K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 1994/3. (Veszprém, 1994)

Vorträge - LODEWIJCKX, MARC: Eine Römervilla im Wange (Brabant, Belgien) mit Depot von bronzenem Pferdegeschirr - Ein vorläufiger Bericht

MARC LODEWIJCKX EINE RÖMER VILLA IN WANGE (BRABANT, BELGIEN) MIT DEPOT VON BRONZENEM PFERDEGESCHIRR -EIN VORLÄUFIGER BERICHT­Einleitung Seit einigen Jahren erforscht die Abteilung Archäologie der Katholischen Universität Leu­ven (B) systematisch die historischen Entwicklungen während verschiedener Übergangs­phasen in der Geschichte. So bringt die Eroberung durch römische Truppen sehr tiefgreifen­de Veränderungen für die einheimische Bevölkerung Galliens mit sich. Dieser Kontakt war zweigliedrig, während die Bevölkerung an der einen Seite konfrontiert wurde mit der militä­ren Macht und den technischen Fertigkeiten der Eroberer, konnte sie an der anderen Seite in einer späteren Periode auch die hohe kulturelle Entwicklung und den wirtschaftlichen Wohlstand der mediterranen Welt kennenlernen. Ein ebenso interessantes Untersuchungs­thema, wobei sich gleichartige Prozesse abgespielt haben, sei es in einem ganz anderen Kontext, ist der Übergang von der römischen Zeit zu dem frühen Mittelalter. Aus den spärli­chen historischen Quellen wissen wir, dass seit der Mitte des dritten Jahrhunderts germani­sche Völker mehrmals die geschwächten römischen Grenzverstärkungen entlang des Rhei­nes durchgebrochen haben um sich im wohlfahrenden Inland durch Raubzüge zu berei­chern. Während der nächsten Jahrhunderte versuchten die Römer die germanische Bedro­hung unter anderem dadurch abzuwenden, daß sie bestimmten germanischen Stämmen Vorteile verliehen, aber sie konten nicht verhindern, dass im vierten und fünften Jahrhundert immer mehr germanische Völker, unter ihnen die Franken und die Sachsen, in das römische Reich eindrangen. Der Norden Belgiens wurde allmählich „germanisiert", was unter ande­rem das Entstehen einer Sprachgrenze zur Folge hatte. Diese Problematik wurde untersucht von der Abteilung Archäologie und dem interfakul­tären Zentrum für Archäologische Forschung (I.C.A.O.) der Katholischen Universität Leu­ven im Kader des interuniversitären Programms Attraktionspole, ausgeführt auf Initative des belgischen Staates, der Diensten des ersten Ministers, der Programmation der Wissen­schaftspolitik (I.U.A.P. 28). Was die Geländearbeiten betrifft konnten wir uns immer verlas­sen auf die Hilfsbereitschaft und grosszügige Unterstützung der Provinz Brabant und der ge­meintlichen Behörden. Die römische Eroberung unserer Regionen In den letzten Jahren hat die archäologische Forschung der Abteilung Archäologie der Ka­tholischen Universität Leuven sich vor allem auf einen wichtigen Fundort in Wange-Dame­kot konzentriert. Dieses Vorkommen liegt auf einen leichte Erhebung an dem rechter Ufer des Flusses Kleine Gete in Zentral-Belgien (Fig. 1, 2). Die Notausgrabungen, die bisher nur einen kleinen Teil dieses Vorkommens freigelegt haben, haben ans Licht gebracht, dass an diesem Platz, während aufeinanderfolgender Phasen und zwar wahrscheinlich mit Unterbre­chungen, schon seit mindestens 8000 Jahren Menschen gewohnt haben.

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