Népi vallásosság a Kárpát-medencében 5/II. Konferencia Pápán, 1999. június 22-24. (Veszprém, 2001)

Rezümé

Resümee In der ungarischen volkskundlichen Literatur entstanden gehaltreiche Beschreibungen. Die regionalen Unterschiede in der Betätigung des Instituts der Taufzeugen sind gut dokumentiert. Nun sollen die Details verfeinert und die regionalen und Bekenntnisunterschiede des Instituts und der Bedeutungsinhalt des dialektalen Terminus Technicus dargelegt, bzw. der Zusammenhang zwischen dem Institut und den Ehesitten erörtert werden. Mit dieser Zusammenfassung möchte der Verfasser zu den weiteren Forschungen beitragen. Den Ausgangspunkt bilden einige geschichtliche, liturgiegeschichtliche Fragen, die eine entscheidende Wirkung auf die Tätigkeit des Instituts ausgeübt haben, und nicht in den Vordergrund der Forschung gestellt wurden. Das an den katholischen Hochschulen für Theologie benutzte Lehrbuch „Liturgik (Liturgielehre) „von Várnagy Antal leistete dem Verfasser große Hilfe". Wie es aus der internationalen Fachliteratur hervorgeht, begehen die Ethnographen oft den Irrtum, die mit der Taufe entstandenen Beziehungen als Kunstverwandschaft zu betrachten. Mit der Liturgie der laufe entsteht zwischen zwei oder mehreren Personen eine Art rituelle Verwandschaft, die rituelle Mitelternschaft (coparent­hood). Den Grund des Begriffes „coparenthood" bildet die christliche spirituelle Verwandschaft. In der römisch-katholischen Kirche bildete die seelische Verwandtschaft (spirituelle Verwandtschaft) zwischen dem Taufzeugen und dem Getauften, bzw. zwischen den Taufzeugen und den Eltern des Getauften ein Ehehindernis. Die spirituelle Verwandtschaft stammt aus dem heiligen Sakrament der Taufe und gliederte sich von der natürlichen Verwandtschaft im Mittelalter ab. Seit dem Konzil von Lateran im Jahre 1215 verbat das Sakrament der Taufe die Ehe zwischen Verwandten (inbegriffen die Blutsverwandten, die ehelichen und seelischen Verwandten/Taufzeugen, Taufkinder) nur bis ins vierte Glied. Die Gestaltung der Rolle des Taufzeugen in der Erwachsentaufe, dann in der Kindtaufe bzw. der Bedeutungsinhalt der einheimischen lateinischen Benennungen bringen uns zum Verständnis der Veränderungen der traditionellen Rolle näher. Das heilige Sakrament der Taufe und der Einsegnung wurden anfangs in der römisch-katholischen Kirche innerhalb einer Liturgie erteilt. Die Einsegnung bekam erst im 11. oder im 12. Jahrhundert eine völlig selbständige, liturgische Form. Laut Beschluss des Konzils von Trident ist die mit der Taufe eng zusammenhän­gende Einsegnung ein richtiges, selbständiges Sakrament. Die Forschung der einheimischen liturgiegeschichtlichen Daten und Zusammenhänge und deren Bekanntmachung mit einem möglichst breiten wissenschaftlichen Kreis helfen sowohl bei den volkskundlichen als auch den geschichtlichen Forschungen, die erwünschten Ergebnisse zu erzielen. Die Benennungen von Gegenständen, die im entsprechenden Kontext Sakramentalyen geworden sind, bekommen auch ihre richtige Stelle, wie z.B.: die ungarischen dialektalen Formen des griechischen Wortes „charisma" deuten auf den christlichen „Charisma-Glauben" des ungarischen Volkes hin. Die Benennung der Taufzeugen „tota/tata" war im 17. Jahrhundert noch üblich, dieser Bedeutungsinhalt ist bis zum 19. Jahrhundert erhaltengeblieben. Die Firmpaten wurden auch „tata" genannt. Die ungarische Tradition wurde auch in der Benennung des Ortes Tata aufrechterhalten, Tata - Deodatus (Adeodatus) italienis­cher Graf - war einer der Firmpaten vom Heiligen Stephan. 432

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