Népi vallásosság a Kárpát-medencében 6/II. Konferencia Pápán, 2002. június (Veszprém, 2004)

Napjaink vallásgyakorlata, vallásossága. Szakralizáció, deszakralizáció. Szórványosodás, szórványhelyzet, népesedési kérdések - S. Lackovits Emőke: Lélekszám csökkenés és szórványosodás Veszprém megyében, a Bakony és a Balaton-felvidék reformátusok lakta falvaiban

Népi vallásosság a Kárpát-medencében 6. an die neue Ordnung hielt, ob er formell gesehen die Reunion akzeptierte, ob er "unterzeichnete", wenn ja, dann durfte er seine Tätigkeit ohne Unterbrechung fortsetzen. Wenn er das verweigerte, hieß das, daß er bestraft wurde, zur Zwangsarbeit musste. Das Reunionsverfahren war ein Teil des kirchenpolitischen Prozesses, der zur Legitimation der neuen Macht beitragen und die alten Strukturen abbauen, völlig aufheben sollte. Im Falle eines Widerstandes erschrak man nicht ein­mal vor der physischen Vernichtung zurück. In meiner Studie versuchte ich, von dem Erinnerungstyp, den man "oral history" nennt, von den Erzählungen einzelner Lebensgeschichten die gesellschaftlichen Ereignisse des Jahres 1949 zu interpretieren, die die Parochen zu dieser oder jener Entscheidung zwangen, bzw. das, wie ihr Verhalten das weitere Leben der Gemeinde beeinflusste: ob sie zum Bestehen der Gemeinde, zum Erhalten der Religionsausübung, des Glaubens beitrugen. In diesen Attitüden, in diesen "unver­merkten Verlagerungen" des Alltages wird die "mit kleinem Anfangsbuchstaben geschriebene Geschichte" der Kirche konstituiert. Die veränderten gesellschaftlichen, kirchenpolitischen Verhältnisse riefen grundsätzlich zwei ver­schiedene Gemeinschaftsverhalten ins Leben: irgendeinen formalen "Ausgleich" mit der Staatskirche oder deren totale Ablehnung. Jene konnten dafür ihre orthodox genannten Kirchen behalten, und durften nach ihrer eigenen Zeremonie ihre Religion - meistens in ihrer Muttersprache - weiter ausüben, und ihre Traditionen aufrechterhalten (Salánk, Csepe, Tiszaújlak, Tiszaújhely, Déda, Jánosi usw.). Diese isolierten sich aber von allen Kompromissen bezüglich der orthodoxen Kirche, am wichtigsten war für sie die Erhaltung ihrer katholischen Religion, und nicht einmal die verschiedenen staatlichen Retorsionen ( ihre Kirchen wurden z. B. geschlossen) konnten sie davon abbringen. Das Erhalten ihres Glaubens war für sie jahrzehntelang durch die Kirchen der römisch-katholischen Kirche gesichert, wenn auch mit fremder Zeremonie. Hierher gehören die griechisch-katholischen Dörfer des Ungváréi" Kreises: Rát, Palágykomoróc, Gálocs, Sislóc usw.). Die kirchenpolitischen Änderungen im Jahre 1989, denen zufolge das Funktionieren der Munkácser Diözese legalisiert werden konnte, kehrten auch ihre Gemeinden mit gebrochener Identität in ihren Band zurück. Die religiöse und ethnische Identität der griechisch-katholischen Ungarn in Karpaten­Ukraine sind Begriffe, die eng miteinander verbunden sind, wie bei jeder Gaippe, die zu einer Minderheit gehört, die sich konfessionsmäßig von der religiösen Zugehörigkeit der Mehrheit unter­scheidet. Die griechisch-katholische Religion ist ein eigenartiges Gebilde: ihre Liturgie ist oriental­isch, d. h. ist identisch mit der orthodoxen Liturgie, in ihrer Zugehörigkeit und in ihren Lehren bildet sie aber einen Teil der westlichen Kirche. Nach der Reunion hätte sich der laiische Gläubige, der nur die äußeren Erscheinungen in Betracht zog, leicht in die orthodoxe Kirche integrieren können. Daß es doch nicht passierte, hatte folgende Gründe: -er identifizierte die orthodoxe Kirche mit dem ateistischen Staat, -die Fremdheit des bärtigen Popen, der Mangel an westlicher Mentalität irritierten ihn, -Verpflichtung gegenüber der katholischen Kultur, -Die Bedürfnis, in der Muttersprache beten zu können. Das sind die Faktoren, die die griechisch-katholischen Ungarn in Karpaten-Ukraine von der gewaltsamen Assimilierung nach der Reunion befreiten und die, zwar mit Widersprüchen, Kompromissen und Konflikten belastet, aber auf Gemeinschaftsebene die "nichtexistierende Kirche" betätigten. Anna Acs Das Zusammenleben von Kálvinistái, Lutheranern und Papisten in NoszJop iml6-I8. Jh. Das Kirchendorf Noszlop aus dem früher Mittelalter am Fuße des Bakony-Gebirges gehörte wahrscheinlich seit Mitte des 16. Jhs. zu den Siedlungen mit gemischter Konfession. Die zwei Richtungen der Reformation teilten zwar die Bevölkerung, aber anfangs gab es noch keine konfes­sionellen Gegensätze. Die Refonnierten/Kalvinisten und die evangelischen Gläubigen/Lutheraner hatten denselben Prediger, und sie benutzten gemeinsam die Kirche. Aber im Jahre 1629 gewannen 410

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