A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 5. (Veszprém, 1966)

Vajkai Aurél: A Balaton északi partjának présházai

Berg) wo der Weinbau schon im 11-ten Jahrhundert getrieben wurde. Neben mehreren einfachen Kelter­häusern (59-stes Bild 1 ; 62-stes Bild, 2) haben die Gebäude mit zwei Geschossen interessantere Aus­führungen (1792, 59-stes Bild, 2, 3; 62-stes Bild, 4). — Die Merkwürdigkeit eines 23 m langen Kelter­hauses mit zwei Geschossen bilden die Steintafeln mit Gedichten die der einstige Besitzer an die Wand, angebracht hatte (1787, 59-stes Bild; 4; 62-stes Bild 3). — Am Szentgyörgyhegy steht schließlich das schönste Weinbergsgebäude des ganzen Balatonufers, ein ehemaliges Herrengutsweinhaus, an seinem Giebel barocker Biegung mit Steinstatuen, mit einem Säulen­balkon und in dem Untergeschoß mit einem gewölbten Keller, der in der Mitte mit einer Säulenreihe unter­stützt ist (Ethn. 1956, 77). 20. Balatongyörök. — Im Weinberge ragen mehrere Kelterhäuser mit ihren wechselvollen, künstlerisch ausgeführte Stuckarbeit tragenden Giebeln hervor. Ein Giebel hat barocke Biegung, das Lüftungsfenster eines anderen ahmt einen Faßmund nach (1872), andere zeichnen sich mit ihren Aufschriften und sonstigen Dekorationsmotiven aus(z. B. Krug mit Relief, Glas). Jahreszahlen: 1843, 1854, 1860, 1872. — Grundriß der Kelterhäuser: kleines Zimmer + Kelterhaus nur mit einem schmalen Streifen von Dachboden oder ohne Dachboden + innerer Keller mit Dachboden, das ganze unter einem gemeinsamen Dach. 21. Lesencenémetfalit, Lesencetomaj, Lesenceistvánd, Várvölgye. — Während die Kelterhäuser in der Nähe des Balatons ihrem Stile und ihrer Ausführung nach am wechselvollsten und oft den Häusern der Stadt ähnlich sind, in dem Maße der Entfernung vom See werden sie einfacher und im allgemeinen nehmen sie die Form eines Bauernhauses an. Das ist der Fall auch in dieser vom Balaton etwa 15 km weit gelegenen Gegend, wo die einfachen, strohbedachten Kelter­häuser mit der Form eines Bauernhauses verbreitet sind, die aus Kelterraum + Keller bestehen (Bild 60). — Ab und zu kann man auch Giebel mit Auf­schriften sehen (1823, Bild 61). 22. Rezi. — Die Kelterhäuser sind mit einem Ge­schoß in bescheidener Ausführung gebaut (62-stes Bild, 6-8). 23. Vonyarcvashegy, Gyenesdiás, Cserszegtomaj. — Diese drei Ansiedlungensind Berggemeinden, d.h. der Weinberg ständige Einwohnner hat, wemzufolge der Bautechnik über den Weinbau hinaus eine wichtigere Funktion zukommt und dementsprechend soll das Gebäude sowohl als Wohnhaus dienen als auch den Zwecken der intensiven Landwirtschaft entsprechen (Stall, Scheune, Schuppen usw.). Diese Berggemeinden sind während des 18-tenund 19-ten Jahrhunderts zu­standegekommen; das ursprünglich nur zum Weiner­zeugen gebrauchte Gebäude wurde zu Wohnzwecken umgestaltet oder ergänzt und später wurden ausge­sprochene Wohngebäude errichtet. Das Bauen in der Berggemeinde ist im allgemeinen einfach und die Armut hat den Bauwirt gezwungen alles in kleinen Dimensionen zu planen. Einige noch bestehende, aus Balken zusammenge­fügte Holzkeller dürften aus dem 17-ten und 18-ten Jahrhundert herrühren (Ethn. 1956, 68; der älteste ist aus 1644, für die Beschreibung s. Néprajzi Értesítő 1939, 48-59). — Unter den alten Gebäuden bestehend aus Kelterhaus + Keller unter einem gemeinsamen Dach gibt es welche in der Wohnhausform. Daten: 1801, 1808 (Ethn. 1956, 71, 73); 1839 (64-stes Bild, 1). — Die Reliefdekoration eines größeren, ehemaligen Gutskelterhauses mit zwei Geschossen kommt aus 1782 (Bild 63). Es gibt noch Häuser mit Flechtzaunwänden (64-stes Bild, 2, 3), solche mit Rohziegelwänden und mit Küchen ohne Rauchfang (64-stes Bild 4, 5), dann Häuser mit gestopften Wänden und mit Küchen ohne Rauchfang; der allgemeine Typ ist jedoch: Zimmer mit Steinwänden + Küche + Kelterhaus + Keller wie Haus eingeteilt, meistens unter einem gemeinsa­men beschilften Satteldach. Mit dem Untergang des Weinbaus hat sich die ursprüngliche Funktion der einzelnen Räume geän­dert: der Keller wurde manchmal mit Sondereingang versehen und konnte möglicherweise als Stall benutzt werden und der Kelterraum übernahm die Rolle einer Speisekammer. — Die Küche konnte ohne Rauch­fang sein (64-stes Bild, 7) oder konnte einen Freirauch­fang haben (64-stes Bild 8-12). Gebäude mit zwei Geschossen kommen in der Berggemeinde nur selten vor (64-stes Bild, 13, 14). Der Keller ist meistens ein über dem Boden stehen­des Gebäude, nur der in die Hügelseite gebaute gewölb­te Keller wurde mit Erde bedeckt. — Der Stall und die Scheune sind oft separate Gebäude; das Heu wurde vom Dachboden durch einen teils mit Bretterdach ver­sehenen Schacht in den Stall heruntergestreut (64-stes Bild, 17). — Der Wagen wurde in dem auf ein paar Stangen gefestigten Schuppen gehalten, dessen Decke mit Stroh hoch bestreut wurde (64-stes Bild, 15, 16). Nach einem Rückblick auf die oben beschriebenen Kelterhäuser kann festgestellt werden, daß am nörd­lichen Balatonufer Kelterhäuser von wechselvollsten Formen zu sehen sind. Die einfacheren können als selbständige Bauwerke des Volkes betrachtet werden, während im Planen der Weinhäuser des niederen Adels und der Gutsherren schon wahrscheinlich ge­lernte Fachmänner mitgewirkt haben, ohne jedoch den volkstümlichen Charakter unterzudrücken. Beim Registrieren der langen Reihe dieser Denk­236

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