Veszprém kora középkori emlékei (Veszprémi Múzeumi Konferenciák 5. 1994)

Sipos Enikő: Művesség és tudomány: Szent István miseruhájának készítée

Enikő Sipos KUNST UND WISSENSCHAFT: HERSTELLUNG DES MESSEGEGEWANDES ISTVÁN DES HEILIGEN Die Bilderreihe des zu einem Mantel umgeänderten Glokkengewandes konnte erst nach seiner Heimkehr in allen Einzelheiten identifiziert, samt den Bilderversen gedeutet und teils rekonstruiert werden. Éva Kovács kam im Laufe ihrer Forschungen zur Schlussfolgerung, daß das Messegewand aus Anlass eines Jubiläumfestes oder Doppeltjubiläums gefertigt wurde. Das eingestickte Datum - MXXXI und die Indiktion XIIII - können nämlich gleicherweise die tausendste und dreißigste Jahreswen­de der Geburt und Herrschaft Christi bedeuten, sowohl ach das dreißigjäh­rigste Jubiläum der Herrschaft von István. Das Messegewand gilt auch un­ter den Gegenständen aus dieser Zeit als Kuriosum. Sicher ist, daß es dara­uf spezialisierte Meister in Stiftungen, die vom König oder vom Ober­priestertum patrioniert wurden, gefertigt haben. Der Verfasser der Inschrif­ten und des ikonographischen Programms mußte ein Kleriker gewesen se­in. Der Großteil der Glockenmessgewänder aus dem Frühmittelalter wurden in ähnlicher Weise geschnitten, ihre charakteristische Verzierung, das Ga­belkreuz, wurde durch Applikation mit je einem oder mit doppelten Tres­sen posamentiert. Die Tressen hat man - laut J. Braun - aus praktischen Zwecken verwendet. Teils dienten sie zur verzierten Verdeckung der vor­deren Nacht, anderseits verhinderten sie, daß sich der schwere Stoff vorn und hinten ausdehnt. Der untere Samen des Messegewandes wurde mit nachträglich aufge­nähten Tressenpasomanten abgeschlossen. Die Komposition des Krö­nungsmantels weicht von den üblichen ab, er gilt als ein Gegenstück dieser Gattung. Hier sind nämlich das Gabelkreuz, bzw. die dazu gehörenden Te­ilungsstreifen ebenfalls gestickt, wie die anderen Bilderreihen des Mantels. 46

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