Nagy-L István szerk.: Pápai Múzeumi Értesítő 11. (Pápa, 2006)

1809 és Pápa - MEZEI ZSOLT: „Szabadrablás" A francia katonaság kártételei Pápán és környékén 1809-ben

ZSOLT MEZEI „FREIE RÄUBEREI" DIE PLÜNDERUNGEN DER FRANZOSEN IN UND UM PÁPA IM JAHRE 1809 Vor einigen Jahren wurde ich auf eine Qulle (ihre Signatur: OszK Fol. Hung. 35.) aufmerksam, auf die ich im Katalog des Manuskriptenarchivs der Landesbibliothek Széchényi stieß. Sie trägt den Titel „Erfassung der durch das französische Heer in Pápa angerichteten Schäden" [Följegyzések a francia katonaság által Pápán okozott károkról] und ist ein Kolligat von autographen Manuskripten, die mehrere Personen geschaffen haben. Das Kolligat besteht insgesamt aus 89 Folien. Die Erfassung führte die städtische Ständige Deputation (Kommission) ab Juli 1809 durch, und ihr Inhalt ist sowohl in orts- als auch gesellschaftsgeschichtlicher Hinsicht von großer Bedeutung. Die ortsgeschichtliche Literatur von Pápa kennt nämlich keine ähnliche so umfangreiche originelle Quelle, die vom Einfall der Franzosen im Jahre 1809 berichtet. In meinem Vortrag - nachdem ich in großen Zügen vorgestellt habe, was für die Stadt am Anfang des 19. Jahrhunderts charakterisch war - gehe ich auf die Umstände und Ereignisse ein, die den Historikern und Stadtbewohnern als die „Verwüstung durch das französische Heer" und die „Ausplünderung der Bürger in Pápa" bekannt sind. Pápa entwickelte sich im 18. Jahrhundert schwungvoll und das dauerte auch im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts an. Die Entwicklung wurde jedoch durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Im 18. Jh. bestimmte vor allem der Grundherr die Richtung der Entwicklung, aber im 19. Jh. trat seine Rolle bedeutend in den Hintergrund. Die Stadt nahm ihre geografischen und anderen Vorteile wahr und entwickelte sich selbstständig. Sie wurde immer selbstständiger und befreite sich allmählich von der Vormundschaft des Grundherren. Das kam unmittelbar im Wandel der Industrie und des Gewerbestandes zum Ausdruck. Die Verselbstständigung führte auch zur raschen Entwicklung des Handels, Verkehrs und der Beziehungen der Stadt, da sie ihren Einfluss nicht nur auf ihre Umgebung sondern auch auf die Nachbarkomitate ausbreitete. Die Stadtbevölkerung wuchs bedeutend: Die drei Stadtteile hatten in 1782 etwa 8000 Einwohner, im Jahre 1830 lebten hier aber mehr als 13.000 Menschen. 1 Am Titelblatt: „Recensio spoliorum, damnanim et hostilitatum quae ab exercitu Gallico per Hungáriám in Oppido Papa patraUe sunt ex authenticis Documentis, Anni 1809 ostensae pro illustranda História Belli Gallici".