A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 18. (Veszprém, 1986)

Bóna István: Javarézkori aranyleleteinkről. Fejezetek a magyar ősrégészet múltszázad-századeleji történetéből

ky, der sie abzeichnete (=Pulszky Nr. 4) und Hampel kannten jedoch die Erwerbungsumstände nicht, die Eintragung in das Inventar gelang nur 1958 mit Hilfe der Zeichnung des Inventarbuches zu identifizieren (Abb. 7.). Die 3. Scheibe von Egger kaufte in den Jahren 1860/70 G. Kárász, ein Sammler in Szeged. Ihre gute Fotographie und ihr Gewicht (57,59 g) brachte der Katalog der Sammlung Kárász (Diner 1890, Nr. 4. Taf. I. 2) und wurde schon 1884 an der Budapester Ausstellung der Goldschmiedekunst (ÖM 11) ausgestellt, aus deren Katalog man erfahren kann, daß sie im Stil und in der Verzierung gerade so aussah, wie die Scheibe Nr. 3-4 von Pulszky im Nationalmuseum. (Abb. 8.). Anläßlich der Auktion der Kárász-Sammlung im Jahre 1893 oder nachher, gelangte die Scheibe in die Sammlung von M. Rosenberg nach Karlsruhe. 1906 wurde sie schon von dort publiziert, als Schmuck aus „Österreich-Ungarn" (Forrer 1907, Taf. 7,1). Der gegenwärtige Aufbewährungsort der Scheibe mit beschädigtem Rand ist zur Zeit nicht be­kannt. (Abb. 8-9.). J. Makkay wies zwar ausgezeichnet darauf hin, daß die Rosenberg-Scheibe wahrscheinlich aus den „Csepiner" Stücken stammt. Da er aber den Diner-Katalog nicht kannte, konnte er sie mit der Scheibe von Egger З /Kárász nicht iden­tifizieren. Deshalb vermutete er diese Scheibe als Funde von zwei vershiedenen, unbekannten Fundorten (Makkay 1985/2, Cat. 15 und Cat. 19). Über die in den Besitz der Adamovics-Familie, Guts­besitzer von Tenja gelangten Scheiben, wie davon schon die Rede war, sah K. Glembay die eine, die er auch wog und ab­zeichnete. Diese Buckelscheibe unterschied sich mit getrie­benem Zackmuster verzierter Umrahmung gewissermaßen von den Egger-Scheiben 1-3. Glembay wußte auch das sehr wohl, daß der Grundbesitzer auch über eine noch größere Scheibe, als die er sah, verfügte. Dieses letztere Exemplar wurde bald zum Verkauf angetragen. Die 1. Scheibe von Adamovics gelangte in die Sammlung von G. Ráth, von wo sie durch Ankauf schon 1871 unter der Inv.-Nr.: RM 233, 1871, 1 in das UngNatMus kam. Die Inventarnummer war bis heute unbekannt und deshalb konnte man Ursprung der Scheibe nicht erforscht werden. Sie ist mit der großen Scheibe Nr. 3. von Pulszky mit 14 cm Durchmesser und 103,82 g Gewicht identisch, die ebenso wie das von Glembay beschriebene und abgezeichnete mittel­große Exemplar an ihrer Umrahmung ein getriebenes Zick­zackmuster zeigt. Fl. Romer, der die Scheibe (und später auch die 2. Scheibe von Egger) erwarb, sah bestimmt, daß ihre Umrahmung und ihr brüst ähnlicher Buckel mit der vom „Csepiner Ingenieur" abgezeichneten Scheibe übereinstimmt, also offenbar Teil ein und desselben Fundes ist. Obwohl das Inventarbuch neben den durch das Rath-Geschäft er­worbenen Gegenständen keine Fundortangabe enthielt, kann­te oder zumindest vermutete Römer dennoch den Fundort der Scheibe. (Abb. 10.). Unsere Scheibe führt J. Makkay, obwohl sie „auffallend den Csepinern ähnlich" sieht, als ein Stück „mit vollkommen unbekanntem Fundort" an (Makkay 1985/2, Cat. 13), da ihr Maß und Gewicht nicht den zu den „Csepiner" Identifi­zierungen allein als Grundlage angenommenen ,Angaben" von tilembay entspricht, - sie ist größer und schwerer als das von Glembay vermutete, größte Exemplar. Da diese Scheibe tatsächlich viel größer als sämtliche anderen ist, konnte sie nicht im Besitz von Egger, folglich auch nicht in den Hän­den von Sacken gewesen sein. Ihre Ausführung, ihre Buckel, ihr ganzer Stil weist sie eindeutig zu den Scheiben von Ten­ja. Die 2. Scheibe von Adamovics. Die von K. Glembay ge­wogene und abgezeichnete Scheibe blieb jahrzehntelang im Besitz der Familie, tauchte erst in den Jahren 1930 im Kunst­handel auf. Damals wurde sie fotographiert und diese Abbil­dung zuerst von P. Patay publiziert (Patay 1958, Taf. 17,5). Nach einer längeren „Wanderschaft" im Ausland ist sie zur Zeit im Besitz des Württembergischen Landesmuseums zu Stuttgart. Von hier wurde sie von A. Hartmann (1982, 151, Taf. 115) mit der Fundortangabe „Westungarn" und den Golduntersuchungsergebnissen mitgeteilt. Ihr Foto und ihre Beschreibung entsprechen bis zu den kleinsten Details und Maßangaben der Beschreibung von Glembay, es liegt also außer Zweifel, daß das Exemplar einst im Besitz der Frau L. Adamovics war. (Abb. IL). Das Gewicht der Adamovics-Scheiben 1-2. beträgt ins­gesamt 155,52 g, also die Hälfte des von K. Glembay mitge­teilten 301 (oder 310) g Gewichtes des ganzes Schatzes. Es konnte festgestellt werden, daß auch die Egger-Scheiben 1­3 im Großen und ganzen dasselbe Gewicht hatten, von diesen ist uns das Gewicht von zwei Exemplaren bekannt (47,92 und 57,5 g). Das Gewicht der gleichgroßen Berliner Scheibe kann auf 50 g geschätzt werden. Die bekannten Ge­wichtsdaten werfen den von Glembay vorgestellten Gold­schatz über den Haufen. Die Komitatsbehörde teilte näm­lich zweifelsohne den Schatz dem Gewicht nach in zwei Teile. Der Bauer von Tenja erhielt 3 Scheiben von 47-50­57 g Gewicht, insgesamt etwa in 44 1/2 Goldgewicht, die Adamovics-Familie eine 103 g und eine 51,7 g wiegende Scheibe, ebenfalls in etwa 44 1/2 Goldgewicht. - Der Schatz bestand demnach aus 4 mittelgroßen Scheiben und aus einer großen Scheibe, insgesamt also aus 5 Stücken, deren Ge­samtgewicht der glaubhaften Angabe von Glembay nach, 85 Goldgewicht übertraf, jedoch 90 nicht erreichte. Ihr Stil ist völlig gleich, außer den Exemplaren von Tenja sind uns ähnliche Goldscheiben von nirgendsher bekannt. Nicht ganz die gleiche waren aber selbst die 4 mittelgroßen Scheiben. Ihre Randverzierung, das Maß, ihre Buckel und die Dicke unterscheiden sich gewissermaßen voneinander, die 5 Scheiben des Schatzes haben zumindest zu 3 „Garnituren" gehört. Die von K. Glembay beschriebenen Fundumstände sind glaubhaft und zuverlässig, selbst die Behörde konnte nichts anderes feststellen. Die Goldscheiben lagen frei in einer klei­nen Nische, genau so wie die Schatzfunde von Stollhof. Außer den 5 Scheiben konnte der an Ort und Stelle mit anderen arbeitende Bauer aus Tenja nichts gefunden haben. Er hatte ein großes Glück, daß die Scheiben vom ersten An­käufer (der für das Ganze ein Zehntel zahlte, was er spä­ter für die Hälfte erhielt) konfisziert wurden. *** Im Inventarbuch des Nationalmuseums und in der zeit­genössischen Fachliteratur erscheint schon 1861-62 infolge der Güte von K. Glembay der Ortsname Csepény-Csepin. Die Bezeichnung hielt sich bis zum Tode des „Csepiner" Glembay, infolgedessen Fl. Römer die von Rath, sodann von Egger gekauften Goldscheiben als Teile des „vom Csepiner Ingenieur" beschriebenen Goldfundes betrachtete. Dermaßen, daß er sie einmal im Jahre 1869 auch tatsäch­lich so nennt (ArchÉrt I, 1869, 298). Diese bequeme Benen­nung halttete auch später an ihnen. J. Hampel, der junge Nachfolger von Römer kannte we­der die Inventarbücher, noch die Fundumstände, hingegen die Benennung. Als er 1880 einer neuen Goldschatz kaufte (aus Csépány, Kom. Borsod, s. weiter unten), zog er sie mit den 5 Goldscheiben des Nationalmuseums zusammen und stellte sie mit Angabe des Fundortes „Csepin bei Essek" aus (Hampel 1881, 17). Einige Jahre später hielt er nur mehr 3 GoldscheiDen des Nationalmuseums für „Csepiner" (Ham­pel 1886, 67, 1892, 21) - wie wir es bei unserem 2. Fund nachwiesen, in Wirklichkeit die Jankovich-Scheiben 1,3 und die Ráth-Scheibe. Seine Meinung wurde für die ungarische Archäologie zum Gesetz. Dieser nicht existierende „Csepi­ner" Scheibenfund nahm hundert Jahre hindurch den Platz des Schatzes von Tenja ein. Der hundertjährige Irrtum kann die Beibehaltung des Namens „Gsepin/Cepin" weder begründen, noch erklären (so Makkay 1985/2, indessen 1985/1, 159ff. und 213, Anm. 58 IS

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