A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 18. (Veszprém, 1986)

Kubinyi András: A nagybirtok és jobbágyai a középkor végén az 1478-as Garai–Szécsi birtokfelosztás alapján

tare umrechnen bekommen wir als Summe 95681 Hektare, die 1478 vermessen wurden. Fast die Hälfte - 44,1% ­bestand aus Wäldern. Die meisten Wälder gab es in der in den Komitaten Vas und Veszprém liegenden Herrschaft Somló: da bestand 78% der Garai-Besitzungen aus Wäldern und im Komitat Veszprém liegenden Herrschaft Csesznek (59,8%.) Der Prozentsatz der Ackerfelder (auch ein grosser Teil der Viehweiden wurde dazu gerechnet) betrug sich auf 39%. Die Weingärten in den Garai-Besitzungen machten 8,4, die Wiesen 5,7% aus. Die meisten Weingärten finden wir in der syrmischen Herrschaft Csörög: 3726 Hektare, also 58,9% der Fläche der Herrschaft. (Der syrmische Wein war der damalige Qualitätswein Ungarns.) Interessanterweise gab es sehr wenige grundherrliche Eigenbetriebe. Nur 0,8% der Ackerfelder und 4,6% der Wiesen wurde vom Grundherren im Eigenbetrieb bearbeitet. In den meisten Herrschaften gab es keine Meiereien des Grundherren: es herrschte also bei den Garai die grundherr­liche und nicht die gutsherrliche Form vor. Zur Meierei in Nagyság (Kom. Vas, Herrschaft Somló) gehörten 118 Hektare Ackerfeld und 42 Hektare Wiesen. In der Meierei gab es zwanzig Jahre später u. a. 22 Ochsen und 17 Kühe, bzw. zwei Wagen, fünf Pflüge, und drei Pflugscharen mit drei Karren. Es scheint also, dass das Gut mit herrschaftlichen Geräten und Zugkraft bearbeitet wurde. Zur Meierei von Siklós (Kom. Baranya, Herrschaft Siklós) gehörten 135 Hek­tare Ackerfeld und 28 Hektare Wiesen. Rodungen gab es auch nicht viel. Man findet diese fast nur in den beiden westlichen Herrschaften. In der Herrschaft Somló war 3,4% der Ackerfelder und 5,1% der Wiesen, in der Herrschaft Csesznek aber 30,7% Ackerfelder und 28,2% der Wiesen Rodungsgebiet und gehörte also nicht zu den Hörigenhufen. Die Grösse der grundherrlichen Steuereinheit, der Hufe, veränderte sich in jedem Dorf. Wir finden ebenso ganzen Hufen mit 2 (!) Hektare Ackerfeld, wie - aber sehr selten ­über 60 Hektare. Die Dörfer mit Zwerghufen kann man auf zwei Typen teilen. Wo - wie im Komitat Valkó - die Zwerg­hufen ein Ergäbnis einer früheren, wahrscheinlich nicht ganz durchgedachten Siedlungstätigkeit waren, können wir ein sehr hohes Prozent der Wüstungen beobachten. Wo dage­gen die Bauern andere Erwerbsmöglichkeiten (Weinbau, Fischerei suw.) hatten, war die Zwerghufe nicht sehr interes­sant. Die Riesenhufen kann man dagegen meist in den Vieh­zuchtgebieten beobachten, wo die Ackerfelder allen anschein nach als Viehweiden benutzt wurden. In der Teilungsurkunde von 1478 wurden 4 Märkte, 127 Dörfer (von denen 6 später auch Märkte wurden), 7 Teilbe­sitzungen und 65 Wüstungen zusammengeschrieben. Es gab 3005 ganze Hufen, von denen 1125,25 bewohnt waren. 62,6% der Hufen war also unbewohnt. Da die Bauern oft auf Teilhufen wirtschafteten, gab es auf den bewohnten Hufen 1910 Bauernstellen. 18,9% finden wir in den vier Märkten (oppidum.) Der Wüstungsprozess hatte auch in den Märkten das kleinsten Ausmass: 41,5% der ganzen Hufen und 41,9% der Bauernstellen war unbewohnt, dagegen sind diese Prozentsätze bei den später zum Markt erhobenen Ortschaf­ten, bei den Dörfern und bei den Teilbesitzen 60,7%, bzw. 57,4%. In den 65 Wüstungen gab es 352,25 unbewohnte ganze Hufen und 416 verlassene Bauernstellen. Der Anteil der wüsten Hufen, bzw. Bauernstellen war nur in den beiden westungarischen und in der syrmischen Herrschaft Csörög unter 50%. Zwischen 50- und 60% finden wir in der Herr­schaft Siklós im Komitat Baranya und in den südlich von ihr hegenden Dörfern im Komitat Pozsega. Sonst ist der Wüs­tungsanteil höher als 70, bzw. 80%! Der Anteil der Teilhufen ist auch unterschiedlich. In den beiden westlichen Herrschaften Somló und Csesznek gab es laut der Konskription keine einzige ganze Hufe, meistens finden wir halbe, in einigen Dörfern Viertelhufen. Wenn wir nur die bewohnten Hufen betrachten, war 1478 die durch­schnittliche Grösse einer selbständigen Bauernstelle im Ga­rai-Besitz 0,59 Hufe. Mit einer Bauernwirtschaft in der Höhe von 0,31 Hufe können wir bei den Dörfern im Komitat Po­zsega und in der Herrschaft von Sárád im Komitat Temes rechnen. Es folgen die westungarischen Herrschaften: Csesz­nek mit einem Durchschnitt von 0,36 und Somló von 0,44 Hufen. Bei allen anderen Herrschaften kommt mehr als eine halbe Hufe auf einem Bauer. Die Hufengrösse war aber nicht einheitlich, ferner besassen die Bauern auch andere Erwerbs­quellen, so kann man aus diesen Angaben sehr schwer Ruck­schlüsse bilden. Dennoch benutzte die frühere ungarische Geschichts­schreibung fast nur diese Angaben und auch diese nicht voll­ständig. Viel wichtiger sind aber die den Szécsi-Anteil bet­reffenden Angaben. Diese geben ja auch die Namen der Bauern an und sind naturgemäss viel mehr vollständig, als die global angegebenen Angaben bei den einzelnen Ortschaf­ten. Die Konskription des an Szécsi ausgeteilten Achtels zeigt, dass man die jetzt erwähnten statistischen Angaben über Hufengrösse, oder über den Wüstungsprozess korrigie­ren muss. Als Beispiel können wir erwähnen, wenn in einem Dorf, wo nur halbe Hufen konskribiert wurden, Szécsi solche Bauern erhalt, die zwei halbe Hufen haben, also eine ganze Hufe wirtschaften. Die durchschnittliche Grösse einer Bauern­stelle muss also doch etwas höher gewesen sein, wie es aus der statistischen Angaben aussah. Viel wichtiger ist eine sehr oft in dem Szécsi-Anteil erwähnte Sache. Wenn Szécsi einen auf einer Teilhufe wirtschaftenden Bauer bekam, erhielt er sehr oft als wüste Teilhufe - deren früherer Be­sitzer dann nicht angegeben ist - eine solche, die „im Hof,, eines solchen Bauern liegt, dessen Teilhufe ein Anteil von Szécsi wurde. Man kann nachweisen, dass im diesen Fall der Bauer tatsächlich eine ganze Hufe bewirtschaftete, die grundherrlichen Renten aber nur vom einen Teil seiner Hufe bezahlt hat, den anderen Teil pachtete er vom Grundherren unter besseren Bedingungen. Das bedeutet, dass nicht nur die durchschnittliche Hufengrösse höher als angenommen sein musste, sondern auch der Wüstungsprozent niedriger war, als es die statistischen Angaben zeigten. Es gibt aber noch etwas interessantes in der Konskrip­tion des Szécsi-Teiles. Es werden da alle Familienober­häupter namentlich angeführt und so steht es ganz fest, dass auf einer Bauernstelle, die auch eine Viertelhufe sein konnte, sehr oft mehrere, oft sogar vier Familien wohnten. Da Szécsi tatsächlich ziemlich genau einen Achtel bekommen hat, können wir diesen Anteil mit acht multiplizierend - wenn auch hypothetisch - die tatsächliche Familienzahl der Garai­Besitzungen bekommen. So gab es da 2516 Familien und auf eine Familie fiel 0,45 ganze Hufe. Am dichtesten war die Herrschaft Siklós besiedelt. Es scheint also den Bauern tatsächlich nicht sehr gut ge­gangen haben, zwar müssen wir annehmen, dass die wirklich wüst gebliebenen Hufen von den anderen Bauern als Pacht bebaut wurden. Es gab also wahrscheinlich eine Schicht von Grossbauern, deren bestimmt nicht schlecht ging und da­neben viele, pauperisierte Klein-Bauern. Das Zusammen­wohnen mehrerer Bauernfamilien in einem Haus, oder Hof konnten wir als Konsequenz der königlichen Steuerpolitik auch anderswo in Ungarn beobachten. 226

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