Zalai Múzeum 3. (Zalaegerszeg, 1991)
Klanica, Zdeněk: Versuch einer horizontal-stratigraphischen Interpretation der latmährischen Gräberfelder
ZALAI MÚZEUM 3. 1991 Klanica, Zdenëk: Versuch einer horizontal-stratigraphischen Interpretation der altmâhrischen Grâberfelder Die in der Nachkriegszeit begonnenen Grabungen grosser altmahrischer Zentren erbrachten eine Menge Fundmaterial, besonders aus Friedhöfen, die in der Nahe von Kirchenbauten errichtet wurden. Einer von den ersten Interpretationsversuchen, war die fast kompiette Fundpublikation vom Graberfeld Na valách in Staré Mésto bei Uherské HradiSté (Hruby 1955). Es folgte gleichzeitig die Veröffentlichung des kleineren geretteten Grâberfeldteiles von einer weiteren Kirche in Staré Mésto Na âpitalce (Poulik 1955). Kurz darauf erschien die Studieiiber die Befunde im 1. Graberfeld in Mikulőice bei der sogenannten 2. Kirche. Eine weitere Publikation eines Gràberfeldes aus der Umgebung von Kirchenbauten ist die Monographie von J. Poulik (1963) iiber die zwei grossmâhrischen Rotunden in Mikul&ce. Ein sehr gut bearbeitetes Material enthalt die Arbeit von Poulik 1957. Intéressant war die Bearbeitung des Gràberfeldes in Devínská Nova Ves von E. Keller und V. Bierbrauer (1965). Als B. Dostál (1966) die erste Synthèse der Fundbewertung von altmâhrischen Gráberfeldern vorlegte, konnte er sich kaum bei den chronologischen Konstruktionen auf eine horizontal-stratigraphische Interpretation stützen. Zur Verfügung stand lediglich die vertikale Stratigraphie anhand der problematischen Beobachtungen V. Hruby in Staré Mésto Na valách. Zu dieser Zeit war in Máhren kein komplett untersuchtes Gráberfeld zur Verfügung, mit dem es möglich gewesen ware, den Versuch einer horizontal-stratigraphischen Interpretation vorzunehmen. Daher suchten wir nach Möglichkeiten, wo man bei archalogischen Forschungen derartige Quellén gewinnen könnte, die unserem Vorhaben entspráchen und uns bei den chronologischen Studien vor allém bei der horizontalen Stratigraphie unterstützen könnten. Eine solche Situation entstand im Jahre 1975, als in Nechvalín und in PruSánky grosse Nekropolen gestört worden waren. In Nechvalín, etwa 15 km nördlich von Kyjov und mehr als 40 km nördlich von MikulCice, im hügeligen Gelánde auf den Südhángen des Zdánsky les, wurden die ersten Körpergráber bei grossen maschinellen Planierungen des für übliche Feldarbeiten ungeeigneten Terrains entdeckt. Nach Mitteilung der einheimischen Bevölkerung waren an diesen Stellen noch am Anfang des 20. Jh., als sie noch nicht bebaut waren, Grabhügel sichtbar. Dank der guten Zusammenarbeit mit der hiesigen LPG, konnten wir das gesamte Areal noch zeitgerecht untersuchen, so dass nicht nur die Hauptgrabgruppen, sondern auch die ausserhalb dieser gelegenen, manchmal ziemlich versprengten Einzelgráber erfasst wurden. Allmáhlich hat man hier im vollen Ausmasse zwei voneinander nur 200 m entfernte Grâberfelder untersucht. Sie erstreckten sich auf zwei Anhöhen; Das 1. Nechvalíner Graberfeld ( 1. N.) am Osthang bis zum Gipfel, das 2. Nechvalíner Graberfeld (2. N.) am Nordhang einer ausgepragten Terrainerhöhung. Das 1. N. ist in einen westlicheren und östlichen Teil gegliedert, das 2. N. südlich von 1. N. liegende ist im Grundé einheitlich. Der Raum zwischen 1. N. und 2. N. enthielt vielleicht vor dem Beginn des Ackerns ebenfalls Gráber, wie vereinzelte Reste dieser Gráber bezeugen, die tiefer als die übrigen lagen. Auf der südlichen Nekropole respektieren die slawischen Gráber áltere Körpergráber aus der Laténezeit, so dass sich voraussetzen lásst, dass sie im Gelánde erkenntlich waren. Das Liegende bildet in Nechvalín, auf felsigen Schichten lagernder Löss, diese ragten vor allém im Raume 1. N. verháltnismássig hoch empor, so dass die Fláchenbildung des Gràberfeldes beeinflusst wurde. Auf 1. N. wurden 89 Gráber, auf 2. N. 62 Gráber untersucht. Im Jahre 1974 entdeckte man beim Aushub der Grube für die Verankerung des Hydroglobus Körpergráber, von denen das eine goldene Ohrgehánge und eine vergoldete Scheibenfibel, verziert mit dem Motiv eines zusammengeflochtenen vierköpfigen Drachens, enthielL Zum Unterschied von Nechvalíns gebirgiger Umgebung liegt Pruáánky inmitten ackerbarer Felder der ersten Bonitát, nur 9 km nordwesthch von Mikulcïce. Unter einer fast meterstarkén Ackerbodenschichtbefindet sich ein sandiges, nur selten mergelartiges Liegendes. Gleichfalls wie in Nechvalín, so auch in Pruáánky wurden zwei Grâberfelder entdeckt, 2. P. von 1. P. ca. 200 m südlich entfernt Beide befinden sich auf einem mássig gewellten, im Grundé fast flachem Terrain, auf unscheinbaren Erhebungen, wobei das erste Pru-