Népi vallásosság a Kárpát-medencében 6/II. Konferencia Pápán, 2002. június (Veszprém, 2004)

Napjaink vallásgyakorlata, vallásossága. Szakralizáció, deszakralizáció. Szórványosodás, szórványhelyzet, népesedési kérdések - S. Lackovits Emőke: Lélekszám csökkenés és szórványosodás Veszprém megyében, a Bakony és a Balaton-felvidék reformátusok lakta falvaiban

Népi vallásosság a Kárpát-medencében 6. eine ähnliche Funktion, lm Alter von 10-14 Jahren gestaltete und fixierte sich bei den Mädchen die Gewohnheit des Rosenkranzbetens, und auch die Bedürfnis, die Möglichkeit oder die Art und Weise, in einer Gemeinschaft eine Rolle zu spielen. Diese Funktionen und die in der Gemeinschaft erfüllten Aufgaben, das optimale Verhältnis zwis­chen der individuellen und gemeinschaftlichen Ausübung der Religion Führten dazu, daß im let­zten Jahrzehnt des 19. Jhs. ein Fünftel oder ein Sechstel der Einwohner von Kunszentmárton Mitglied des Rosenkranzes war. Fast alle Familien waren in der Gesellschaft vertreten. Auf Grund der Namenslisten läßt sich aber feststellen, daß in erster Linie die unteren und mittleren Schichten am Leben der Gesellschaft beteiligt waren, die höheren Schichten, Beamten, und größere Gutsbesitzer kaum, obwohl es auch in dieser Hinsicht einige überraschende Ausnahmen gab (z. B. der Richter und seine Familie). Die wohlhabenderen Personen zeichneten sich lieber durch ihre Spenden aus. Dieser gesellschaftliche Rahmen scheint eine mögliche Art und einen möglichen Weg zum gesellschaftlichen Vorwärtskommen bedeutet zu haben, zugleich aber auch die Legitimierung der bestehenden (gesellschaftlichen, weltlichen und kirchlichen) Ordnung. Katalin Petánovics Der Zusammenhang zwischen Glauben, Bräuchen und gesellschaftlichen Schichten in den Dörfern in der Umgehung von Keszthely Die im Titel genannten Aspekte wurden von mir in sechs katholischen Dörfern untersucht. Drei von ihnen liegen am Ufer des Klein-Balaton, drei von ihnen nördlich von Keszthely. Ihr gemein­samer Charakterzug ist, daß mehr als die Hälfte der Feldmark in der Umgebung eines jeden Dorfes im Besitz des Gutsherrn war, und zwei Drittel der Bevölkerung auf einem Territorium unter 5 Katastraljoch wirtschafteten. Sie verdienten sich das Brot als Mäher oder als Gedingarbeiter. Nach der Regulierung des Flusses Zala und der Entsumpfung kamen die Dörfer am Klein-Balaton (Zalavár und Sármellék) zu reichen Weiden und Wiesen, und die Großviehzucht gab Gewinn ab. So schlössen sich beide Dörfer der teuren Tracht der Dörfer bis Zalakomárom, zu der viele Röcke, Perlen und Haarknoten gehörten, an. Sie schätzten sich selber im Vergleich zu anderen Dörfern höher. In der Studie werden folgende Fragen erörtert: 1 .Gesellschaftliche Gegensätze innerhalb der Dörfer: A/ Die enge Schicht der wohlhabenden Wirte verachtete alle. B/ Die armen Bauern verachteten die Knechte und Gedingarbeiter, weil sie meinten, diese Leute sind unwissend, sie arbeiten nur auf Befehlswort, zum selbständigen Leben sind sie unfähig. C/ Der Knecht verachtete die Bauern, weil diese die Felder erben, sie brauchen dafür nicht zu kämpfen. Aber er verachtete auch die Gedingarbeiter, weil sie wegen ihrer vorübergehenden Obdachlosigkeit und Ausgeliefertheit für rückständig gehalten wurden. Diese Gegensätze sind auch in unseren Tagen - zwar verborgen - vorhanden. 2.Gesellschaftliche Gegensätze in der kirchlichen Sitzordnung: A/ In fünf Siedlungen wurden je nach Geschlecht und Alter die Schüler, die heiratbaren Mädchen, die jungen Frauen, die Burschen, die verheirateten Männer und die Alten untergebracht. Diejenigen, die aus demselben Dorfteil kamen, standen höchstens nebeneinander innerhalb der Gruppe. B/ In einem einzigen Dorf (Zalavár) standen die reicheren und weniger reichen Menschen inner­halb der Verteilung nach Geschlecht und Alter in einer gesonderten Reihe. Die rechte Seite gehörte den Reichen, die linke den Armen, und die Reichen drängten auch diejenigen hinaus, die nach der traditionellen Ordnung zu den Armen gehörten, aber schon das Niveau der Reichen erre­ichten. C/ Knechte und Gedingarbeiter standen hinten, zwischen den Bänken und der Eingangstür. D/Schulkinder und Jungmannen standen nach der Schulordnung und nicht nach ihrem Vermögen. 415

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