Népi vallásosság a Kárpát-medencében 2. A hasonló című, 1991-ben Veszprémban megrendezett konferencia előadásai és hozzászólásai (Veszprém-Debrecen, 1997)

Resume

reformierten Kirche vorgeschrieben war, nach verlassen des Kindbettes in der Kirche zur Segnung erscheinen mußte, die Trauernden und die Laienwürdenträger der Kirche (Presbyter, Kuratoren, Dekane), sowie unverheiratete Frauen und Männer, die das heiratsfähige Alter schon überschritten hatten (Junggesellen und alte Jungfern). Der von der Kirche früher als Disziplinierungsmittel verwendetete Bußstein (Schandstein) wurde durch die Hinterbank, die Bußbank ersetzt, auf denen jene sitzen mußten, die gegen die allgemeinen Moralgesetze der Gemeinschaft verstoßen hatten. Verschiedentlich hatte auch die Hebamme ihren besonderen Platz, den sogenannten "Hebammenstuhl". Neben der Sitzordnung war auch geregelt, in welcher Reihenfolge der Ein-und Auszug der Gemeinde in die, bzw. aus der Kirche zu erfolgen hatte, wobei auch hier das Stuhlrecht die Grundlage bildete. In diesem Brauchtum kam zum Ausdruck, welche Bedeutung die Kirche hatte. Es zeigt sich aber auch das Bedürfnis und die Absicht, die in ihrer Form sehr einfache Liturgie, an der auch Kritik geübt wurde, zu bereichern. All dies fügte sich ein in die Regeln, nach denen man sich in der Kirche zu verhalten hatte und ist somit auch Teil der Anstands- und Maßregeln der Gemeinschaft. Judit Szabó (Volkskundlerin, Kézdivásárhely) Die Kleinodien der Gernyeszeger Kirche Gernyeszeg an der Maros wurde erstmalig 1319 urkundlich erwähnt. Die Bevölkerung der Ortschaft ist in ihrer Mehrheit reformiert. 1902 wurde eine Aufstellung der Kirchengeräte erstellt. Zum Kirchenschatz gehörten drei vergoldete Silberkelche, zwei vergoldete Hostienteller aus Silber, ein Silberteller, zwei Zinnkannen, zwei Kannen aus Steingut, ein Silberkrug, ein kleiner Silberkelch und ein geschliffenes Glas. Des weiteren gehörten zu den Abend­mahlsgeräten verschiedene bestickte Textilstoffe, 42 Altardecken und Schals. Diese wurden im Inventarverzeichnis detailiert beschrieben. Seit der Inventur kamen noch elf dazu. Leider läßt sich nur noch ein Teil dieser Textilien auffinden. Hinsichtlich der fehlenden gibt es keine Hinweise. Die wertvollsten Abendmahlsgeräte und Textilien wurden der Gernyeszeger Ekklesia von der Teleki Familie gestiftet. Unter den Stiftern befinden sich auch mehrere Familien aus dem gemeinen Stand, die aus anderen Gemeinden zugezogen waren. Bedeutende Stiftungen stammen von den ortsansässigen Bauernfamilien und von der Dorfintelligenz (Pfarrei. Gemeindenotar). Als Brauch galten und gelten auch heute noch Schenkungen von Seilen der Konfirmanden. Der Grundbestand des Kirchenschatzes setzt sich vor allem aus diesen Spenden zusammen, nicht zuletzt deshalb, weil in den vergangenen fünfzig Jahren wegen der Religions-und kirchenfeindlichen Stimmung es kaum jemand für notwendig erachtet hatte, sich um das Fortbestehen der Kirche auch in diesem Bereich zu kümmern. Die Erfassung der Kleinodien und Textilien ist ein wichtiger bildungsgeschichtlicher Beitrag für die Selbsterkenntnis. Der Forscher darf sich vor dieser verantwortungsvollen Arbeit nicht scheuen. Anikó P. Gaál (Volkskimdlerin, Veszprém) Kirchenbuße In Kalotaszeg Die der jeweiligen Zeit angepaßten Regeln der Kirchenzucht bildeten dem Rahmen für das kirchliche Leben. Sie wurden zwar im Zeichen der Barmherzigkeit erlassen, doch übte man bei ihrer Anwendung nicht immer Barmherzigkeit. Eine der am meisten und am längsten 545

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