K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 2002/7. (Veszprém, 2007)

GABLER DÉNES: Die Sigillaten von Baláca 4. - A balácai sigillaták 4

nen Zeitraum zu setzen, als die Form Drag. 37 die Schüssel der früheren Form Drag. 29 ver­drängte. Anhaltspunkte zur Bestimmung des Zeitraums der Formablösung bieten die Funde von Pompeji, Newstead, Köngen und Saalburg. 25 Sie zeigen, dass der zur Zeit Vespasians noch in großen Mengen produzierte Typ Drag. 29 um 85/90 n. Chr. oder nur wenig später verschwand. 26 Im Inneren der Provinz ist diese Form selten; das Exemplar von Baláca beweist den frühen Ausbau der Villa. Die Bedeutung der frühen Villa bestätigt neben diesem seltenen Typ auch das Vorhandensein der Form Knorr 78, welche in Pannonién bis­lang nur von drei Fundorten bekannt ist: aus Vindobona, Arrabona und Salla. 27 Die meisten südgallischen Sigillaten können ins letzte Jahrzehnt des 1. bzw. erste Jahrzehnt des 2. Jahrhunderts datiert werden: ihre Werkstatt war La Graufesenque. In einem der Bildfelder sieht man eine an die Reliefverzierung der getriebenen Metallgefäße erinnernde stilisierte Blattreihe, dieses Motiv ist vor allem an Schüsseln der Form Drag. 29 häufig. 28 Bei der überwiegenden Mehrzahl der südgallischen Reliefsigillaten von Baláca handelt es sich um Gefäße der Form Drag. 37, was an und für sich schon den Schluss zulässt, dass diese Keramik domitianisch oder noch später entstanden ist. Überraschenderweise lassen sich nur wenige Stücke an die trajanisch-hadrianische Manufaktur von Banassac binden. 29 Das Sigillataspektrum deutet darauf hin, dass im der Regierungszeit Domitians bzw. zu Beginn der Herrschaftszeit Trajans größere Warenmengen nach Baláca geliefert wurden, während der Keramikimport im darauffolgenden Vierteljahrhundert zurückgegan­gen sein dürfte. Auch die Dominanz der Ware aus La Graufesenque spricht für einen frühen, (spätvespasianisch-) domitianischen Ausbau des Herrensitzes der Villa. Unterstützt wird diese Vermutung meines Erachtens vom Vorhandensein der Ware des Germanus III. 30 Die Betriebszeit dieser officina ist in den Zeitraum zwischen 75 und 95 n. Chr. zu datieren (auf Grund des Fundmaterials von Regensburg-Kumpfmühl, 31 Camelon 32 oder Wilderspool 33 - während die Ersteren vespasianisch-domitianisch sind, kann man letztere schon in die neunziger Jahre setzen). Die Mehrzahl der frühen La Graufesenque-Sigillaten kam ebenfalls in dem im Hof gezogenen Suchgraben 34 und eines der Stücke unter dem Terrazzofußboden im Raum 13 zum Vorschein. Von den späteren Töpfern sind in unserem Material die Ware oder der Stil des Mercato, M. Crestio, Biragil, Mascuus, Secundus und Jucundus vertreten. 35 Produkte des Mercato wurden schon an vielen pannonischen Fundorten registriert. 36 Auch an den Fragmenten von Baláca lassen sich die für die domi­tianisch-trajanischen Töpfer charakteristischen Verzierungsmotive gut erkennen: Einteilung des Bildfeldes in Metopen, andreaskreuzartige Gliederung der schmaleren Felder bzw. das die so entstandenen Dreiecke ausfüllende Blumen-Ranken- oder Traubenmotiv. Im Großen und Ganzen dürfte die norditalische und südgallische Ware zur gleichen Zeit nach Baláca gelangt sein. Während der Geldumlauf der Villa erst ab der Zeit Domitians kontinuierlich ist 37 - eine geringfügige Konzentration zeigen die Prägungen des Trajans -, deutet das Sigillatamaterial auf eine spätvespasianisch-domitianische Ansiedlung hin. Die späten Typen der Sigillaten von La Graufesenque wurden wiederum in den Quadranten im Hofe gefunden, 38 Fundorte der späteren Gefäße aus Banassac 39 sind dagegen die verbrannte, Holzkohle enthaltende Schicht im Raum 9 bzw. die Verfüllung unter dem Terrazzofußboden im Raum 12. Den Biragillus hielt man früher für einen Töpfer von Banassac. Demgegenüber hat A. Vernhet bewiesen, dass seine Werkstatt höchstwahrscheinlich in La Graufesenque

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