Népi vallásosság a Kárpát-medencében 6/II. Konferencia Pápán, 2002. június (Veszprém, 2004)
Napjaink vallásgyakorlata, vallásossága. Szakralizáció, deszakralizáció. Szórványosodás, szórványhelyzet, népesedési kérdések - S. Lackovits Emőke: Lélekszám csökkenés és szórványosodás Veszprém megyében, a Bakony és a Balaton-felvidék reformátusok lakta falvaiban
Népi vallásosság о Kárpáf-medencében 6. In Salánk in der Ukraine existiert sie neben der reformierten Kirche. Im letzteren Dorf ist nur ein Drittel der Bevölkerung griechisch-katholisch. In Komancza wird Polnisch, in Salánk und in Nyirderzs Ungarisch gesprochen. In allen drei Siedlungen wird die Abstammung genannt: In Komancza heißen die Ahnen Lemaken (eine Gruppe der Ruthenen), in Salánk Ruthenen und in der Ukraine Russen. Die Studie gibt eine Antwort auf die Frage, ob die Religion noch als einheitliche Grundlage für die Ernährungsgewohnheiten bedeuten kann, ob die Kirche ihre früher in Regeln festgesetzten Wünsche noch verwahrt, wie lange die noch dank der Tradition bestehende Beständigkeit dauern kann. Die Antworten kurz gefasst: in dem Weihnachtsfestkreis gibt es die gleichen Ernährungsgewohnheiten: in der Fastenzeit, zu Weihnachten und zum Epiphaniasfest. Die Gleichheit ist überraschend: in allen drei Dörfern werden Mohnnudeln mit Honig, mit Pilz gefülltes Kraul und gebackene Mehlspeise ohne Füllung gegessen. Die zeitgenössischen Lehren der griechisch-katholischen Kirche beschränkten das Fasten auf das seelische Leben, aber das Volk besteht auf das Gewohnte: er enthält sich Fleisch, Milch und Eier. Wenn man das Dorf verläßt, verzichtet man auf die Ordnung des Fastens und des Festessens. Kehrt man ins Dorf zurück, nimmt man wieder die Ernährungsgewohnheiten der Eltern auf. Das Bestehen auf die Vergangenheit und die Einhaltung der gewohnten Speisefolge wirken beruhigend. Man will nicht nur den Erwartungen der Kirche entsprechen, sondern auch den Gebräuchen der Eltem und der Großeltern. Die inzwischen eingeführten Neuigkeiten, modernen Tischetiketten modifizierten nur teilweise die weihnachtlichen Ernährungsgewohnheiten der Ruthenen. Margit Kész Die Rolle der Sakralien in der volkstümlichen Heilpraxis in den Dörfern mit verschiedener Konfession in Karpaten-Ukraine Karpaten-Ukraine gilt wegen seiner geographischen Lage als die Schatzkammer der traditionellen, volkstümlichen Kultur, als Grenzfestung der Mischung von Kulturen, Ethnika und Kulturen. Die Religion hat wesentlich dazu beigetragen, daß die hier lebenden Völker erhalten geblieben sind. Es ist auch heute noch charakteristisch, daß die Einwohner der Region in verschiedenen Situationen die Möglichkeiten, die sich aus dem sakralen Raum ergeben, ergreifen wollen. Allem, was von Gott gesegnet wird, so auch den Sakralien wird eine besondere Kraft beigemessen. Auf den erforschten Gebieten existieren mehrere Religionen: die römisch-katholische, die griechisch-katholische, die orthodoxe und die reformierte Religion. In den verschiedenen Konfessionen gibt es einen Unterschied in der Anwendung der Sakralien. Reformierte üben seltener, und möglichst heimlich eine heilende Tätigkeit aus, während sich römisch und griechischkatholische, bzw. orthodoxe Personen häufiger und offen damit beschäftigen. Unter den Sakralien ist das Weihwasser an erster Stelle zu erwähnen. Es wird sowohl in der seelischen als auch in der körperlichen Heilung von Kranken benutzt, aber es spielt auch in der Prävention, in der Vorbeugung von Problemen eine wichtige Rolle. Die geweihten Speisen zu Ostern, der Schinken, das Ei, die Matze, die roten Rüben, der Wein, die Butter, der Quark, der Knoblauch, bzw. deren Reste, der Schinkenknochen, die Eierschale, die Bröckchen der Matze werden sowohl in der Heilung der konkreten Krankheit als auch in der Vorbeugung verwendet. Unter den Weihnachtssakralien kommen bei den Ruthenen Glauben im Zusammenhang mit der Heilung vor. Diese gruppieren sich bei ihnen um die - auch heute noch traditionell zubereiteten Speisen. Auch die siebenmal geweihte Kerze verfügt über eine heilende Kraft. In einer der geforschten Ortschaften wird sie als das einzige Mittel gegen Rotlauf angesehen. Auch die von der katholischen und orthodoxen Kirche offiziell ausgeübte, präventive Tätigkeit erweist sich als populär, so z. B. sich am Aschermittwoch äschern zu lassen, "unter Glas zu gehen", oder der Blasius-Segen. Die vorliegende Arbeit bietet lediglich eine Kostprobe von dem Thema, das im Titel angegeben 419