A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 18. (Veszprém, 1986)

Bóna István: Javarézkori aranyleleteinkről. Fejezetek a magyar ősrégészet múltszázad-századeleji történetéből

verschweigen oder modifizieren auf „Csepiner" den wahren Fundort). In Csepin-íepin, südwestlich von Essek wohnte der Amateurarchäologe K. Glembay, der Fundort der Gold­scheiben von Tenja-Orlovinjak fällt hingegen südöstlich von Essek. Über einen noch irrtümlicheren Fund aus „CsepinjCse­pén" Im Jahre 1880 kaufte das UngNatMus ein 45,3 und ein 24,9 cm langes Goldband sowie 18 oder 19 grob bearbeitete Goldreifen. Den Fund inventarisierte J. Hampel unter RN 32, 1880, 1-3 mit dem Fundort „Csepin bei Essek". Die Reifen stellte er anfangs mit den 5 Goldscheiben des National­museums aus (s. oben). Von 1884 an hielt man aber den gan­zen Fund von 1880 für römerzeitlich-barbarisch ÍÖM 46). Die Goldbleche wurden als spätbronzezeitliche Helm­ränder publiziert (Mozsolics 1955, Abb. 6), während die jetzt veröffentlichten Goldreifen (Makkay 1985/2, Abb. 6.) ihre Geschwister in den spätbronzezeitlichen Goldreifen der Baradla-Höhle von Aggtelek fanden (zum letzteren Fund: F. Tompa 1937/2, 52-53, Abb. 23). Den 1880 gekauften Goldschmuck erörtert J. Makkay stets entschiedener als organischen Teil des „Csepiner" Scheibenfundes aus dem Jahre 1863, als kupferzeitliche Golddiademe (Makkay 1976, 287, 1982, 21) tischte sogar für die gemeinsame Provenienz der beiden Funde neue Fund­umstände auf (1985/1, 162-163). Alldies mit einer derart überzeugenden Argumentation, daß die Zusammengehörig­keit der beiden Goldfunde, die einheitliche, kupferzeitliche, „fürstliche Größe und Prägung" nach ihm auch von N. Ka­licz akzeptiert wurde (Kalicz 1982, 13). Das Nationalmuseum kaufte die Golschmucke des Jahres 1880 vom Juwelier M. Lemberger in Miskolc, von dem in den Jahren 1880 auch zahlreiche andere Golde aus Nordost­ungarn durch Ankauf erworben wurden. Wir haben keinen Beweis dafür, daß das Sammelbereich des Juweliers von Miskolc sich auch auf entfernt gelegene Gegenden, insbeson­dere auch auf Slawonien erstreckt hätte, - ja gerade im Ge­genteil. Der Goldschmuck des Jahres 1880 stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus Csépány, Kom. Borsod und ge­langte deshalb aus Miskolc nach Budapest (vgl. die enge Verbindung mit dem Fund von Aggtelek, über die in der Fachliteratur bisher kein Wort fiel!). Im Nationalmuseum wurden sie unter dem Namen Csepény, eines bereits bekann­ten alten Goldfundortes inventarisiert. Geographie war die schwache Seite von J. Hampel, ins­besondere im vorigen Jahrhundert, als man zahlreiche, gleiche oder ähnlich lautende Ortsnamen nur in Kenntnis des Komi­tats lokalisieren konnte. Aus den in meiner Abhandlung ange­führten zahlreichen Irrtümern verweise ich nur auf drei. Er bestimmte und publizierte einen Fund aus Kom. Pest für einen aus Kom. Zala, einen aus Kom. Arad, für einen aus Korn. Pest und einen aus dem westungarischen Kom. Fejér als einen aus Korn. Kolozs in Siebenbürgen und stets in solchen Fällen, als es sich um verwandte oder zusammenklingende Ortsnamen handelte. Die von dem den Goldfund des Jahres 1880 anbietenden Juwelier M. Lemberger 1882 gekauften Funde von (Kun-)Madaras (Kom. Szolnok östlich der Theiß) behandelte und publizierte zur selben Zeit J. Hampel als Funde von (Bácska-) Madaras (Kom. Bács), die zwei Ort­schaften, namens Madaras liegen nicht viel näher zueinander als Csépány aus Kom. Borsod zu Csepény aus Kom. Veró'ce. Mit einem Wort identifizierte Hampel den aus Csépány, Kom. Borsod nach Budapest geschickten Goldfund ohne Skrupel mit Csepény, Kom. Verőce, dessen Name ihm aus bekannten Gründen im Museum nicht fremd war. In jenem Museum, dem schon früher ein „Ingenieur aus Csepin" über Goldfunde berichtete. Die kupferzeitlichen Goldscheiben von Tenja-Orlovin­jak puszta haben nichts gemeinsames mit den 15 Jahre spä­ter vom M. Lemberger aus Miskolc gekauften spätbronzezeit­lichen Goldschmuck, — die Verbindung der beiden Funde muß dringendst aufgehoben werden! Unseres Wissens kam in dem im Kreis Osijek liegenden Ort Cepin bisher weder ein kupferzeitlicher, noch ein bronzezeitlicher Goldfund zum Vorschein. 4. DIE GOLDSCHEIBE VON ÓSZÖNY-PANNONIA DÜLÖ HEUTE: KOMÁROM (UM 1868) 1868 sah Fl. Römer bei einem Goldschmied eine mit drei Buckeln verzierte, runde Goldscheibe von 10,4 cm Durch­messer. Die Schmuckscheibe war in zwei oder mehrere Stücke geschnitten, das Gewicht der einen Hälfte betrug 22,3 g. Ihre Größe entspricht den Scheiben von Jankovich 3 = Pulszky 5 - Stollhof 2 - Csáford 2, ihre Gewicht war aber geringer, wurde Wahrscheinlich aus dünnerem Blech erzeugt. Laut Romer ähnelte sie am meisten den Scheiben von Tenja, indessen bestimmte er ihre Zeit mit Hilfe der Scheibe von Lange Wand-Stollhof. Er war aber damit im reinen, daß die betreffende Scheibe nicht von den Exemplaren von Ten­ja stammt, ihr Zerschneiden deutet auf einen neueren Fund und auf eine barbarische Teilung hin. Dem Goldschmied nach wurde die Scheibe in ószőny­Pannonia dűlő gefunden. Diest ist eine sehr genaue Bezeich­nung des Fundortes, im vorigen Jahrhundert wurde die sich nach den Ruinen des Römerkastells Brigetio erstrecken­de Gemarkung so genannt. Die Goldscheibe von ószőny ist verschollen. Ihre Kenntnis und Fundstelle bewahrte nur die Beschreibung von Römer, in der Fachliteratur kam sie bisher nicht vor. 5. DIE GOLDSCHEIBE VON SALFA-LAJOSTELEP HEUTE: SALKÖVESKÚT (ZWISCHEN 1875-78) 1878 beschrieb V. Lipp ausführlich eine aus 1 mm dicker Goldplatte von 13,7 cm Durchmesser erzeugte Scheibe. Ihre einzige Verzierung waren in der Mitte drei Buckel in Dreiecksform, zum Aufhängen dienten am Rand je zwei Löcher. Die Scheibe kam als Hinterlage des Grafen V. Pálffy-Daun in die Sammlung des Archäologischen Vereins des Komitats Vas (Vorläufer des heutigen Savaria-Museums von Szombathely). Den Fundort gab V. Lipp - einer schlech­ten Gewohnheit jener Zeit entsprechend - je nach der Heimatszuständigkeit des Spenders an, der Graf wohnte in Surány heute: Vassurány. Glücklicherweise schenkte er der Sammlung zugleich auch spätrömische Grabfunde, auf Grund dieser kann man den wirklichen Fundort der Scheibe ver­muten. Lipp inventarisierte die Scheibe - mit deren urzeitlicher Herkunft er im reinen war — mit den auf dem Fundort zum Vorschein gekommenen römischen Funden zusammen un­ter der Fundortsangabe Surány. An der betreffenden Fund­stelle kam der erste römische Fund - ein mit sekundär ange­wandtem Grabstein bedecktes Ziegelgrab - noch 1870 zum Vorschein. Lipp bezeichnete damals genau den Fundort, der als Besitz des Grafen, namens Lajos-telep auf das mit Surány benachbarte Salfa überreichte (ArchÉrt II, 1870, 215). Mit der Fundortsangabe Salfa erscheint im CIL (III. 6479) der damals gefundene Inschriftenstein, im RIU hingegen mit dem heutigen Namen: Salköveskut (I. 153). Um 1875 stieß man ebendort auf weitere spätrömische Gräber - und wenn wir Lipp glauben können - kam zur gleichen Zeit hier auch die urzeitliche Goldscheibe ans Tageslicht. Unsere Schmuckscheibe kannte und zitierte die bisheri­ge Fachliteratur bloß auf Grund des im Jahre 1884 ged­ruckten Inventars des Museums des Komitats Vas. In dieses Inventar wurde das Stück mit dem irrtümlichen Fundort Paty eingetragen. Deshalb wurde daraus zuerst Rábapaty, sodann neulich Kőszegpaty (Makkay 1985/2, Cat. No. 17), im Komitat befinden sich nämlich mehrere Ortschaften mit dem Namen Paty. Jedoch hatte V. Pálffy-Daun in keinem dieser einen Besitz. Aus den unklaren zeitgenössischen Anga­ben kann festgestellt werden, daß Lipp den Namen Paty zu Gunstein einer Theorie im Zusammenhang mit einer 76

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