Veszprém kora középkori emlékei (Veszprémi Múzeumi Konferenciák 5. 1994)

Sipos Enikő: Művesség és tudomány: Szent István miseruhájának készítée

Hier handelt es sich also nicht um die erwähnte praktische Rolle der Pa­soman ten. Die zirkulärlaufenden Trennungsstreifen verbreiten sich nach unten. Der untere Streifen fehlt, da man den Saum des Mantels ringsherum abge­schnitten hatte. Der Meinung von Éva Kovács nach wurde aus diesem ab­geschnittenen Saum das Kreuzband des Mantels gefertigt, sowie auch die zwei größeren Stickereifragmente, die man einst als Flecke daraufgenäht hat. Diese Annahme scheint auch die Gestaltung des Mantels zu beweisen. Es ist nicht zu übersehen, daß die Bilderreihe des Mantels in einem Halbkreis, nach einer regelmäßigen geometrischen Struktur angebracht ist. Daraus kann man offensichtlich darauf schließen, daß der zur Herstellung nötige Entwurf Ergebnis einer bewußten Gestaltung ist. Das entscheidende Prinzip dieser Gestaltung zeigt der Bildvers aus dem 10-ten Jahrhundert (carmen pictum, OSZK, Cod. Lat. 7), worauf uns Éva Kovács aufmerksam machte. Das Quadrat innerhalb des Kreises, das Wesen der Gestaltung gründet auf der klassischen euklidischen Geometrie. Das Wesen der Gestaltung des Mantels ist ebenfalls das Quadrat und der Kreis. Das hat uns veranlast, uns vorzustellen, in welcher Weise der Ent­werfer seine Aufgabe hat lösen können. Dazu muß man die Proportionstheorie dieser Epoche kennen, und vor al­lem, wie man jene verwendet hatte. Die Proportionstheorie des Mittelalters entspricht einer Art numerischen Maßsystems, das auf einem einzigen Modul gründet. Das Messen ist ei­gentlich das Zählen. Der gewisse Modul oder die gewisse Einheit ist zu multiplizieren und zu dividieren. So kann man aus einem einzigen Teil ge­wisser Länge - das kann die Seite eines Quadrats, der Radius eines Kreises oder die Seite eines regelmäßigen Vielekkes oder eventuell auch eine Na­selänge sein - in Kenntnis der Einheit das Werk in gewünschter Vergröße­rung oder Verkleinerung herstellen. Die Proportionen zwischen den Abschnitten bleiben unverändert. Der Quadrat und der Kreis mögen die Grundlage der Gestaltung auch im Falle des Mantels gewesen sein, denn die Kreise innerhalb und ringsum der Quadrate bestimmen alle bedeuten­den Punkte, nämlich den genauen Platz und Ausmaß des Gabelkreuzes, der Mandorlen und der Trennungsstreifen. Zugleich bestimmen sie auch den Verlauf der Gestaltung und die Reihenfolge der nacheinander folgen­den Schritten. Laut unserer Annahme mag der Modul, der den Grund der Gestaltung unseres Mantels bestimmt hat, die Seite eines Quadrats gewe­sen sein. 47

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