Zalai Múzeum 2. (Zalaegerszeg, 1990)

Zalai-Gaál István: Neue Daten zur Erforschung der spätneolitischen Schanzwerke im südlichen Transdanubien

Neue Daten zur Erforschung der spatneolithischen Schanzwerke im südlichen Transdanubien 33 mâssig kreisförmig. Die zwischen den einzelnen Streifen sichtbaren „Erdbrücken" zeigen die Stellen der Eingánge. Deri grösste Durchmesser des Grabens mag etwa 150—200 m betragen haben. Die Erdwerke wurden hier nicht am Hügelhang, sondern auf einem horizontalen Plateau errichtet. Die Erosion ist hier deswegen nicht so gross wie in Mórágy—Tűzkődomb. Nördlich des erstgenannten können die Spuren eines zweiten Kreisgrabens angenommen werden. Neun lánglich ovale Verfárbungen deuten auf die ehemalige Anlage hin. Die Stellen der nach den Haupthimmelsrichtungen ausgerichteten Eingánge sind auch hier zu beobachten. Hier kann man aber nicht mit vier, sondern muss mit acht „Erd­brücken" rechnen. Sein grösster Durchmesser betrágt etwa 150 m, ist also kleiner als der des ersten Kreisgrabens. Auf den Innengraben kann man vielleicht aufgrund der vier zerstörten Flecke folgern, welche konzentrisch zur áusseren Linie der Anlage verlaufen (Abb. 10.—11.). Der dritte Kreisgráben befindet sich östlich vom zweiten. Das neolithische Schanzwerk wird an­hand von sieben zusammenhángenden geschweiften Verfárbungen angenommen. Sein östliches Drittel liegt unter feuchtem Boden. Die Eingánge können an vier Stellen bestimmt werden. Der Durch­messer kann 90—120 m betragen haben (Abb. 11.). Die Ausláufer der langen geschweiften Flecke beim zweiten und dritten Kreisgráben sind ab­gerundet. Das sind eindeutige Beweise der ehema­ligen Eingánge der neolithischen Kreisgraben­anlage. Wáhrend der Gelándebegehungen wurden auf dem Gebiet aller angenommenen Kreisgráben von Villánykövesd Lesefunde der Lengyel-Kultur gefunden. Vokány: östlich des, auch auf militárischen Luftaufnahmen sichtbaren Grabensystems wurden die Spuren des Schanzwerkes der Lengyel-Kultur wáhrend des luftbildarcháologischen Fluges ent­deckt. Die Daten deuten auf ein Doppelgraben­system hin. Dieses Objekt liegt 400 m östlich des Dorfes auf dem oberen Drittel eines Hügelhanges (Abb. 12.—13.). Die Ausláufer beider zueinander konzentrisch verlaufenden Gráben, sind in jedem Fali auf der gleichen Stelle zu finden. Die genaue Anzahl kann aber aufgrund der Luftbilder nicht bestimmt werden. Der grösste Durchmesser dieser Anlage kann etwa 200 m sein. In der Umgebung des Kreisgrabens kamen Lesefunde der Frühstufe der Lengyel-Kultur bzw. bronzezeitliche Scherben zum Vorschein. Über die auf den Luftbildern studierten SO­transdanubischen spatneolithischen Grabensysteme kann folgendes festgestellt werden: Die Erdwerke von Mórágy und Vokány, wie auch die meisten spatneolithischen Kreisgraben­anlagen in Mitteleuropa, wurden auf Hügel­hángen errichtet, jené von Villánykövesd jedoch auf einem Plateau. In jedem Fali sind auch höhere Punkte auf der Fundstelle zu finden. Das heisst, dass auch die bekannten lengyelzeitlichen Erd­werke in Südtransdanubien nicht an, aus defen­siver Hinsicht, günstigen Stellen gebaut worden sind. Auf alien drei Fundstellen sind die Spuren áhnlicher Bauten zu sehen, welche aber von unterschiedlichem Masse sind. Die Reste der ehe­maligen Erdwerke befinden sich in Mórágy und Villánykövesd nebeneinander. Bemerkenswert ist, dass die Umrisse der Kreisgráben einander nicht schneiden. In Aszód, eine Fundstelle der östlichen Gruppé der Lengyel-Kultur, entdeckte N. Kalicz die Spuren mehrerer Kreisgráben, die einander schneiden. 12 Vom freigelegten Grabenteil von Mórágy ist ein solches Bausystem mit grosser Wahrschein­lichkeit anzunehmen, welches aus mehreren Gráben bestand, dessen Spuren auf der Ober­fláche infolge landwirtschaftlicher Tátigkeit aber verschmolzen sind. Deshalb sind sie auf den Luftaufnahmen nicht auszumachen. Dasselbe gilt auch für die Kreisgráben von Villánykövesd. Die Reste der für die Frühstufe der Lengyel-Kultur charakteristischen Doppelgraben klassischer Form sind in Vokány eindeutig bekannt: Hier sind die Spuren der Eingánge auf der gleichen Stelle zu finden. Das deutet auf die gleichzeitige Errichtung und Benutzung beider Gráben hin. In Vokány ist das traditionelle System mit vier Eingángen für wahrscheinlich zu haltén. Im Fali der anderen Objekte im südlichen Transdanubien sind die sich darauf beziehenden Daten nicht eindeutig. Es gibt mehrere Beispiele im mitteleuropáischen Neolithi­kum, dass die Kreisgrabenanlagen mehr als vier Eingánge haben. Die bekannten südtransdanubischen Kreis­grabenanlagen sind in jedem Fali kreisförmig oder leicht oval. Ihr áusserer Durchmesser schwankt zwischen 90—250 m. Das für Mórágy kennzeichnende V-Profil bzw. dessen abgerundete Variante ist für den ganzen Lengyel-Kreis typisch. Die Kreisgráben Südtransdanubiens sind nur im Zusammenhang mit allén anderen mitteleuropá­ischen Erdwerken aus dem mittleren und Spát­neolithikum zu analysieren. Im östlichen Verbreitungsgebiet der Lengyel­Kultur sind mehrere gut untersuchte Graben­anlagen bekannt, so aus Nitriansky Hrádok, 13 Svodín, 14 Bucsány, 15 Zlkovce 16 und Branc 17 . Die Objekte aus Nitriansky Hrádok 18 und Branc gehören nicht zu der frühesten Besiedlung der Lengyel-Kultur. Das Erdwerk von Branc stammt sogar aus der Zeitperide der Nitra—Brodzány— Gruppé. 20 Die Kreisgráben sind auch im westlichen Ver-

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