien, an der Schulter vorkommende plastische Buckel, Rippen, umgekehrter Halbmond. Die Oberflàche der GefàBe ist meist geglàttet. Polierungen kommen nur an Schüsseln mit Innenverzierung und an kleinen Nâpfen mit Henkeln vor. Am Unterteil gröBerer GefàBe findet man die Oberflàche , ,schlickwurfartig" gespritzt gestaltet. Für das Rohmaterial der Keramik sind starke Magerung durch Sand und Kiesel, die dunkelgraue bis graubraune Fàrbung und die gute Ausbrennung charakteristisch. Parallelen zu genanntem Fundgut finden wir im gesam­ten Ausdehnunggebiet der Makó (Kosihy-Caka)-Kultur. (VLADÁR 1966; KALICZ 1968; KÜRTI 1974; RUTT­KAY 1973 ; 1982). AuBer den in der Fachiteratur (KALICZ 1968) veröffentlichten Fundorten sind uns weitere 7 be­kannt. Es handelt sich um Fundmaterial, dessen Merkmale dem oben genannten àhnelt und zur Makó-Kultur gehört. Die Unpublizierte Fundorte sind die Folgende: Osli— Faluhely dűlő; Sopronkőhida; Mosonszentjános­Kavicsbánya; Dunaszentpál—Bolgányi úti kavicsbánya; Lébény-Kaszás domb; Abda-Hármasok; Mezőörs. Zeichnet man frühere und neuere Fundorte auf einer Karte ein, (Abb. 1.) ist eindeutig feststellbar, daB in der I. Phase der Frühbronzezeit an den Hochufern der Flüsse und an Ràndern von Sümpfen und Seen unseres Gebietes das mit nichts anderem zu verwechselnde homogène Fundmaterial der Makó-Kultur auftaucht. Auf ihre Denk­màler stieB man bisher in erster Linie in vereinzelten Gruben, die auf SeBhaftigkeit schlieBen lassen. Heraus­ragende Bedeutung unter den neueren Fundorten hat der von Abda-Hármasok. Dort wurde auf der Uferseite neben dem Flutgelànde des Rábca-Flusses ein Wohnhaus mit einer Grundflàche von 5 mai 15 Metern in Pfahlbaukon­struktion und in die Erde eingelassen freigelegt. Die Kultur von Somogyvár-Vinkovci löst vielleicht un­ter den Kulturen unserer frühen Bronzezeit die meisten

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