A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 9. (Veszprém, 1970)
Cserny Margit: Adatok Veszprém megye 1848–49-es történetéhez
'" Arató—Spira: i. m. II/ "» VÁL Áll. Biz. jkv. 732/1849. 184 Uo. 731/1849. " 5 Keszthely város levéltára Biz. jkv. 283/1849. 1M Keszthely város levéltárából idézek néhány bejegyzést: Honvédek feljelentői díjat kapnak.— 1199/663. — Noszlopy Gáspár körözése 1231/7. Volt honvédtisztek összeírása 14. Honvédek jelentkezzenek 1231/16. — Volt vadász és guerilla csapatbeli honvédek befogandók. 1231/42. — Der im Frühjahr 1848 entbrannte Kampf des ungarischen Volkes um die Abschaffung der feudalen Unterjochung und die Erringung der nationalen Unabhängigkeit wurde durch jene Gegensätze entfacht, die sich auf wirtschaftlichem, politischem und gesellschaftlichem Gebiet mit immer wachsenderer Heftigkeit meldeten. Da im damaligen Wirtschaftsleben Ungarns das Agrarwesen vorherrschend war, kam einer Änderung der bestehenden feudalen Besitzverhältnisse grundlegende Bedeutung für die Verwirklichung eines bürgerlichdemokratischen Umbruchs zu. Für das Komitat Veszprém war das Überwiegen des feudalen Großgrundbesitzes besonders kennzeichnend. Seitens der Großgrundbesitzer gab es wohl unverkennbare Bestrebungen zur Einführung einer moderneren Bodenkultur. Dies ging aber immer wieder mit Verletzung bäuerlicher Interessen einher. Die Tendenz zur Ausweitung des Gehöftegebiets des sich kapitalistisch organisierenden Großgrundbesitzes, die durch einen wachsenden Familienstand erzwungene Parzellierung des bäuerlichen Grundbesitzes sowie wirtschaftliche Schwierigkeiten, bedingt durch die halbkolonialen Verhältnisse des Landes lasteten immer schwerer auf dem Leben der Bauernschaft. In der Folge verschärften sich die Gegensätze zur herrschenden Gesellschaftsklasse, wie dies auch aus zahlreichen damaligen Prozeß-Schriften über vor Urbarial gerichten anhängigen Besitzstreitigkeiten hervorgeht. Auf dem Gebiet des Komitats Veszprém spiegelt jener Prozeß fast alle Aspekte der Gegensätze zwischen Gutsherrschaft und Leibeigenen, der die Abtei von Tihany ihren Leibeigenen gegenüberstellte. So wie die feudalen Bindungen die Entwicklung der Bauern hemmten, waren es wiederum die Zunftverhältnisse und die österreichische Zollpolitik, die einer rascheren Industrialisierung des Landes im Wege standen. Der größte Teil der auf dem Gebiet des Komitats ansässigen Handwerksleute — sie machten 2,49% der Bevölkerung aus — hatte nur kleinere Werkstätten. Lediglich einige wenige Gewerbebetriebe beschäftigten 40—50 Arbeiter. Handel und Wandel auf dem Gebiet des Komitats waren recht bedeutend. Man zählte damals 296 Handelsleute, hinzu kam noch ein lebhafter Durchgangsverkehr. Die 1846 erfolgte Gründung einer Sparbank wirkte sich weiter günstig auf die Entwicklung von Handel und Gewerbe aus, wenn auch ihre Mittel die Kreditbedürfnisse nicht befriedigen konnten. Unter den Vorkämpfern für eine bürgerlich-demokratische Neuordnung des Landes finden sich auch die Spitzen der Intellektuellenkreise des Komitats. Die beamteten Leiter des Komitats bezeugten wiederholt ihre fortschrittliche, nationale Gesinnung. Dies geht auch aus den jeweiligen Instruktionen an die in den Reichstag entsandten Abgeordneten des Komitats hervor, in denen immer wieder gegen das herkömmliche Administratorensystem Stellung genommen wurde. Hierfür spricht auch die Begeisterung, mit der die Komitatsherren dem von Lajos Kossuth vorgeschlagenen reichstägigen Adressenentwurf beipflichteten. Honvédek vizsgálata Keszthelyen és Sümegen 1231/57. — Lakosság honvédek szökését elősegíti 1231/52. — A feljegyzéseket végző városi tisztviselő érzelmeit tükrözik az ilyen megfogalmazások: Aljas megfigyelések, ki hogyan viselte magát a revolutio alatt. (Beírva 1192/380. sz. alatt.) vagy: Hazaáruló Zichi Ödön gróf eladott vagyona'után tudakozódás. Uo. 382. sz. Katonai hatóságok elég ok néíkül, könnyelműen sok embert letartóztatnak. 1192/410. "' Nóvák Mihály: i. m. 211. "« Dornyay Béla: Bakony. Bp., 1927. 231. és 252. Überall im Komitat wurden die revolutionären Errungenschaften der März-Ideen mit Begeisterung begrüßt. Doch die neuen Gesetzte, die das Feudalsystem zum Fall brachten und der bürgerlich-demokratischen Entwicklung einen Weg bahnen sollten, wiesen Mängel auf, die beim Volk Unwillen erregten. Die meisten Klagen richteten sich gegen den G.-A. X., in dem die bis dahin bestandenen Regelungen betreffend separate herrschaftliche Weiderechte bestätigt und diese unumstö ßlich erklärt wurden. An einigen Orten (Hidegkút, Dudar, Polány) kam es deswegen auch zu tätlichen Ausschreitungen. Anderwärts wiederum suchten die Bauern ihre Forderungen auf dem Beschwerdeweg durchzusetzen. Auch für die Abschaffung der noch bestehen gebliebenen Urbarialrechte und Privilegien, bzw. für deren uneingeschränkte Ausübung kam es zu Bewegungen und Kundgebungen aus den Kreisen der Betroffenen. Die Kleinhäusler am Dorfe, die von der Abschaffung der Leibeigenschaft nichts profitierten, waren mit der Neuordnung unzufriedea und verweigerten kurzweg die Arbeit. Um sie wieder „botmäßig" zu machen, wurden neue Ordonanzen erlassen bzw. nötigenfalls kam es auch zu Zwangsmaßnahmen. Die Tatsache aber, daß die breiten Massen des Volkes zum Schutze des Vaterlandes bereitwillig unter die Fahnen eilten, ist ein glänzender Beweis für ihre hingebungsvolle Vaterlandsliebe. Neben der Werbung für die Nationalgarde und der Musterung der Wehrfähigen für den Dienst mit der Waffe gab es auch zahlreiche, die sich für den Dienst am Vaterland freiwillig meldeten. Aus der Stadt Veszprém zog etwa ein Drittel der bewaffneten Einheiten am 3. Juli 1848 zum Schutze der Draulinie ins Feld. Den Kern der im Städtchen Keszthely und seiner Umgebung angeworbenen Einheiten der Nationalgarde bildeten die Studierenden der landwirtschaftlichen Akademie „Georgicon". Viele von ihnen bestanden in Ehren die Feuertaufe in den Honvéd-Bataillonen Nr 7 und 56. Erfolgerich war auch das Aufgebot des Landsturms, nachdem der Banus von Kroatien, Jellasics, die Draulinie überschritt und zum Angriff überging. In Veszprém selbst, dann aber auch in Pápa, auf der Ebene von Tapolca und in der Umgegung von Keszthely strömte das Volk zusammen, um dem Vaterland zur Hilfe zu eilen. Einheiten der Nationalgarde aus dem Komitat Veszprém nahmen auch am Gefecht von Pákozd sowie an den Operationen gegen die österreichischen Truppen des Generals Roth teil. Im Monat Oktober desselben Jahres zog die Nationalgarde von Veszprém unter Führung des Obergespans und Regierungskomissars Antal Hunkár nach der westlichen Landesgrenze. Bei Kanizsa verstärkten sie die Truppen des HonvédGenerals Perczel und fochten gegen den Österreicher Nugent. Die Grenzwacht währte bis zum 25. Dezember, als sich die von einer Übermacht bedrohten Honvédtruppen befehlsmäßig zurückzogen. Gegen die vordringenden Kaiserlichen operierten auch ungarische Freischärlertrupps, aber mit wenig Erfolg, und bald war das ganze Gebiet des Komitats Veszprém von österreichischen Heeren besetzt. Die Besetzung Beiträge zur Geschichte der Revolution und des Freiheitskampfes 1848—49 auf dem Gebiet des ungarischen Komitats Veszprém 144