A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 17. (Veszprém, 1984)
†Nagy László: A veszprémi tobakok
FORRÁSANYAG A Bakonyi Múzeumban levő céhiratok, leltári számai: 70.1321.1. — 70.1432.1. A Veszprém Megyei Levéltár tobakvonatozású anyaga e tanulmány írója által készített másolatokban a múzeum adattárában: Ipartörténet 8198/1—168/69; 8199/1—86/69; 8201/1—17/69. leltári szám alatt. Felhívjuk továbbá a figyelmet a szerzőnek a Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 10. kötetében Das Komitatsmuseum zu Veszprém betrachtete es immer als seine Aufgabe, die Geschichte der Handwerkerzünfte der Stadt und des Komitats aufzuarbeiten und die einzelnem Kleingewerbe zu beschreiben. Mit der Geschichte der Tobakenzunft von Veszprém begann sich Dr. László Nagy bereits in der dreißiger Jahren, als junger Direktor des Museums, zu beschäftigen. Neben dem Sammeln gegenständlichen und schriftlichen Materials aus Veszprém und dem Komitat Veszprém führte er Studien auf diesem Sachgebiet in Erdély und auf dem Balkan. Seine Forschungen faßte er nach langer Pause Anfang der 60-er Jahre zusammen. Der erste Teil seiner Studie erschien im Jahre 1971 im Band 10 der Serie „Mitteilungen der Museen des Komitats Veszprém" unter dem Titel ,,Die Tobaken von Veszprém". In seiner Einleitung kündigte er die Fortsetzung seiner Studie und deren Inhalt an. Die Arbeit wurde 1978 durch seinen Tod unterbrochen, der Abschnitt seiner Studie: Die Organisation und die Tätigkeit der Zunft, weiterhin das Verzeichnis der Beamten und Mitglieder der Zunft sowie ein dem ersten Teil ähnliches genaues Quellenverzeichniss konnten nicht mehr fertiggestellt werden. Nachdem die Redaktion jedoch über das Material Kenntnis erhalten hatte, entschied sie sich für die Veröffentlichung des nicht vollständig beendeten IL und III. Abschnittes. Sie urteilte so, daß diese eine nützliche Ergänzung des ersten Teiles sind: sie geben der Gewerbebeschreibung einen gesellschaftlichen Hintergrund. Dem Forscher werden am ehesten die Quellenverzeichnisse fehlen. Diese zu rekonstruieren war aber für die Redaktion des Bandes nicht möglich. Die Quellen des IL und III. Abschnittes sind das Komitatsarchiv und das sich auf die Tobakenzunft beziehende Schriftmaterial des Museums (Zahlenangaben, Protokolle usw.). Ihre Archivnummern haben wir aus dem Quellenmaterial des ersten Teiles übernommen. Der IL und III. Teil der Abhandlung über die Tobaken von Veszprém berichtet, stellt die finanzielle und gesellschaftliche Situation der Zunft und ihrer Mitglieder dar. Der IL Teil beinhaltet die geschichtlichen Bedingungen der Entstehung der Zunft. Die Tätigkeit der Zunft regelnden Artikel vom Jahre 1692 bzw. deren Kopie von 1762 befinden sich im Archiv des Komitats Veszprém. In diesem Abschnitt ist die Rede vom gemeinsamen Einkommen der Zunft, ihren Ausgaben, ihrer Geldwirtschaft, die der Autor aus den Rechnungsangaben der Zunft feststellte, zusammenfaßte und bewertete. Die in den Artikeln vorgeschriebenen Quellen des "Reichen des Partnerglases 530 megjelent A veszprémi tobakok című tanulmánya első részéhez fűzött jegyzetanyagának (225—230. 1.) alábbi tételeire, amelyekből a szerző tanulmánya II. és III. részének adatanyagát is merítette: 2., 3., 4., 5., 6., 7., 14., 17., 18., 19., 23., 24., 32., 33., 34., 38., 39., 4L, 57., 58., 59., 60., 68., 153., 168., 177., 184., 189., 234., 248., 249., 250. számú jegyzeteire. gemeinsamen Einkommens sind: die Dingung und Freimachung des Lehrburschen, die Dingung und Freimachung des Gesellen*, Meisterschaft und Meisterprüfung, der Eintrit in die Zunft, das Katorgeld, Führen eines Schildes, und die Gebühren für das Einlösen des dienstleistenden Zeugnisse und nicht zuletzt das Strafgeld, das die Zunftmitglieder und Beamten dann zahlten wenn sie gegen die Vorschriften dehnten sich neben den Regeln, die sich auf das Gewerbe und die organisatorischen Pflichten bezogen, auch auf die Ausübung der Religion durch die Zunftmitglieder aus. Aus der Studie geht hervor, daß ein großer Teil der Gelder für gesellschaftliche Verpflichtungen und damit verbundenes gemeinsames Essen und Trinken verwendet wurde, in die Entwicklung des Handwerks wurde kaum etwas gesteckt. Ein wichtiger Teil dieses Abschnittes ist der wirtschaftliche Kampf, den die Zunft mit den aus den Zünften ausgeschlossenen jüdischen Lederbereitern und Lederhändlern führte. Der Autor stellt anschaulich und mit vielen Angaben illustriert den unbezwingbaren Nachteil der Zunftproduktion, die das Zeitalter ihres Niederganges erlebt, dar, gegenüber den außerhalb der Zünfte Stehenden, die die freieren, ungebunderen Formen des frühen Kapitalismus praktizieren. Im III. Teil der Studie deckt der Autor, indem er die Topographie der Gruppen der Tobakenhäuser von Veszprém zugrundelegt, das Leben ihrer Bewohner, ihre Familienbeziehungen, gesellschaftliche und Vermögenssituation auf. Es ist sehr schade, daß die vom Autor geplante Landkarte, die den Platz dieser Hausgruppen zeigt, nicht mehr fertiggestellt werden konnte. In diesem Abschnitt zeichnet er ein anschauliches Bild von den Bewohnern der Häuser, gibt er einen Einblick in ihr Leben innerhalb der Familie, der Zunft, in ihre Moral, macht er uns mit ihren Vermögensverhältnissen bekannt. Die Quellen hierzu sind die Zunftprotokolle und die Urkunden verschiedenen Behörden. Aus den Erbschaftsinverturen sind die Einrichtungsgegenstände erkennbar; Beweise des Wohlstandes oder des Elends. Das zitierte Sprachmaterial gibt wichtige Angaben zur Sprache des Handwerks ebenso wie zum Zustand der ungarischen Sprache der Gegend von Veszprém im 18. und 19. Jahrhundert, zu ihren mundartlichen Eingentümlichkeiten. Der Stil der Studie, hauptsächlich die anschauliche Darstellungsart des dritten Abschnitts, spricht auch für die schriftstellerische Veranlagung des Autors. LÁSZLÓ NAGY DIE TOBAKEN DER STADT VESZPRÉM (Ein lederverarbeitendes Kleingewerbe im 18. und 19. Jahrhundert) (II. und III. Teil)