K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 2005/9. (Veszprém, 2005)

SZŐNYI, ESZTER: Landwirtschaftliche Siedlungen hinter dem Limes

Anzahl Importkeramik {sigillata, dünnwandige und rätische), Glas und anspruchsvolle Bronzegegenstände zu finden. Den Kontakt der Siedlungsbewohner mit dem Militär bezeugen Schuppenpanzer­fragmente. In den Objekten zum Vorschein gekommene Münzen (von Augustus bis Antoninus Pius) und anderes Fundmaterial beweisen die Existenz der Siedlung vom zweiten Drittel des 1. Jhs bis zum letzten Drittel des 2. Jhs. Es muss angemerkt werden, dass wir aufgrund der auf dem Gebiet sporadisch gefundenen Dachziegeln, Steinen und aufgrund der in der Umgebung mit dem Detektor gesammelten Geldmünzen und Fundstücke aus dem 3. Jh. darauf schließen, dass die Siedlung in der späteren römischen Periode weiter existiert hat, und zwar in der Nachbarschaft des freigelegten Gebiets, auf dem Gebiet einer schon früher stillgelegten Sandgrube. Mosonszentmiklós - Gergelyhoma (Abb. 2) 1 Die Siedlung kam im Jahre 1992-93 etwa 5 km vom Lager Quadrata (Lébény - Barátföldpuszta) auf der Spurenlinie der Autobahn Ml zum Vorschein. Auf der Fläche der dörflichen Ansiedlung wurden zusammenhängend in Einem ein halber Hektar freigelegt. Die Ausdehnung der Siedlung ist aber in jeder Richtung größer. Das Bestehen der Siedlung ist von Mitte des 2. Jhs. bis zum 4. Jh. zu verfolgen. Für die erste Hälfte dieses Zeitraums sind ins Erdreich eingetiefte Hütten, Brunnen, Speichergebäude charakteristisch. Viele Speichergefäße und Mahlsteinfragmente unter dem Fundmaterial deuten auf Getreideanbau und -Verarbeitung. In diesem Zeitraum waren außer dem üblichen provinziellen Keramikmaterial auch handgeformte Gefäße vom Typ der Eingeborenen in Benutzung. Hier gab es wesentlich weniger Importware und Geldmünzen als in Ménfőcsanak, was vielleicht die materielle Situation der hiesigen Bewohner widerspiegelt. Die zweite Periode im Bestehen der Siedlung erstreckt sich auf den Zeitraum von Ende des 3. Jhs. bis Anfang des 4. Jhs. In dieser Periode verlagert sich das Gewicht von der Getreidewirtschaft auf die Tierhaltung. An diese Periode können wir kein Wohngebäude anknüpfen. In der Siedlung erscheinen mit Gräben umgrenzte Pferche. Große Mengen von Tierknochen in der Einfüllung verlassener Brunnen und Gräben deuten auf einen Schlachthof, auf Fleischverarbeitung. Aus dem eingeschütteten Tierknochenmaterial geht hervor, dass in erster Linie für den menschlichen Nahrungsbedarf wertlose Teile (Kopf, untere Beinteile) in den Abfall kamen, die Teile mit viel Fleisch also wegtransportiert wurden. Wir können nicht entscheiden, ob die hier geschlachteten Tiere auch hier gezüchtet oder erst in ihrem letzten Lebensabschnitt, vor der Schlachtung hierher getrieben wurden. Unter den Tierknochen dominieren die Rinderknochen. Wir meinen, dass die Tierhaltung in so großem Maße in der Nachbarschaft des Lagers Quadrata in unmittelbarer Nähe zum Limes nicht zur Deckung des Eigenbedarfs, sondern wahrscheinlich zur Versorgung des Militärs betrieben wurde.

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