Utcák, terek, emberek. Zalaegerszeg régi képeken (Zalaegerszeg, 2001)

I m Jahr 1997 begeht die Stadt Zalaegerszeg in Transdanubien ein Jubileum. Die Stadt liegt zwischen Weinbergen, Obstgärten und Wäldern, inmitten der Zalaer Hügellandschaft und umfaßt etwa 60.000 Einwohner. Im Jahre 1247, also vor 750 Jahren ent­stand jene Urkunde, in der der Name dieser Siedlung das erste Mal erscheint. In ihr hat der Veszprémer Erzkaplan über die Einkommensverteilung meherer Kirchren, darunter auch Bestimmungen zur Verteilung der Einnahmen der Maria Magdalena Kapelle zu Egerszeg festgeschrieben. Archäologische Funde zeugen jedoch davon, daß unsere Vorfahren dieses Gebiet nicht erst dann, sondern schon viel früher bewohnten. Zur Zeit als jene Urkunde entstand, mußte dieser Platz schon einige Bedeutung erlangt haben. Im Laufe der vergangenen einhundert Jahre gingen 17, früher eigenständige Dörfer im Stadtkern auf, so daß ihre Vergangenheit auch ein Teil der Geschichte dieser Stadt Egerszeg ist. Dazu gehörte am frühesten auch das Dorf Ola, welches 1236 erstmals schriftlich erwähnt wurde. Ab dem 14. Jahrhundert zeugen immer mehr Dokumente von der Entwicklung der Stadt. So kennen wir eine Quelle, aus der hervorgeht, daß schon vor 1389 eine Stein- oder Ziegelsteinkirche ihre Gläubigen empfing. 1381 wird bei der Vermessung der südlichen Grenze der Stadt, die auch heute noch erkennbare, unter Landschaftsschutz stehende und durch eine Hinweistafel gekennzeichnete „Aranyoskut"-er (Goldbrunnen-) Quelle er­wähnt. 1446 ist die Stadt mit Sicherheit Marktfleck, deren Grenzen zwar nicht sehr ausgedehnt waren, jedoch war sie der Mittelpunkt einer dicht besiedelten Landschaft mit kleinsten Dörfern. Ab dem 15. Jahrhundert gehörte sie zum Besitz des Veszprémer Bistum, ab 1778 zum Bistum Szombathely. Im Jahre 1524 wurden 129 Leibeigene gezählt, somit war diese Siedlung zu jener Zeit eine der bedeutensten im Komitat. In den Jahren um 1540 befestigte man die Stadt zum Schutz gegen die Türken. Auf dem heutigen Deák-Platz entstand eine Burg mit Erdwall und Holzturm. Sie wurde nach dem Fall von Kanizsa, in den Jahren nach l600, zur wichtigsten Burg der Türkenzeit und war Zentrum der kleinen Zalaer Grenzburgen sowie Sitz des Vicegenarals. Nach der Wiedereroberung von Kanizsa 1690 büßte das System der Grenzburgen seine Rolle ein. Der Veszprémer Bischof erhielt seine Besitzungen zurück. Ein Teil der Soldaten siedelte sich als Wein- und Ackerbau treibende Bürger an. Nach 1710 hielt man hier immer häufiger die Komitatsversammlungen ab. Nach dem Bau des Komitatshauses (1732) wurde die Stadt zum ständigen Komitatssitz. Diese Aufgabe verhalf der Gastronomie und dem Handwerk zu Aufschwung. Die Ansiedlung der Beamten trieb den Wohnungsbau voran. Mitte des Jahrhunderts entstanden neue Zünfte und die ersten Geschäfte wurden eröffnet. 1750 begann der Bau der neuen Pfarrkirche, 1765 wurde ein Offiziersquartier errichtet. 1748 zählte man in 303 Häusern 1135 Einwohner. Bei der Volkszählung unter Josef IL hatte Egerszeg 2881, auf dem heuti­gen Stadtgebiet 6366 Einwohner. 1770 gab es 110 Handwerker, welche 24 verschiedene Handwerke ausübten, wobei die meisten mit der Herstellung von Bekleidungsartikeln beschäftig waren. Durch die hier abgehaltenen Komitatsversammlungen wurde die Stadt in Ungarn bekannt. Es entstanden zwar auch eine Druckerei und ein Spital, jedoch ging diese Entwicklung nur langsam voran. Elek Fényes berichtet 1851 in seinem Ungarn vorstellenden Buch über 4000 Einwohner, die mit Ausnahme von 500 Juden katholisch waren und sich hauptsächlich aus der Landwirtschaft und Handwerkerberufen ernährten. Ein Teil der weitläufigen Stadtgrenze bestehe zwar aus sandigem Boden, trotzdem wachse hier ein guter Tischwein; die großen Wälder bestehen meist aus Eichen. Neben der Aufzählung der wichtigsten Gebäude der Stadt schreibt er noch von neun Landesmärkten. Der überwiegende Teil der Wohnhäuser bestand aus Holz, die meisten mit Stroh, aber auch Holzschindeln gedeckt, weshalb sie oft Opfer der Flammen wurden. Die größte Zerstörung richtete die Feuersbrunst von 1826 an, bei welcher sogar der Turmhelm der Kirche abbrannte. Es wurden immer strengere Baugesetze erlassen und 1839 der Bau von Holzhäusern gänzlich verboten. Im Gegensatz dazu wurden 1900 noch 163 Holzhäuser, 380 stroh- und 223 holzschindelgedeckte Gebäude gezählt. Die Weiterentwicklung der Stadt stagnierte ohne den Anschluß an das Eisenbahnnetz. Bis 1890 konnten Reisende nur im zehn Kilometer entfernten Zalaszentiván einen Zug, auf der schon seit 1865 in Betrieb gegangen Strecke zwischen Sopron und Nagykanizsa, erreichen. Eine sichtbare Entwicklung der Stadt setzte 1885 ein, als ein ambiziöser zum Bürgermeister gewählter Rechtsanwalt erreicht hatte, daß Egerszeg als Stadt mit „geordnetem Rat" anerkannt wurde. Von nun an gehörte sie direkt zum Komitat, ihre Befugnisse und Eigenständigkeit wuchsen. Die neue Führung erkannte und nutzte den neuen Status der Stadt, die Möglichkeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs Ende des Jahrhunderts und trieb die Bereicherung der sie wählenden Gemeinschaft auch unter eigener Verschuldung voran. 1890 wird das Bahnhofsgebäude, später der Sitz zweier Sparkassen, das an die Finanzdirektion übergebene Mietshaus, das Hotel „Arany Bárány" (Goldenes Lamm), das Gymnasium, die Kaserne und etliche schöne Bürgerhäuser entlang der Hauptstraßen und Plätze errichtet. Das Komitatshaus wurde um einen Versammlungssaal,

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