Perémi Ágota (szerk.): Hadak útján. Népvándorlás Kor Fiatal Kutatóinak XXIII. konferenciakötete (Veszprém, 2016)

Simon László: Római érmék Borsod-Abaúj-Zemplén megyében

László Simon RÖMISCHE MÜNZEN AUS DEM KOMITAT BORSOD-ABAÚJ-ZEMPLÉN Zufolge der gesammelten Daten aus Museums- und Schulsammlungen und aus der Fachliteratur sind ins­gesamt 282 römische Münzen aus 61 archäologischen Fundorten (Abb. 1) im Gebiet des Komitats Borsod-Aba- új-Zemplén bekannt. Diese Zahl schließt die zwei Nach­ahmungen (Mezőkövesd, Sárospatak-Végardó) sowie auch die in einem der Gräber des awarischen Friedhofes von Nyékládháza gefundenen Exemplare ein. Wenn wir zu der Anzahl der römischen Münzen auch den Schatz von Megyaszö hinzufügen, der von unbekannter Zusammensetzung ist, aber schätzungsweise aus etwa 2500-3000 („zwei Liter") Denaren besteht, als auch den aus 130 Stück bestehenden, bekannten Münzfund aus der Gegend von Szerencs, der ebenfalls aus einer unsicheren Quelle stammt, muss, wenn auch auf Grund vorsichtiger Schätzungen, mit mindestens 3000 römischen Münzen aus unserem Komitat gerechnet werden. Leider ist ein Großteil der Funde Streufunde. Insgesamt 24 Münzen stammen aus einer gut dokumentierten Ausgrabung, die Mehrheit ist aber noch unbestimmt. Laut unserer Daten kamen 7 Münzen mit Siedlungsspuren zum Vorschein und 18 Stück aus Gräbern (in einem Fall aus einem awarischen Grab). 145 Münzen sind aus einem Schatz bekannt, für den Rest der Münzen sind die archäologischen Kontexte unbekannt. Uns liegen insgesamt 8 römische Goldmünzen aus dem Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén vor. Die Zahl der Silberdenare beträgt 192, die der verschiedenen Arten von bronzenen oder kupfernen Münzen 72. Im ganzen Material gibt es insgesamt nur 2 Fälschungen: die eine ist eine barbarische Nachahmung eines römischen Denars aus dem 2. Jahrhundert aus Mezőkövesd (Kat. 31), die andere ist eine Fälschung eines Solidus des Theodosius II. aus Sárospatak-Végardó (Kat. 206). Da im Barbaricum die römischen Münzen eine lange Zeit benutzt wurden - es wird gesagt, dass sie mehrere Jahrhunderte lang im Umlauf waren - gibt es keine klaren Hinweise auf die chronologischen Zeiten, wann ihre Deponierung war. Es können nur terminus- ante-quem-lnformationen über den Geldstrom in das Barbaricum erwähnt werden. Die frühesten römischen Münzen stammen aus dem Schatzfund von Sajóörös. Deraus 19schwerabgenutzten Denaren bestehenden und aus der Zeit der Republik stammende Fund ist sicherlich unvollständig: Dessen letzte Münze ließ Octavianius 29-27 v. Chr. prägen. Der Zeitpunkt ihrer Deponierung ist unsicher. Diese ist wahrscheinlich zusammen mit dem hiesigen Auftreten der Münzen eine periphäre Erscheinung der römisch- dakischen Beziehungen in den letzten Jahrzehnten v. Chr. sowie in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts. Außer den ehemaligen Münzen von Sajóörös ist noch ein Unikat aus der Republikzeit bekannt aus unserer Region (Kat. 164). Aus dem 1-2. Jahrhundert treten Prägungen, die während der Herrschaft von Antoninus Pius und Marcus Aurelius herausgegeben wurden, in einer extrem großen Zahl auf. Von den während der Regierungszeit dieser beiden Kaiser (138-180) herausgegebenen römischen Münzen gibt es 97 Stück aus 15 archäologischen Fund­stätten. Ein Drittel von ihren (37 Stück), stammt aus dem Denarenfund auf dem alten Miskolcer militärischen Übungsgelände. Dieser aus 115 Exemplaren bestehende Denarenfund (Abb. 2-3) widerspiegelt die Verhältnisse des Geldum­laufs im 1 -2. Jahrhundert. Alle Exemplare sind abgenutzt, die ältesten Denare können mit Vespasian (BMC 27, 98) in Verbindung gebracht werden, der letzte ist eine Münze, die 193 von Commodus geprägt wurde (BMC 310). Über den Zeitpunkt ihrer Deponierung haben wir keine ausreichenden Daten. Gewiss ist aber, dass wir im Umkreis von 1000-2000 m ihres Fundortes spätkaiserliche Siedlungsspuren nachweisen können, die in Begleitung der Münzen aus dem 2-4. Jahrhundert auftreten (Kat. 153-157,160-160). Neben dem Miskolcer Schatz, der in der Fachliteratur zu den am Ende des 2. Jahr­hunderts abgeschlossenen Münzfunden gerechnet wird, möchte sich auch ein anderer Fund einreihen. Der aus 11 Exemplaren bestehende Münzfund, der 30 km weiter nordöstlich in Ináncs am Fluss Hernád entdeckt wurde, wird mit einer Münze abgeschlossen, die nach dem Tod der Faustina d. J. geprägt wurde. Beide Schätze können in irgendeiner Weise mit dem Volk Hasdinger Vandalen verbunden werden, das hier nach den Markomannen- Quaden-Sarmaten-Kriegen auftauchte. Die römischen Münzen aus dem 3-4. Jahrhundert sind 17

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