Zalai Múzeum 2. (Zalaegerszeg, 1990)

Zalai-Gaál István: Neue Daten zur Erforschung der spätneolitischen Schanzwerke im südlichen Transdanubien

ZALAI MÚZEUM 2 . Zalai-Gaál István: Neue Daten zur Erforschung der spâtneolithischen Schanzwerke im südlichen Transdanubien Eá kommt háufig vor, dass die Forschung den letzten Bericht über ein archáologisches Denkmal. bevor es vollkommen vernichtet wird, durch die luftbildarchàologische Tátigkeit gewinnt. Neben den grossen Bauarbeiten ist auch die zerstörende Wirkung der modernen Landwirtschaft zu er­wáhnen, bei der die archáologischen Objekte in­folge des Tiefpflügens auch in grösseren Tiefen zerstört werden. 1 Die, die Erosion verursachende und vergrö­ssernde Wirkung des Anbaus steht in besonderem Einklang mit der Erforschung der neolithischen Grabensysteme. Die Mehrheit der archáologischen Erscheinungen kann námlich nur dann beobachtet werden, wenn si eh die Farbe und der Charakter des Bodens von dem des umliegenden natürlichen Bodens wesentlich unterscheiden. In der obersten Humussehicht ist .diese Abweichung nicht er­kennbar. Das heisst, dass die Spuren der Kreis­grabenanlagen und Grabensysteme nur dann zu entdecken sind, wenn diese oberste Humussehicht schon auf einer grösseren Fláche abgetragen wurde und die tieferen Bodenschichten helierer Farbe an die Oberflàche gelangt sind. Die Reste der auf diese Weise entdeckten archáologischen Objekte versen wind en aber infolge der landwirt­schaftlichen Tátigkeit sehr bald. 2 Das gilt am meisten für die auf Hügelhángen liegenden archáologischen Objekte. Die Linie des Grabens konnte auch in Mórágy—Tűzkődomb nur dort beobachtet werden, wo die oberste Humussehicht infolge der Erosion schon vollkommen abgetragen worden ist. Mit Hilfe der luftbildarcháologischen Methoden können erfolgreiche Entdeckungen in erster Linie anhand der Bodenverfárbungen fort­geführt werden. Auch die neuesten bekannt ge­wordenen südtransdanubischen neolithischen Schanzwerke wurden auf diese Weise entdeckt. Die bisherigen ; luftbildarcháologischen For­schungen brachten ! auf folgenden Fundstellen im östlichen Verbreitungsgebiet der frühen Lengyel­Kultur, náher im Gebiet der Zengővárkonyer Gruppé, Ergebnisse: Mórágy—Tűzkődomb (Komi­tat Tolna), Villánykövesd und Vokány (Komitat Baranya). Mórágy—Tüzkődomb: Die Fundstelle der Len­gyel-Kultur befindet sich auf dem mittleren Teil eines mittelmássig steilen Hügelhanges (Abb. 1.). Auf der Oberfláche der ehemaligen Siedlung sind heute mehrere ausgedehnte Siedlungsflecke zu sehen. Ihre Stellung und System sind aber von der Oberfláche aus nicht feststellbar. 3 Aufgrund der Ergebnisse der früheren luftbild­archáologischen Forschungen in Nieder- und Ober­österreich/ 1 in Bayern 5 und im Rheingebiet 6 konnte angenommen werden, dass kreisförmige Erd­werke, Schanzwerke zur Zeit des Spátneolithikums in grösseren Siedlungen von zentraler Lage und Bedeutung auch im südlichen Transdanubien er­richtet worden waren. Wir hatten die Möglichkeit, die wichtigsten der schon früher gegrabenen Fundstellen der Lengyel­Kultur im südlichen Transdanubien aus der Luft zu fotografieren. In Zengővárkony wurden die Spuren des angenommenen Schanzwerkes, trotz der mehrmals wiederholten Untersuchungen, nicht entdeckt. In Villánykövesd können mehrere solche Objekte angenommen werden, und in Vokány ist die doppelte Kreisgrabenanlage klassischer Form der frühen Lengyel-Kultur bekannt geworden. In Mórágy-Tűzkődomb konnten die luftbildarcháolo­gischen Daten durch Grabungsangaben ergánzt werden. Die ersten Luftaufnahmen von Mórágy—Tűzkő­domb wurden im November 1986 bei niedrigem Sonnenstand angefertigt. Der angenommene Kreisgraben war mit blossem Auge nicht sichtbar. Es konnte aber festgestellt werden, dass die vier ausgebehnten Siedlungsflecke im grossen und ganzen einen Kreis bilden. Den Luftaufnahmen zufolge befindet sich ein geschweifter Streifen dunkler Farbe auf dem östlichen Rand des durch die Siedlungsflecke gebildeten Systems. Auf der südwestlichen Seite ist er durch eine máchtige Humussehicht bedeckt. Wie die Ausgrabungs­daten zeigen, konnte dieser Streifen daher be­obachtet werden, weil die Humussehicht hier, am

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