Ljudje ob Muri. Népek a Mura Mentén 1. kötet (Zalaegerszeg, 1996)
Diether Kramer (Graz): New Aspects of the Early History of Styrian Settlements
Diether KRAMER Erfreulicherweise liegt seit kurzem die Monographie Regina Smolniks über die Keramik der vorgeschichtlichen Siedlung am Burgstallkogel von Kleinklein vor. Ein erster Band vor allem über die Befunde bei den Grabungen 1982 und 1984, die vom Landesmuseum Joanneum gemeinsam mit der Universität Marburg an der Lahn durchgeführt wurden, ist von Claus Dobiat veröffentlicht worden. Für den Burgstallkogel ist jetzt eine kontinuierliche Besiedlung vom beginnenden 8. bis zum späten 6. Jahrhundert mit einem deutlichen Schwerpunkt in den älteren Phasen gesichert. Neue Untersuchungen sind den Fürstengräbern von Kleinklein gewidmet. Schon jetzt zeichnet sich ab, daß es sich ursprünglich nicht um vier, sondern um sechs Gräber gehandelt hat. Nach ersten Vorarbeiten wird in diesem Jahr versucht werden, die Grabkammer des Kröll - Schmiedkogels freizulegen und damit unsere Kenntnisse über den Grabbrauch der Hallstattzeit entscheidend zu vermehren. Gleichzeitig soll gemeinsam mit dem RGZM in Mainz mit den Vorbereitungen zu einer Gesamtvorlage der Altfunde aus den Fürstengräbern begonnen werden. Sie wird in ähnlicher Form wie die demnächst erscheinende Publikation des Strettweger Grabfundes erfolgen. Schon jetzt zeichnen sich nach einer ersten Durchsicht bemerkenswerte Ergebnisse ab. Eine besonders erfreuliche Entdeckung ist, trotz widriger Umstände, das vom 10. bis zum 7. Jahrhundert v. Chr. belegte Gräberfeld am Fuße des Wildoner Schloßberges gewesen. Insgesamt konnten im Zuge einer Notgrabung 45 Gräber untersucht werden. Die Materialaufnahme ist unterdessen abgeschlossen. Sie und die Auswertung im Rahmen einer Dissertation werden 1996 vorliegen. Dies gilt gleichfalls für die Funde aus den Grabungen im Gräberfeld des späten 8. und frühen 7. Jahrhunderts in Gniebing. Zu erwähnen ist ferner, daß auch die wenigen Gräber aus dem nahe bei Graz gelegenen Gräberfeld von Kaisdorf demnächst publiziert werden sollen. Die latčnezeitlichen Altfunde aus der Steiermark sind zur Gänze als Diplomarbeit aufgenommen und publiziert worden. Neufunde sind nur in kleinerer Zahl aufgetreten. Nicht bekannt ist vorerst die Lage eines von Raubgräbern aus Deutschlandsberg ausgeplünderten Gräberfeldes. Abschließend bleibt zu erwähnen, daß bei einer Nachgrabung in St. Margarethen am Silberberg, das seinerzeit auf Grund der Forschungen von Walter Schmid in Noreia umbenannt wurde, keinerlei Funde oder Befunde gemacht werden konnten. Walter Schmids Behauptung hier hätte sich die Hauptstadt Norikum befunden, ist eine kaum erklärbare Mystifikation. Dies hat die Aufarbeitung der Altfunde durch Karin Trümmer gezeigt. Die Funde sind fast ausnahmslos mittelalterlich oder frühneuzeitlich. Die alten Befunde offenkundig verfälscht oder überhaupt erfunden. Ich hoffe, daß ich mit diesen Informationen aus der Arbeit des einzigen steirischen Prähistorikers einen kleinen Beitrag zur Geschichte der Völker an der Mur leisten konnte. 10