A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 4. (Veszprém, 1965)

Molnár László: A Herendi Porcelángyár jubileumi szoborpályázata

Preisausschreiben für Kleinplastik anläßlich des Jubiläums der Herender Porzellanfabrik Das 125 jährige Jubiläum der Herender Porzel­lanfabrik ist mit dem Beginn der Fabrikunterneh­mung von Moritz Fischer eng verbunden. Die sich auf die Geschichte des Herender Porzellans bezie­henden bisher bekannt gewordenen Angaben ver­knüpfen die Gründung ursprünglich mit dem Na­men von Wenzel Stingl. Fischer hat jedoch vor allem bei der Ausgestaltung des „Herender Stils" bede­utende Verdienste zu verzeichnen. Anläßlich des Jubiläums schrieb der Rat für Kunstgewerbe und die Landesunternehmung für Feinkeramisches Gewerbe des Ministeriums für Bau­wesen einen Landeswettbewerb zur Entwerfung plastischer Schöpfungen und Schmuckgegenstände aus. Von den eingesandten Arbeiten wurden sieben von der Jury mit einem Preis ausgezeichnet. Dies ist als ein recht bedeutendes Ergebnis zu betrach­ten, selbst in dem Falle, daß die Schöpfungen in der modernen plastischen Darstellung durch Por­zellan neue Wege suchen und diesen Zustand auch an sich tragen. — Hierbei enthüllen sich all die Probleme, die sich den Entwerfern im Zusammen­hang mit der Themenwahl, sowie der zeitgemäßen Formung stellen. Die preisgekrönten Arbeiten zei­gen uns im Rahmen der realistischen Auffassung nicht nur die Stilprobleme der Gewerbekunst der Gegenwart, sondern auch die zu lösenden Aufga­ben der zeitgemäßen Darstellung im Kunstgewer­be unserer Zeit. Der Aufschwung der Kleinplastik erfolgte in der Herender Porzellanfabrik erst verhältnismäßig spät, in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhun­derts und auch ihr prägte sich in zwei Jahrzehnten, den Gefäßen ähnlich, der eigenartige „H eren cler plastische Stil" auf. Bis Mitte 1940 wurden in er­ster Reihe dem Geiste der allgemeinen Kunstan­sprüche des Zeitalters folgend historische, politi­sche, religiöse, Sport- und Aktstatuetten herge­stellt. Während der vergangenen zwanzig Jahre ka­men einerseits in traditionellem Sinn genommene realistische, andrerseits völlig ungebundene Be­strebungen in Gehalt und Form zur Geltung. Kei­ne von diesen führte jedoch zu den erwünschten künstlerischen Ergebnissen. Die richtige Auslegung der Modernität und ihre Ausdrucksweise in der künstlerischen Schöpfungs­arbeit kann zur Lösung der Schwierigkeiten in der heutigen Porzellankleinplastik führen. Das eine moderne Kunst beanspruchende Publikum, sowie das künstlerische Können der schaffenden Künst­ler kann nicht nur in Herend, sondern auch in der gesamten Gewerbekunst Ungarns die wahr­haftig moderne Kunst gestalten. László Molnár 316

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