Népi vallásosság a Kárpát-medencében 5/II. Konferencia Pápán, 1999. június 22-24. (Veszprém, 2001)
Rezümé
Resümee Irma Gál, ethnographische Sammlerin (Gyergyószentmiklós): Religiöse Lebensweise reformierter Gemeinden in der Diaspora von Gyergyó In sieben Dörfern des Gyergyó-Beckens leben neben der mehrheidichen römischkatholischen Bevölkerung auch Reformierte. Das Reformiertentum mit beträchdicherer Bevölkerungszahl wanderte ab Mitte des 19. Jahrhunderts aus Siebenbürgens protestantischen Gegenden hierher ein. Durch schriftliche Angaben lässt sich aber beweisen, das hier auch schon im ausgehenden 16. Jahrhundert eine reformierte Einwohnerschaft existierte, deren Prediger auch namendich bekannt ist. Die Mitte des 19. Jahrhunderts gebildete reformierte Gemeinde schloss sich dem 1887 zustande gebrachten Kreispastorat in Csíkszereda an. Da fingen sie mit den Bauarbeiten ihrer Kirche an, die 1899 fertiggebaut war. Vom Kreispastorat 1926 gelöst, wurde aus den hier wohnhaften Reformierten eine selbständige Diaspora mit dem Namen Diasporamissionsgemeinde Gyergyószentmiklós. Das Haus des Pastorats wurde zwischen 1933-1935 erbaut. Der Pastor dieser Zentrale verrichtet gleichermaßen den Kirchengottesdienst und den Religionsunterricht in den Diasporagemeinden der Region. Das Erstarken der Gemeinden zeigen die Kirchenvergrößerungsarbeiten von den 1970er Jahren an, ferner die zahlenmäßige Vermehrung der Gläubigen. Letztere leben in 16 Ortschaften mit 1641 Seelen. Die Mitglieder der Diasporen bewahren die reformierten Traditionen, aber auch von den römisch-katholischen Gemeinschaften übernahmen sie zahlreiche Bräuche. Die Gemeinschaften mit verschiedener Konfession und ihre Beziehungen zueinander durchdringt die Ökumene, wobei ihre Pastoren mit befolgenswertem Beispiel vorangehen. Ilona P. Madar, Völkerkundenforscherin (Budapest): Über religiöse Bräuche in Kórogy, Szentlászló, Rétfalu und Haraszti Kórogy, Szendászló, Haraszti und Rétfalu sind Slawoniens reformierte ungarische Dörfer, in denen bis heute mehrere archaische religiöse Bräuche erhalten geblieben sind. Diese sind mit dem Alltagsleben, mit den Gebetsanlässen, mit den Festen und den Bräuchen des Abendmahls verbunden. Ihre Kenntnisse von transzendenten Personen sind gering, die nähren sich vom Religionsunterricht. Demgegenüber haben sie reiche, innerliche Gebetsbräuche, die entscheidend mit den Tageszeiten, mit der Arbeitsverrichtung, mit der Ruhe und den Mahlzeiten verbunden sind. Die Kirche selbst gilt in diesen Gemeinschaften als Schauplatz der kirchlichen Liturgien und der Feste, in zweiter Linie aber als der des gesellschafdichen Lebens. Von anderen Gegenden abweichend wird hier die Sitzordnung nach dem Lebensalter und dem Zustand des Betreffenden bestimmt. Auf großen Abendmahlsgottesdiensten der großen Feste wurde und wird der Rang der Feste durch die Tracht der Gemeinschaftsmitglieder ausgedrückt. Das Brauchtum der Art, wie sie sich das Sakrament spenden lassen, weicht von dem anderer Gebiete des ungarischen Sprachraums gleichermaßen in einiger Hinsicht ab. Die weldichen Mitglieder der Kirchenregierung, die Presbytern bewachten in der Vergangenheit auch die Kirchendisziplin. 429